Dr. Marie-Luise Löffler.
Amt für Chancengleichheit
Dr. Marie-Luise Löffler
Kommunale Frauen-und Gleichstellungs-beauftragte
Bergheimer Straße 69
69115 Heidelberg
Fax (0 62 21) 58-4 91 60

Die EU-Charta in Heidelberg

Unterzeichnung der EU-Charta, v.l.n.r.: Dr. Annette Trabold (FDP), Dr. Anke Schuster (SPD), Dr. Ursula Lorenz (AG FWV und gen.hd), Dr. Jan Gradel (CDU), Lore Schröder-Gerken (Heidelberger, in Vertretung des Fraktionsvorsitzenden), Dr. Barbara Greven-Aschoff (GAL-Grüne), Dörthe Domzig (Amt für Chancengleichheit) und vorn: Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner (Foto: Stadt Heidelberg)

Am 29. März 2007 hat der Heidelberger Gemeinderat einstimmig beschlossen, die "Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene" zu unterzeichnen. Heidelberg hat damit als erste Stadt in Baden-Württemberg und bundesweit als zweite Stadt über 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner die Annahme und Umsetzung offiziell erklärt. Im Beisein der Fraktionsvorsitzenden und der Leiterin des Amtes für Chancengleichheit hat Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner dies mit seiner Unterschrift bestätigt.   

Der erste Gleichstellungs-Aktionsplan

In Kraft gesetzt wurde die Charta durch einen Gleichstellungs-Aktionsplan. Der vom Amt für Chancengleichheit vorgelegte "Erste Heidelberger Gleichstellungs-Aktionsplan" wurde bereits am 15. November 2007 ebenfalls einstimmig beschlossen. 47 Projekte aus insgesamt 14 Ämtern der Stadtverwaltung sind hier zusammengestellt. Zielgruppe der Maßnahmen sind zu 66 Prozent Männer und Frauen (beziehungsweise Jungen und Mädchen); 25 Prozent wenden sich direkt an Frauen und Mädchen, neun Prozent direkt an Männer und Jungen. Alle im Gleichstellungs-Aktionsplan genannten Maßnahmen stehen auch Migrantinnen und Migranten offen. Fast ein Drittel (32 Prozent) der geplanten Projekte wenden sich ganz speziell an diese Zielgruppe, die 16,8 Prozent der Heidelberger Bevölkerung stellt. Mit der Umsetzung des ersten Gleichstellungs-Aktionsplans lag Heidelberg bundesweit vorn. Pünktlich zum Internationalen Frauentag 2010 hat das Amt für Chancengleichheit den Bericht dazu vorgelegt.

Der zweite Gleichstellungs-Aktionsplan

Erneut als erste Stadt bundesweit hat Heidelberg einen zweiten Gleichstellungs-Aktionsplan vorgelegt. Grundlage des zweiten Plans ist ein klar strukturierter Rahmen, um den Stand der Entwicklung in Richtung einer attraktiven, geschlechtergerechten Kommune bewerten zu können. Der Erfolg der Maßnahmen wird dann nicht nur an der Umsetzung sichtbar, sondern auch an der Entwicklung der vorher festgelegten Messgrößen. In Kraft getreten ist der zweite Gleichstellungs-Aktionsplan mit der Verabschiedung des Doppelhaushaltes am 17. März 2011 und seiner Genehmigung durch das Regierungspräsidium im Mai 2011. Insgesamt 73 Maßnahmen wurden bis Dezember 2012 bearbeitet; das sind 26 mehr als im ersten Plan. Beteiligt haben sich 17 Ämter aus allen Dezernaten, außerdem sieben Vereine und Verbände mit eigenen Projekten. 93 Prozent der geplanten Maßnahmen konnten umgesetzt werden. Der Umsetzungsbericht zum zweiten Gleichstellungs-Aktionsplan wurde am 6. Februar 2014 dem Gemeinderat vorgelegt.

Der dritte Aktionsplan: Chancengleichheit für alle

"Offen für Vielfalt und Chancengleichheit – Ansporn für alle", so lautet das Motto des dritten Aktionsplans der Stadt Heidelberg. Berücksichtigt wurden dabei nicht nur die Themen Zuwanderung und Geschlechtergerechtigkeit, sondern möglichst vielfältige Lebenslagen beispielsweise aufgrund des Familienstands, der sexuellen Identität oder einer Behinderung. Ein breit angelegtes Bürgerbeteiligungsverfahren stellte sicher, dass der neue Aktionsplan unter breiter Beteiligung von Expertinnen und Experten sowie von Bürgerinnen und Bürgern mitgestaltet werden konnte. Bereits bei der Auftaktveranstaltung Ende April 2014 äußerten Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche und Ideen in den Bereichen Bildung, Arbeit und Zusammenleben in Heidelberg. In der nachfolgenden Expertinnen- und Expertenbefragung gaben Fachleute themenspezifisch Auskunft darüber, wo sie in Heidelberg Handlungsbedarf und welche Verbesserungsmöglichkeiten sie sehen. Danach diskutierten Fachleute und Bürgerschaft gemeinsam in sogenannten Fokusgruppen die Ergebnisse der ersten beiden Schritte und ermittelten Dringlichkeiten und Handlungsempfehlungen für den neuen Aktionsplan. Der Plan wurde am 21. Juli 2016 mit großer Mehrheit vom Gemeinderat der Stadt Heidelberg verabschiedet.
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Die Heidelberger Aktionspläne und Berichte