Programm Aktive Beschäftigungsförderung

Das Programm Aktive Beschäftigungspolitik (PAB) wurde in Heidelberg (per Gemeinderatsbeschluss, 1995) als Instrument zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen eingeführt. Betriebe und Beschäftigungsgesellschaften können seitdem unter Beachtung des geltenden Vergaberechts Aufträge von der Stadt erhalten, wenn sie Heidelberger Langzeitarbeitslose beschäftigten. 

Erhöhung öffentlicher Ausschreibungen unter sozialen Bedingungen

Ziel des Programms ist, dass die Auftragnehmenden langzeitarbeitslose Personen für die Dauer der Auftragsausführung einstellen. Jährlich sollen aus vorhandenen Haushaltsmitteln Aufträge im Volumen von 2,1 Mio. Euro im Rahmen des PAB vergeben werden. Das Amt für Chancengleichheit ist zuständig für das Controlling und die jährliche Berichterstattung.

Voraussetzungen und Bedingungen für die Auftragsübernahme

  • Die Auftragserledigung kann durch Firmen oder Beschäftigungsgesellschaften erfolgen, die nachweislich in angemessenem Umfang Langzeitarbeitslose mit Wohnsitz in Heidelberg in einem durch Dritte geförderten Beschäftigungsverhältnis auf tariflich entlohnter Basis beschäftigen beziehungsweise aus einer Beschäftigungsmaßnahme übernehmen.
    - Als Langzeitarbeitslose gelten Personen, die länger als zwei Jahre arbeitslos sind oder länger als ein Jahr und besonders schwer vermittelbar.
    - Schwer vermittelbar sind Arbeitslose mit besonderen Beeinträchtigungen, wie beispielsweise körperlich oder psychisch Behinderte, Suchtkranke, Haftentlassene oder schwer vermittelbare junge Menschen.
  • Es muss gewährleistet sein, dass begleitend zur Beschäftigung eine qualifizierte soziale und fachliche Betreuung erfolgt. Die soziale Betreuung kann auch durch Dritte erbracht werden.
  • Bei einer "gemeinnützigen Arbeitnehmerüberlassung" in Form einer Ausleihe eines oder einer Langzeitarbeitslosen und Lohnkostenübernahme durch die Anstellungsträger Heidelberger Dienste und die dem Verbund für Beschäftigung angegliederten Beschäftigungsträger an Dritte, gelten die Voraussetzungen ebenfalls als erfüllt.

Konstant hohe Auftragsvolumina

In den vergangenen Jahren wurden Aufträge im Rahmen des Programms fast ausschließlich freihändig vergeben. Seit der Einführung des Programms liegen die Auftragsvolumina auf konstant hohem Niveau: bei etwa 3 Millionen Euro jährlich. Auftragnehmende sind vor allem soziale Beschäftigungsträger, z. B. ifa Heidelberg/Rhein-Neckar, Die Werkstatt eG und Die Heidelberger Dienste gGmbH.