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Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie
Natur- und Landschaftsschutz
Prinz-Carl, Kornmarkt 1
69117 Heidelberg
Fax (0 62 21) 5 84 61 80 00

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Biotopvernetzung und Biotoppflege

Biotopvernetzung

Die Kulturlandschaft der Rheinebene bei Heidelberg ist heute durch das hohe technische Niveau der Landbewirtschaftung und die sich wandelnden Nutzungsansprüche geprägt. Die wenigen im Gebiet verbliebenen landwirtschaftlich nicht oder nur extensiv genutzten Flächen mit entsprechend hoher Artenzahl liegen heute weit isoliert voneinander. Die Biotopvernetzung strebt daher den Aufbau eines Systems naturnaher oder extensiv genutzter Flächen an, um noch vorhandene verstreut liegende Biotope aus der Isolation herauszuholen und miteinander zu vernetzen. Auf diese Weise kann die Ausbreitung von Pflanzen- und Tierarten ermöglicht und gefördert werden, und der Genaustausch zwischen isolierten Populationen wird wieder möglich.

Schafe am Wolfsbrunnen (Foto: Rothe)
Schafe am Wolfsbrunnen (Foto: Rothe)

Durch die Herausnahme von Flächen aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung entstehen in der Rheinebene neue Lebensräume und bestehende werden miteinander verbunden. Seit 1986 sind auf diese Weise circa 50 Hektar Vernetzungsfläche entstanden. Den größten Flächenanteil haben extensive Wiesenflächen, kleinere Anteile entfallen auf Ackerrandstreifen sowie Gehölzflächen und –säume.

Mit den Landwirten werden Verträge zur Pflege dieser Vernetzungselemente wie Hecken, Buschgruppen, Grünland oder Obstwiesen abgeschlossen. Der Bestand an Pflanzen und Tieren entwickelt sich auf diesen Flächen positiv. Dies haben mehrere Diplom- und Staatsexamensarbeiten bestätigt, die in Zusammenarbeiten mit universitären Instituten entstanden sind.

Biotoppflege

Die Biotoppflege orientiert sich in Heidelberg am Leitbild der traditionellen Kulturlandschaft und Nutzungsformen, wie sie vor Beginn der landwirtschaftlichen Intensivierung existierten. Ziele der Biotoppflege sind die Erhaltung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere, die Bewahrung offener Landschaften und die Sicherung des Strukturreichtums. Die Maßnahmen fördern verschiedene Vegetationsformen und ihre Begleitfauna sowie den Erhalt einer abwechslungsreichen und auch der Erholung dienenden Kulturlandschaft.

Die Stadt Heidelberg hat in den letzten Jahren viele stadteigene Grundstücke im Außenbereich zur Pflege erhalten. Viele dieser Flächen waren seit Jahren ungenutzt und entsprechend stark zugewachsen. Das Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie hat nun die Aufgabe, diese Grundstücke nach ökologischen Gesichtspunkten zu gestalten und zu pflegen.

In Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern (Heidelberger Biotopschutz e.V., BUND, NABU unter anderem) und durch Aufträge an Beschäftigungsgesellschaften werden Pflegemaßnahmen durchgeführt:

  • Pflege besonderer Wiesenstandorte mit seltenen Arten
  • Wiederherstellung und Pflege von Streuobstwiesen (zum Beispiel durch Reduzierung von Brombeeren und/oder Pflanzung von Hochstämmen)
  • Wiesen- und Streuobstwiesenpflege durch Ziegen- und Schafbeweidung
  • Pflege von Trockenrasen
  • Unterhaltung von Sukzessionsstandorten in ehemaligen Kiesgruben
  • Heckenpflege
  • Errichtung und Pflege von Trockenmauern und Steinriegeln