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Jetzt sind die Ränge

im alten Theatersaal wieder tragfähig

Die Ränge im alten Theatersaal (Foto: Ott)

Die Ränge im alten Heidelberger Theatersaal sind wieder tragfähig. Das ist die gute Botschaft, die zum Jahresende von der Theaterbaustelle kommt. Mit sehr viel Geschick mussten die Sanierer in der historischen Altbausubstanz vorgehen.

„Dass die Altbausubstanz des Heidelberger Theaters für Überraschungen gut ist, haben wir seit Sanierungsbeginn im Spätsommer 2009 immer wieder feststellen müssen“, erklärt Projektleiter Hans-Peter Gegus. So auch bei den beiden Zuschauerrängen des historischen Theatersaals. Während der Sanierungsarbeiten stellte man fest, dass sie den Anforderungen an die Belastbarkeit keineswegs genügen und dringend verstärkt werden müssen.

„Die Ränge 1 und 2 im historischen Zuschauersaal wurden bei den Theaterumbauten im Jahr 1924 in der damals noch jungen Eisenbetonbauweise errichtet. Konstruktiv handelt es sich bei den schräg ansteigenden Rängen im historischen Theatersaal um sogenannte Kragplatten, die mit den Balkonplatten vor Wohnhäusern vergleichbar sind“, erläutert Gegus. Nachdem nach Ende des Spielbetriebs im Sommer 2009 die aufgesetzten Stufenanlagen der Ränge abgebrochen wurden, zeigte sich das Dilemma.

Feingefühl war angesagt, um die denkmalgeschützte historische Bausubstanz weitestgehend zu schonen, denn schließlich soll das Heidelberger „Schmuckkästchen“, wie der historische Theatersaal gerne genannt wird, als zweite Spielstätte und Veranstaltungsort erhalten bleiben und nach der Sanierung in neuem Glanz erstrahlen. Flachstähle wurden mit einem speziell erprobten Verfahren auf die Oberseite der Platten geklebt, damit die Tragfähigkeit modernen Anforderungen entspricht.

Auf dem ersten Rang werden Zuschauer künftig sicher Platz nehmen, der zweite bleibt der Technik vorbehalten, was den Vorteil hat, das die Scheinwerfer künftig nicht mehr an der schönen Stuckdecke befestigt werden müssen.

Nach der Sanierung wird der alte Saal ein wirkliches „Schmuckkästchen“ mit vielfältiger Nutzungsmöglichkeit sein, denn der Fußboden im Parkett und die Zugänge werden auf das ursprüngliche ebene Niveau zurückgebaut, der Einbau von Hubpodien ermöglicht aber dennoch eine terrassierte Theaterbestuhlung mit günstiger Sicht zur Bühne.

Stichwort Theatersanierung

Seit August 2009 werden die Gebäude der Städtischen Bühne saniert und um einen Neubau mit zweitem Saal erweitert. Finanziell getragen wird das 57 Millionen Euro-Projekt von der Stadt Heidelberg, die dabei maßgeblich vom Bürgerkomitee zur Rettung des Heidelberger Theaters unterstützt wird. Mehr als 16 Millionen Euro an privaten und unternehmerischen Spenden fließen in das Bauprojekt – ein bundesweit einzigartiges Engagement.