Chronik

Heidelberg-Pfaffengrund

  • 1487: Das älteste bekannte Dokument erwähnt den Pfaffengrund ("im loche in den pfaffengrunden").
  • 1918: Die "Gemeinnützige Baugenossenschaft für Volks- und Kriegerheimstätten Heidelberg" (heute: Baugenossenschaft Neu-Heidelberg) wird gegründet. Sie soll gesunde und zweckmäßig eingerichtete Wohnungen und Häuser zu billigen Preisen für sozial Schwächere bauen.
  • 1919: Die "Gemeinnützige Baugenossenschaft" und die Stadt Heidelberg schließen einen Vertrag, in dem die Stadt sich verpflichtet, das Gewann Pfaffengrund als Siedlungsgelände im Erbbaurecht bereitzustellen. Noch im selben Jahr beginnen auf den weitläufigen Kartoffel- und Gemüseäckern an der Straße zwischen Heidelberg und Eppelheim die Bauarbeiten nach der Idee der "Gartenstadtbewegung", einer Bebauung in Flachbauweise mit der Möglichkeit zu Gartenbau und Kleintierzucht. Bei der Wahl der Namen wird auf Flurnamen zurück gegriffen ("Pfaffengründer Platte", "Niederer und Hinterer Pfaffengrund").
  • 1920: Im Juni erster Bezug von Wohnungen für 442 Menschen
  • 1920/1921: Die Reichssteuerreform führt dazu, dass sich Heidelberg infolge von finanziellen Schwierigkeiten um neue Industrieansiedlungen bemüht. Nach einem Beschluss des Bürgerausschusses entsteht ab 1922 nördlich der Eppelheimer Straße ein Industriegebiet mit geringer Wohnnutzung, dessen Impulsgeber das 1915 erbaute Gaswerk (heute: Stadtwerke) ist.
  • 1924: Die Feuerlöschstation der Siedlung wird eingeweiht.
  • 1934: Der Stadtteil zählt rund 3.000 Einwohner.
  • 1935: Bau der Autobahn zwischen Pfaffengrund und Eppelheim
  • 1940: Bombenabwürfe englischer Flieger am 20. September auf den Pfaffengrund
  • 1947: Die ersten 50 Wohnungen nach dem Zweiten Weltkrieg werden gebaut.
  • 1949: Der 70 Meter hohe Gaskessel der Stadtwerke wird gebaut, im Volksmund "dicker Bergmaier" genannt - nach dem damaligen Direktor der Stadtwerke. 1985 wird das Wahrzeichen des Pfaffengrundes abgerissen.
  • 1949: Das "Kultur-Kartell Pfaffengrund" wird gegründet (Vorläufer des heutigen Stadtteilvereins).
  • 1953: Die seit 1873 in Handschuhsheim ansässige Möbelfabrik Laux verlegt ihren Betrieb in den Pfaffengrund.
  • Anfang der 1960er Jahre: Das Industriegebiet ist flächendeckend fertiggestellt und Standort insbesondere für Investitionsgüter produzierende und zuliefernde Industrie. Zahlreiche Traditionsunternehmen wie Henkel, ABB Stotz-Kontakt, TI Automotive oder Borg-Warner haben hier ihren Sitz. Auch die Siedlungsentwicklung im Süden ist weitgehend abgeschlossen.
  • 1961: Der Höchststand der Einwohnerzahl ist erreicht: 12.300 Menschen leben im Pfaffengrund.
  • 1963: Die Albert-Schweitzer-Schule wird errichtet (Einweihung 1964).
  • 1971: Die Graf-von-Galen-Schule wird eröffnet.
  • 1995: Die Stadtverwaltung Heidelberg legt ein Gutachten über das Stadtklima vor, wonach der Freiraum zwischen Pfaffengrund, Patrick Henry Village und Speyerer Straße (auf Kirchheimer Gemarkung) erhalten bleiben soll.
  • 1996: Das neue errichtete Gesellschaftshaus Pfaffengrund wird offiziell an den Stadtteilverein als Pächter übergeben.
  • 1998: Eröffnung des Friedhofs
  • 1999: Die Heidelberger Brauerei zieht in den Pfaffengrund.
  • 2002: Das Hauptquartier der US-Armee beschließt, die Flüge vom Flugplatz einzustellen und nach Wiesbaden zu verlegen; die Hubschrauber bleiben.
  • 2004: Der Polizeiposten Pfaffengrund wird aufgelöst.
  • 2005: Die erste Erdgas-Tankstelle, betrieben von der Stadtwerke Heidelberg GmbH, geht am 21. Dezember im Pfaffengrund in Betrieb.
  • 2008: An der Stelle des abgerissenen Kindergartens im Steinhofweg baut die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche Baden für sechs Millionen Euro die private Thadden-Grundschule.
  • 2010: Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Heidelberg GmbH beschließt die Planung für ein Biomasseheizkraftwerk auf dem Betriebsgelände im Pfaffengrund, Spatenstich 2011.
  • 2013: Die neue Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule wird eingeweiht
  • 2019: Der neue Energie- und Zukunftsspeicher der Stadtwerke Heidelberg ist am Netz.