Chronik

Heidelberg-Schlierbach

  • 1245: Das ehemalige Fischer- und Schifferdorf Schlierbach wird in einer Urkunde des Klosters Schönau erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem durch den Ort fließenden "Slierbach" (mittelhochdeutsch "slier" = Lehm, Schlamm) ab.
  • 1344: Die Obermühle ("Leitzsche Mühle") wird erstmals erwähnt.
  • 1430: Kurfürst Ludwig III. stiftet die Laurentiuskapelle und den Gutleuthof, ein Siechenhaus für Aussätzige.
  • 1550: Kurfürst Friedrich II. lässt an der Quelle "Wolfsbrunnen" ein Lusthaus mit Brunnen und Wasserspielen errichten.
  • 1583: Bau der Lohmühle
  • um 1600: Aufgrund enger wirtschaftlicher Beziehungen wird das Dorf mit 171 Bewohnern als Germarkungsteil in die Stadt Heidelberg integriert.
  • 1714: Kurfürst Johann Wilhelm lässt den Grundstein zum Spital St. Anna in der Plöck legen, der Gutleuthof wird an das Spital übergeben.
  • 1741: Die Nutzung des Gutleuthofs wird aufgehoben, das Haus in die Wirtschaft "Zur Alpenrose" umgewandelt.
  • 1763: Das Wasserrecht der Rombachquelle wird den Schlierbacher Müllern verliehen. Zu dieser Zeit existieren in Schlierbach sieben Mühlen.
  • 1822: Das Wolfshaus beim Wolfsbrunnen wird als Gasthaus umgebaut.
  • 1748: Die Schlierbacher Landstraße wird zur "Chaussee" verbreitert.
  • 1862: Einweihung der Eisenbahnstrecke "Odenwaldbahn" durch Schlierbach.
  • 1872: Einrichtung einer Wagenfähre aus Holz über den Neckar zwischen Schlierbach und Ziegelhausen durch die Stadt Heidelberg.
  • 1872: Die Stadt Heidelberg erwirbt die Wasserrechte sämtlicher Schlierbacher Mühlen, um das Quellwasser in die allgemeine Wasserversorgung einzuspeisen.
  • 1880: Das Wirtshaus "Zur Alpenrose" (Gutleuthof) brennt ab.
  • 1883: Die Gutleuthofkapelle geht in städtischen Besitz über.
  • 1896: Gründung der Färberei Grün
  • 1900: Neubau der St. Laurentiuskapelle
  • 1902: Gründung der Schuhfabrik Wilz
  • 1902: Zerstörung der Mühle unterhalb des Wolfsbrunnens
  • 1910: Einweihung der evangelischen Bergkirche
  • 1910: Eröffnung der elektrischen Straßenbahn zwischen Karlstor und dem Bahnhof Schlierbach
  • 1914: Eröffnung der Neckarbrücke zwischen Ziegelhausen und Schlierbach
  • 1918: Die "Stiftung Orthopädische Klinik" am östlichen Ende Schlierbachs wird gegründet. Ihre Errichtung geht zurück auf die Forderung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie nach einer besseren orthopädisch-chirurgischen Ausbildung der Ärzte.
  • 1922: Eröffnung der Orthopädischen Klinik
  • 1923: Chemie-Nobelpreisträger und BASF-Vorstandsvorsitzender Professor Carl Bosch zieht in seine über 1.800 Quadratmeter große Villa am Schloss-Wolfsbrunnenweg (bis zu seinem Tod 1940), die die BASF für ihn hat errichten lassen.
  • 1934: Ausbau der Schlierbacher Landstraße, dadurch Abbruch der Lohmühle
  • 1941: Die 1344 erstmals erwähnte Obermühle wird zerstört.
  • 1954: Einweihung der Neckarbrücke zwischen Ziegelhausen und Schlierbach
  • 1958: Die Gutleuthofkapelle geht in der Besitz der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Schlierbach über.
  • 1969: Der Stadtteilverein Schlierbach wird gegründet.
  • 1971: Der Süddeutsche Rundfunk beginnt in der Villa Bosch mit den Sendungen des Studio Heidelberg.
  • 1994: Der Physiker und Mitbegründer von SAP, Dr. h.c. Klaus Tschira, übernimmt die Villa Bosch vom Süddeutschen Rundfunk.
  • 1997: Die Villa Bosch wird in die Liste der besonders schutzwürdigen Denkmale eingetragen.
  • 1998: Eröffnung des Carl-Bosch-Museums (Technikmuseum) im ehemaligen Garagenhaus des Nobelpeisträgers; Gründerin: Gerda Tschira.
  • 2006: Der Freundeskreis Wolfsbrunnen e.V. wird gegründet.
  • 2007: Eröffnung des Museums am Ginkgo in unmittelbarer Nachbarschaft des Carl Bosch Museums; Gründerin: Gerda Tschira
  • 2008: Der bisherige Pächter des Gasthauses am Wolfsbrunnen gibt den Betrieb auf.
  • 2010: Die Orthopädische Klinik wird Teil des Universitätsklinikums.
  • 2010: Seit Mai 2010 betreibt die gGmbH Wolfsbrunnen das Anwesen, die den Ort als besondere Begegnungsstätte mit Gastronomie sanieren und erhalten will.