Modell Räumliche Ordnung 1999

Stadtentwicklungsplanziele werden räumlich konkretisiert

Mit Bauland sorgsam umzugehen und vor allem Stadtumbaupotenziale zu aktivieren - diese Leitidee aus dem Stadtentwicklungsplan Heidelberg 2015 (STEP) - liegt dem Modell Räumliche Ordnung zugrunde, das im Juli 1999 mehrheitlich beschlossen wurde. Das heißt, um den weiteren Landschaftsverbrauch zu vermindern, sollen vorrangig nicht mehr oder untergenutzte Flächen, die günstig liegen, in Anspruch genommen werden.

Titel Modell Räumliche Ordnung

Das Modell Räumliche Ordnung (MRO) 1999 (39,2 MB) zeigt damit die zukünftige räumliche Entwicklung der Stadt Heidelberg. Es legt zum einen die Flächen fest, auf denen neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen können, zum anderen zeigt es, welche Flächen von Bebauung frei bleiben und welche räumlichen Achsen betont werden sollen. Das MRO zeigt mit den beiden Maßnahmenbereichen Stadtumbau und Stadterweiterung die Schwerpunkte der zukünftigen baulichen Entwicklungen. In diesen Gebieten sollen vorrangig die neuen Wohnquartiere und Gewerbeflächen entwickelt werden.

Insgesamt weist das MRO von 1999 ein Flächenpotenzial von 413 Hektar aus, davon sind rund 230 Hektar für gewerbliche Nutzungen und 160 Hektar für Wohnnutzung vorgesehen. Die restlichen 23 Hektar sind Sondernutzungen vorbehalten.

Flächenbilanz 2007

Im Jahr 2007 wurden die Stadtumbau- und Stadterweiterungsflächen des MRO erstmals bilanziert, um einen Überblick über die Entwicklung der Flächenverbrauchs zwischen 1999 und 2007 zu erhalten. Das Ergebnis der Untersuchung zeigte, dass Heidelberg sparsam mit Bauland umgeht. Sowohl im Bereich des Wohnungsbaus als auch für Gewerbe standen noch erhebliche Baulandpotenziale zur Verfügung. Die Zielvorgaben des STEPs, vor allem Innenentwicklungspotenziale zu aktivieren, wurden eingehalten, da eindeutig mehr Flächen im Innenbereich bebaut wurden als im Außenbereich.

Modell Räumliche Ordnung, Flächenbilanz 1999-2007 (1,9 MB) 

Ende 2010 betrug das noch verfügbare Gesamtpotenzial in den Maßnahmenbereichen Stadtumbau und Stadterweiterung rund 251 Hektar. Davon entfielen 77 Hektar auf Wohnungsbau und 158 Hektar auf gewerbliche Nutzungen.

Das MRO war Grundlage für die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes des Nachbarschaftverbandes Heidelberg-Mannheim, der 2006 beschlossen wurde und die räumliche Entwicklung bis zum Jahr 2015/2020 zeigt. Derzeit bereitet der Nachbarschaftsverband die Grundlagen für eine erneute Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplanes vor. Anlass ist der Abzug der amerikanischen Streitkräfte und die zukünftige Nutzung der Konversionsflächen. Das Modell Räumliche Ordnung soll nach Abschluss der Diskussion um die Neunutzung der Konversionsflächen in Heidelberg fortgeschrieben werden.

Weitere Infos

Stadtentwicklungsplan Heidelberg 2015
Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim
Publikationen zum Thema