Bundesverdienstkreuz

für Dr. Alfred Meier

Der Bundespräsident hat Dr. Alfred Meier das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen und damit sein herausragendes Engagement gewürdigt. Die Ordensinsignien wurden ihm von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner am Freitag, 23. Januar 2009, im Heidelberger Rathaus überreicht. „Für mich ist es eine große Ehre, Ihnen für Ihr wunderbares Engagement diese Auszeichnung überreichen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch auch im Namen all der Menschen, denen durch Ihre Arbeit geholfen wird“, so der Oberbürgermeister bei dem Empfang.

Nach seinem Studium der Psychologie in Hamburg und Würzburg trat der 1943 im nordrhein-westfälischen Lengerich geborene Meier 1971 eine Stelle in der Stiftung Rehabilitation Heidelberg an. Im dortigen Berufsförderungswerk begann er ein Jahr später mit dem Aufbau des Bereichs „Ausbildungsbegleitende Psychotherapie im psychologischen Dienst“ und war später maßgeblich an der Entwicklung eines Konzeptes zur beruflichen Rehabilitation psychisch kranker Menschen beteiligt.

Seinem herausragendem Engagement ist es zu verdanken, dass bereits seit Ende der 1970er Jahre psychisch behinderte Menschen im Berufsförderungswerk (BFW) Heidelberg als erstem BFW in der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen werden konnten – heute nehmen alle Einrichtungen dieser Art Menschen mit psychischen Behinderungen auf.

Seine Arbeit setzte Meier ab 1980 im von ihm mitbegründeten ersten Beruflichen Trainingszentrums Rhein-Neckar gGmbH (BTZ) in Wiesloch fort, zunächst als Therapeutischer Leiter, seit 1994 als Geschäftsführer. Das BTZ hat sich in dieser Zeit zu einer modellhaften Einrichtung entwickelt, die auch in anderen Bundesländern übernommen wurde. Heute gibt es bundesweit über 12 Trainingszentren nach Wieslocher Muster.

Besonders hervorzuheben ist das ehrenamtliche Engagement von Dr. Alfred Meier: Viele Jahre war er im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Beruflicher Trainingszentren tätig. Außerdem engagierte er sich über jahrelang ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Dienstleistungsbetriebe Rhein-Neckar e.V.“, der 1995 als gemeinnütziger Verein ins Leben gerufen wurde mit dem Ziel, Arbeitsplätze in Integrationsfirmen zu schaffen. Er ist Mitbegründer des 1983 in Walldorf gegründeten Vereins „Integra e.V. – Gemeinnützigen Verein für Arbeit und Beschäftigung“, der Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Behinderung schafft. Über 20 Jahre gehörte Meier dem Verein an, von 1993 bis 2002 als erster Vorsitzender. Während dieser Jahre hat der Verein mehrere transnationale, vom europäischen Sozialfond (HORIZON) geförderte Projekte durchgeführt, bei denen zusammen mit britischen Partnern insbesondere die Weiterentwicklung der psychiatrischen Rehabilitation in Griechenland im Vordergrund stand. Ebenso arbeitete er in zahlreichen Gremien mit, wie zum Beispiel dem Sozialpsychiatrischen Arbeitskreis, die sich mit diesem Thema befassen.

Daneben veröffentlichte Dr. Meier verschiedene Publikationen zu diesem Thema, in denen Ansätze zur Verbesserung der Integration behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt dargelegt wurden.

Seinem beispielhaften Einsatz ist es zu verdanken, dass der oft ausgegrenzte Personenkreis, der unter den Folgen von Psychosen, Neurosen und Persönlichkeitsstörungen leidet, eine Chance zur Teilhabe an Arbeit und damit an der Gesellschaft erhält.