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Natur- und Landschaftsschutz
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Feldhecken und Feldgehölze

Hecken sind bandartige Gehölzbestände, die überwiegend aus Sträuchern bestehen, vereinzelt können auch Bäume eingestreut sein. Hecken im freien Feld sind meist spontan, das heißt ohne menschliches Zutun, entstanden. Häufig wachsen sie entlang von Wegen, Gräben oder Grundstücksgrenzen, auf Steinriegeln oder Böschungen. Die Artenzusammensetzung kann sehr unterschiedlich sein und hängt von den Standortverhältnissen ab. In Gärten werden sie gerne zur Abgrenzung und zum Sichtschutz gepflanzt. Die meisten Heckenpflanzen besitzen eine hohe Ausschlagfähigkeit und vertragen daher einen Rückschnitt sehr gut.

Hecken und Feldgehölze (Foto: Stadt Heidelberg)
Feldhecken und -gehölze (Foto: Stadt Heidelberg)

Hecken sind nach dem Naturschutzgesetz geschützt, wenn sie mindestens 20 Meter lang sind und unbestockte Zwischenräume nicht größer als ein Meter sind. Außerdem müssen sie aus heimischen Gehölzen aufgebaut sein.

Feldgehölze sind meist unregelmäßig geformt, der Baumanteil ist oft höher als bei Hecken. Feldgehölze wachsen häufig auf landwirtschaftlich schlecht nutzbaren Flächen oder auf ungenutztem Gartengelände. Sie stehen unter Schutz, wenn sie mindestens eine Fläche von 250 Quadratkilometern einnehmen und aus heimischen Arten bestehen.

Hecken und Feldgehölze sind von hohem ökologischem Wert und besitzen häufig eine landschaftsgliedernde oder sogar -prägende Funktion. Um ihre ökologische Funktion ausreichend entwickeln zu können, sollten Hecken mindestens dreireihig gepflanzt werden. Der Wert einer Hecke oder eines Feldgehölzes kann durch einen vorgelagerten Saum mit Stauden und Kräutern noch gesteigert weden.

Die Gehölze sind wichtige Nistplätze für viele Vogelarten. Zahlreiche Heckenbrüter gehören heute zu den gefährdeten Tierarten, zum Beispiel der Neuntöter und die Dorngrasmücke. Im Laubstreu des Bodens verstecken sich Amphibien und an sonnigen Stellen leben Eidechsen. Blühende Sträucher locken Insekten an und von den Früchten ernähren sich Vögel und Säugetiere. Typische Sträucher der Hecken und Feldgehölze sind Hasel, Hollunder, Feldahorn, Heckenkirsche, Wildapfel. Da sie mit ihren Dornen und Stacheln guten Schutz vor Feinden bieten, sind Weißdorn, Schlehe, Kreuzdorn, Heckenrose und Wildbirne besonders hochwertig.

Neben ihrer Bedeutung für die Tierwelt, bieten Hecken Windschutz und reduzieren die Bodenerosion. Weiterhin filtern sie die Luft entlang von Straßen und schützen benachbarte Flächen vor Schadstoffeintrag.

Die Pflanzung von Hecken im Außenbereich wird von der Stadt Heidelberg gefördert. Durch ihre landschaftsästhetische Wirkung und ihre ökologische Funktion sind sie ideale Lebensräume in einer strukturarmen Agrarlandschaft. Sie sind daher auch wichtige Bestandteile der Biotopvernetzung, das heißt einer Verbindung zwischen isoliert liegenden Lebensräumen.

Hecken und Feldgehölze bedürfen einer regelmäßigen Pflege. Die Sträucher sollten in etwa zehnjährigem Turnus auf den Stock gesetzt, das heißt bodeneben abgesägt werden, damit sie wieder dicht nachwachsen.