Konferenzzentrum: Bilanzveranstaltung zur Standortsuche mit hoher Beteiligung

Oberbürgermeister Dr. Würzner: „Wir haben ein klares Signal bekommen“

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Welche Standortvorschläge sollen weiter verfolgt werden? Mit dieser Frage haben sich am 27. Januar rund 150 Bürgerinnen und Bürger auseinandergesetzt. Sie waren zu einer Bilanzveranstaltung zur Standortsuche für ein neues Konferenzzentrum in die Stadthalle gekommen. Bei der Veranstaltung stellten die Stadt Heidelberg und der Koordinationsbeirat „Neues Konferenzzentrum“ die Ergebnisse der bisherigen Bürgerbeteiligung sowie die Bewertung der Standortvorschläge durch die Fachverwaltung vor und informierten über das weitere Vorgehen.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner betonte: „Wir haben durch die Bürgerbeteiligung ein klares Signal bekommen: Bitte achtet in besonderem Maße auf den Erhalt von Grünflächen. Wir haben das in unserer Bewertung der Standortvorschläge direkt aufgegriffen. Den Verbrauch von Grünanlagen werten wir als besonders schweren Nachteil.“ Den Bürgerinnen und Bürgern waren auch weitere Faktoren wichtig, zum Beispiel die Verfügbarkeit der Fläche, die Einfügung ins Umfeld und die finanzielle Machbarkeit. „Das bisherige Verfahren hat eine ganze Reihe guter Standorte aufgezeigt, für die es eine hohe Akzeptanz gibt. Aus diesem Kreis werden wir nun Vorschläge für den Gemeinderat erarbeiten“, so der OB.

Mike de Vries, Geschäftsführer der Heidelberg Marketing GmbH, ergänzte: „Im Laufe des Beteiligungsverfahrens hat sich das Verständnis entwickelt, ein Konferenzzentrum als Impuls für die weitere Stadtentwicklung zu begreifen. Zwischen einigen Stadtteilen deutet sich sogar ein Wettbewerb um das neue Konferenzzentrum an.“ Dr. Jobst Wellensiek, Vorsitzender des Koordinationsbeirats, bedankte sich in seiner Begrüßungsrede bei den Bürgerinnen und Bürgern für die rege und konstruktive Beteiligung.

Viele Standortvorschläge mit Zustimmung

In den vergangenen zwei Monaten hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Standortvorschläge einzureichen und zu diskutieren, sowie die Bewertungskriterien der Stadt zu kommentieren. Die Agentur Zebralog, die die Beteiligungswebseite betreut und die Bürgerbeteiligung ausgewertet hatte, präsentierte die Erkenntnisse. Insgesamt 69 verschiedene Standortvorschläge waren eingegangen und wurden rund 560 Mal kommentiert.

Eine Vielzahl der Vorschläge wurde demnach von den Teilnehmenden mehrheitlich positiv bewertet: Von den 13 Standortvorschlägen mit mehr als zehn eingegangenen Kommentaren trafen acht auf überwiegende Zustimmung. Nur zwei Vorschläge wurden deutlich abgelehnt: der am häufigsten diskutierte Standortvorschlag Römerbad am nördlichen Brückenkopf der Ernst-Walz-Brücke (146 Kommentare, davon 11 Zustimmungen und 127 Ablehnungen) und der Standort „Südlich Römerbad“ (22 Kommentare, davon 5 Zustimmungen und 11 Ablehnungen).

Drei mögliche Vertiefungsgebiete für weitere Standortsuche

Unter Kenntnisnahme der eingegangenen Kommentare, Meinungen und Anregungen aus der Bürgerschaft bewertete die Fachverwaltung die insgesamt 69 verschiedenen Standortvorschläge. Dabei kristallisierten sich drei mögliche Vertiefungsgebiete mit 28 Standorten heraus, die bei der Veranstaltung vorgestellt wurden:

  • Im Umfeld des Hauptbahnhofs: in der Bahnstadt die Baufelder B1, B2, T1, Z2 und „Neben Kino Bahnstadt“, die Vorschläge „Hauptbahnhof Lessingstraße/Kurfürstenanlage“, „Östliches Stadtwerkegelände“, „Print Media Academy“, „Heidelberger Druckmaschinen – Kurfürstenanlage“, „Landfriedgelände“, „Ehemalige Feuerwache“ und „Kurfürstenanlage – Ringstraße“.
  • Um die Ernst-Walz-Brücke: die Standortvorschläge „Berliner Straße/Jahnstraße Nordwest“, „Chirurgie“, „Heidelberg Cement“, „Römerbad“, „Südlich Römerbad“ und „Ernst-Walz-Brücke Süd“.
  • Im Bereich Bismarckplatz/Adenauerplatz: die Vorschläge „Kaufhof Bismarckplatz“, „Kleine Plöck – Sofienstraße“, „Adenauerplatz – Kleine Plöck“, „Südlich Adenauerplatz“, „Kurfürstenanlage Bauhaus“, „Menglerbau“, „Stadtbücherei”, „Seegarten/Adenauerplatz”, „Stadthallenerweiterung Ost“ und „Altklinikum Nordost“.

In Gruppen diskutierten die Bürgerinnen und Bürger über die drei Vertiefungsgebiete und die übrigen Standorte mit niedrigen Bewertungen. Dabei vertraten die Teilnehmenden teilweise ganz unterschiedliche Meinungen. In allen Arbeitsgruppen wurde unter anderem auf die Bedeutung von Grünflächen, auf die Verkehrssituation und auf die Chancen der Aufwertung von entwicklungsfähigen Bereichen im Stadtgebiet durch ein Konferenzzentrum eingegangen. Alle Beiträge wurden gesammelt und fließen in den weiteren Prozess mit ein.

Die Stadt Heidelberg und der Koordinationsbeirat „Neues Konferenzzentrum“ werten nun die Ergebnisse der Bilanzveranstaltung aus. In einer Beschlussempfehlung für den Gemeinderat berücksichtigt die Fachverwaltung weitergehende Entscheidungsleitlinien wie Verfügbarkeit, Inanspruchnahme von Grünflächen, Entwicklungsimpulse oder städtebauliche Machbarkeit. Gemeinsam mit einer Dokumentation über die Bürgerbeteiligung zur Standortsuche liegt dem Gemeinderat dann eine Grundlage zur Entscheidungsfindung vor. Er beschließt, für welche potenziellen Standorte in der darauf folgenden Phase konkrete Investitions- und Betreibermodelle weitergehend geprüft und erarbeitet werden sollen.

Weitere Infos

www.heidelberg-konferenzzentrum.de
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