Funktionen des Waldes

Der Heidelberger Wald ist als naturnaher Lebensraum der größte zusammenhängende ökologische Ausgleichsraum der Region. Der hohe ökologische Wert des Stadtwaldes zeigt sich unter anderem daran, dass circa 15 Prozent der Waldfläche beziehungsweise 473 Hektar als sogenannte „Waldbiotope“ ausgewiesen sind.

Mächtiger Baumstamm (Foto: Hornung)
Waldbiotope zusammengefasst zu Leitbiotoptypen
Anteil an der Biotopzahl
Naturgebilde 35 Prozent
Fließgewässer/ Stillgewässer/ Moorbereich u. Feuchtbiotop 24 Prozent
Strukturreiche Waldbestände/ Reste historischer Bewirtschaftung 21 Prozent
Seltene naturnahe Waldgesellschaft 8 Prozent
Andere Leitbiotoptypen (Wald mit schützenswerten Tieren bzw. Pflanzen, Trockenbiotope, Waldränder, Sukzessionsflächen) 12 Prozent

Schutzfunktion

Der Wald sichert die elementaren, natürlichen Lebensgrundlagen wie Boden, Wasser, Klima und Luft. In einer zunehmend durch Siedlungs-, Industrie- und Verkehrsflächen geprägten Umwelt gewinnen folgende Schutzwirkungen des Waldes eine immer größere Bedeutung:

  • Biotop- und Artenschutz
  • Landschaftsschutz
  • Boden- und Erosionsschutz
  • Wasserschutz
  • Klimaschutz und Luftverbesserung
Waldfunktion Fläche in Hektar Prozentualer Anteil an forstlicher Betriebsfläche
Landschaftsschutzgebiet 3331 Hektar 100 Prozent
Naturpark 3331 Hektar 100 Prozent
Immissionsschutzwald 1608 Hektar 48 Prozent
Wasserschutzgebiete im Wald 1160 Hektar 35 Prozent
Bodenschutzwald 402 Hektar 12 Prozent
Schonwald 165 Hektar 5 Prozent
Naturschutzgebiet 15 Hektar <1 Prozent>
Sichtschutzwald 11 Hektar <1 Prozent>

Erholungsfunktion

Der stadtnahe Wald ist für die Menschen ein wichtiger Erholungsraum. Er dient vor allem an den Wochenenden als Naherholungsgebiet für die Einwohner des gesamten Rhein-Neckar-Dreiecks. Der Stadtwald steht der Bevölkerung und Besuchern auf der gesamten Fläche zur Verfügung. Auf dem größten Teil der Fläche soll die sogenannte „Stille Erholung“ (vor allem das Spazieren gehen und Wandern) Vorrang haben; die Ansprüche der Erholungssuchenden lassen sich im Rahmen der normalen Bewirtschaftung erfüllen.

Waldfunktion Fläche in Hektar Prozentualer Anteil an forstlicher Betriebsfläche
Erholungswald,
Stufe 1
682 Hektar 20 Prozent
Erholungswald, 
Stufe 2
2537 Hektar 76 Prozent

Der zunehmenden Bedeutung des Waldes für den Naturhaushalt und die Bevölkerung in den Ballungsräumen steht ein abnehmendes Wissen der Allgemeinheit über den Wald und seine positiven Wirkungen gegenüber. Der Stadtwald wird deshalb als umweltpädagogischer Erfahrungs- und Erlebnisraum genutzt. Ein Schwerpunkt ist dabei die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das Kennenlernen und Erleben des Waldes in seinen unzähligen Facetten trägt zu einer emotionalen Bindung zwischen Mensch und Umwelt bei. Diese Bindungen sind langfristig der wichtigste Garant für den Schutz des Lebensraumes Wald und unserer natürlichen Grundlagen.

Nutzfunktion

Durch die Waldnutzung wird einer der umweltfreundlichsten Rohstoffe erzeugt: Holz das in nachhaltig wirtschaftenden, einheimischen Forstbetrieben bereitgestellt wird trägt dazu bei, Holzimporte aus Raubbaugebieten zu mindern. Die vergleichsweise kurzen Transportwege des einheimischen Holzes entlasten die Verkehrswege und die Umwelt.

Der Rohstoff Holz wird in den verschiedensten Bereichen verwendet. Er ist – häufig in veränderter Form – in zahlreichen Alltagsgegenständen zu finden. Die Produktion von Holz hat gewichtige ökologische Vorteile im Vergleich zur Herstellung von Konkurrenzprodukten aus anderen Rohstoffen:

  • Geringer Energieverbrauch
  • CO2-Bindung
  • Nachwachsender Rohstoff
Vorrat: 931.279 Vfm (294 Vfm/ Hektar)
Laufender Zuwachs pro Jahr: 23.148 Vfm (7,3 Vfm/ J/ Hektar)
Einschlag: 21.000 Vfm (6,6 Vfm/ J/ Hektar)