Schulfach Glück an der Pestalozzischule in den Klassen eins und zwei

Entwicklung des Schulfaches Glück

Ein Plakat mit einem gemalten Baum, roten Kreisen und einer Sonne

„Wir schulden dem Kind das Beste, damit es eine glückliche Kindheit hat...“ heißt es in der Erklärung der Rechte des Kindes der Vereinten Nationen von 1959. Und in der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 steht, dass „... das Kind zur vollen und harmonischen Entfaltung seiner Persönlichkeit... umgeben von Glück, Liebe und Verständnis aufwachsen soll.“

Wie können Lehrerinnen und Lehrer an der Pestalozzischule es schaffen, den Kindern den Weg in eine glückliche Zukunft zu ebnen? Das Lehrerkollegium hat sich auf die Suche nach Antworten begeben. Die Suche führte es in ein Pilotprojekt, das die Stadt Heidelberg mit seinem Kooperationspartner „Fritz-Schubert-Institut für Persönlichkeitsentwicklung“ (FSI) im Oktober 2011 auf den Weg gebracht hat.

In einer eineinhalbjährigen Weiterbildung lernten die Lehrerinnen Renate Hager und Katja Weidner, wie kleine Persönlichkeiten „stark“ werden und mit Selbstvertrauen und Zielbewusstsein sicheren Schrittes in die Zukunft gehen können. Je früher anfangen wird, die Persönlichkeit durch Vermittlung von positiven Einstellungen und Haltungen zu stärken, desto größer ist die Chance, körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen. Dazu gehören auch Tugenden wie zum Beispiel Ehrlichkeit, Mut oder Gerechtigkeit.

Was ist Glück und was macht einen Menschen glücklich?

Schülerinnen und Schüler der Pestalozzischule spielen mit einem riesigen, bunten Schwungtuch in Regenbogenfarben

Glück ist weit mehr als der positive Zufall. Das Lebensglück besteht nicht nur aus intensiv erlebten Glücksmomenten, sondern aus der Fülle der glücklichen und weniger glücklichen Ereignisse des Lebens. Der bekannte Psychotherapeut Viktor E. Frankl beschrieb es so: „Je mehr der Mensch nach dem Glück strebt, desto mehr vertreibt er es. Was er in Wirklichkeit sucht, ist ein Grund zum Glücklich sein und wenn er ihn findet, stellt sich das Glück von alleine ein.“

Ein glücklicher Mensch hat gelernt, dass das Wesentliche in seinem Leben nicht von den materiellen Werten, sondern von seinen Haltungen und Einstellungen abhängt. Er ist kein Erdulder, sondern ein wirksamer Gestalter seines Lebens, der für sich Sinn gefunden hat. Er geht achtsam mit sich, seinen Mitmenschen und der Natur um.

Kann man Glück lernen?

Willentlich entstehen keine Glücksgefühle. Doch sind wir der Meinung, dass Haltungen und Einstellungen erlernbar sind, die uns empfänglicher für glückliche Momente machen. Die moderne Psychologie beweist, dass Haltungen und Einstellungen durch Erkenntnis und Übung veränderbar sind.

Was lernen Kinder im Glücksunterricht?

Die vielfältigen Methoden des Glücksunterrichts in den Klassen eins und zwei fördern das Selbstvertrauen und auch die Entfaltung der eigenen Stärken. Diese sind wichtige Voraussetzungen für die Freude am Lernen. Im Fach Glück wird durch spielerische Übungen, kleine Geschichten und Aufgaben die Persönlichkeit der Kinder weiterentwickelt. Das sinnliche Erleben und die Reflexion des Erlebten hat hierbei eine wichtige Funktion. Im Zentrum steht immer die Wertschätzung.