Stadt Heidelberg erhält „Leitstern Energieeffizienz“

Sonderpreis des Landes für Netzwerk zum Klimaschutz

Leitstern Energieeffizienz (Foto: Busch)

Die Stadt Heidelberg ist gestern Abend in Stuttgart mit dem „Leitstern Energieeffizienz“ ausgezeichnet worden. Franz Untersteller, baden-württembergischer Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, überreichte Heidelberg in dem Landeswettbewerb für Stadt- und Landkreise einen Sonderpreis in der Kategorie „Vernetzung/Kommunikation“. Die Stadt entwickelte mit dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ Konzepte, um die gesamte Stadtgesellschaft für Energieeffizienz zu motivieren. Ein Netzwerk sorgt dafür, dass sich relevante Akteure wie Handwerker, Architekten, Planer und Berater fachlich austauschen, Effizienzpotenziale heben und Reibungsverluste zwischen den Fachgebieten vermindern.

Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger überzeugt Jury

Bei der „mitgestaltenden Bürgerbeteiligung“ mit Bürgerkonferenzen und Jugendklimagipfel erarbeiten Jung und Alt zukunftsträchtige Konzepte. Aber auch Bürgerinnen und Bürger, die bisher nicht mitmachten, will die Stadt künftig stärker mobilisieren. Darüber hinaus berät bereits seit vielen Jahren ein Netzwerk aus Energieberatern interessierte Heidelbergerinnen und Heidelberger, wodurch die Qualität von energetischen Sanierungen verbessert und gleichzeitig die Sanierungsrate erhöht wird. Die Jury beeindruckte dieser ganzheitliche Ansatz, die Vernetzung der Fachleute und die Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger.

„Mit dem Heidelberg-Kreis Klimaschutz & Energie und seinen sieben Facharbeitskreisen hat Heidelberg starke Netzwerke für den Klimaschutz, in denen Vertreter der Wirtschaft, der Hochschulen, des Handwerks, des Verkehrssektors, der Umweltverbände und Bürgerinnen und Bürger sich für den Masterplan 100% Klimaschutz engagieren und vielfältige Projekte realisieren“, sagt Ralf Bermich, Leiter der Abteilung Energie bei der Stadt Heidelberg, der den Preis in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner entgegennahm. Die Stadt Heidelberg war bereits im vergangenen Jahr bei der Premiere des Wettbewerbs mit einem Sonderpreis als „Bester Stadtkreis“ ausgezeichnet worden.

Den ersten Platz beim Wettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“ erhielt der Landkreis Böblingen vor dem Rems-Murr-Kreis und dem Zollernalbkreis. Sonderpreise erhielten neben Heidelberg auch die Stadt Karlsruhe (effiziente Stromnutzung) und der Rems-Murr-Kreis (Fuhrpark/Mobilität). Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller hob die wichtige Rolle der Kreise als Schrittmacher bei Klimaschutz und Energiewende hervor: „Dass Landkreise und Städte im Bereich Energieeffizienz viel leisten können, war mir durchaus bewusst. Dass aber bereits so viele gute Aktivitäten laufen, ist beeindruckend. Die guten Beispiele und das gute Vorbild, davon bin ich überzeugt, wirken in die Bevölkerung, die Gemeinden und die Wirtschaft hinein.“

Entscheidend: Maßnahmen und Erfolge bei der Energieeffizienz

Entscheidend für die Bewertung der Stadt- und Landkreise sind die Maßnahmen und Aktivitäten, die sie bei der Energieeffizienz umsetzen und die damit erzielten Erfolge. Dafür hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) einen Kriterienkatalog entwickelt. Unter anderem flossen Daten zum Energieverbrauch der kreiseigenen Liegenschaften, Effizienzmaßnahmen sowie Beratungs- und Informationsangebote in das Ergebnis ein. Zusätzlich wurden kreisscharf Statistiken zum Energieverbrauch verschiedener Sektoren ausgewertet und untersucht, wie viel öffentliche Förderprogramme die Kreise nutzen.

Hintergrund

Der „Leitstern Energieeffizienz“ wird seit 2014 vom baden-württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft für besondere Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz vergeben. Der Wettbewerb ist ein Projekt des Beirats der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung. Es wird im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) umgesetzt.

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