Nutzerorientiert und wandelbar

Flexibilität durch Hubböden

Die unterschiedliche Nutzung der Stadthalle wird unter anderem durch den Einbau von Hubböden gewährleistet. Damit sind sowohl ansteigende Sitzreihen möglich als auch eine durchgehende Ebene. Die Bedürfnisse bisheriger Veranstaltungen werden dabei genauso berücksichtigt wie die Ansprüche künftiger Events. Die Besucherinnen und Besucher werden auf den Sitzplätzen eine bessere Sicht auf die Bühne erhalten und von einer deutlich verbesserten Akustik profitieren. 

Visualisierung des großen Saals der Stadthalle mit einem ebenen Parkett (Waechter und Waechter Architekten BDA/ Bloomimages)
Visualisierung des großen Saals der Stadthalle mit einem ebenen Parkett (Waechter und Waechter Architekten BDA/ Bloomimages)

Das hat das Akustikgutachten des renommierten Büros Müller-BBM betont. Die Verbesserungen beruhen auf sieben Maßnahmen – von der Schaffung eines ansteigenden Parketts bis zu Vergrößerungen von Raumvolumen und Bühnenfläche. Die Maßnahmen führen nur im Verbund zu den gewünschten Verbesserungen und einem sehr guten Konzertsaal. Insbesondere durch ansteigende Sitzreihen und seitliche Wandflächen im Parkett wird für die Besucherinnen und Besucher das Klangerlebnis gesteigert sowie die Wahrnehmung, „sich vom Klang umhüllt zu fühlen“.

Visualisierungen bieten Eindruck von flexiblen Nutzungsmöglichkeiten

Auf der Visualisierung ist zu sehen, wie der Große Saal mit einem ebenen Parkett genutzt werden kann. Der Boden verläuft dabei exakt auf der Höhe des heutigen Parketts. Dadurch sind auch nach der Sanierung weiter Tanzveranstaltungen, Abschlussbälle und Galaabende möglich. Der Veranstalter hat dabei sogar die Wahl, ob er die gesamte Grundfläche des Saals als ebene Fläche nutzt oder ob er so wie heute das flache Parkett mit einer Bühne kombiniert. Diese Möglichkeit gibt es, weil der gesamte Saalboden inklusive des Bühnenbereichs auf Hubpodien gelagert sein wird.

Visualisierung des großen Saals der Stadthalle mit abgestuften Sitzreihen (Waechter und Waechter Architekten BDA/ Bloomimages)
Visualisierung des großen Saals der Stadthalle mit abgestuften Sitzreihen

Die zweite Visualisierung zeigt die Konstellation mit abgestuften Sitzreihen. Die hinteren Sitzreihen werden über Hubböden um circa 50 Zentimeter angehoben, die Reihen davor und die Bühne werden gesenkt. Das hat zwei Vorteile: Zuschauer haben eine bessere Sicht auf die Bühne. Und das Raumvolumen wird größer. Beides verbessert die Akustik. Seitliche Wandflächen im Parkett erhöhen das Klangerlebnis weiter und schaffen für die Zuhörerinnen und Zuhörer die Wahrnehmung, „sich vom Klang umhüllt zu fühlen“. 

Ein Akustik-Gutachten (2,5 MB) hat gezeigt, dass diese Konstellation die beste Akustik in der Stadthalle ermöglicht.

Beide Visualisierungen zeigen zudem, dass das Architekturbüro den Großen Saal an mehreren Stellen wieder näher an den historischen Originalzustand führt. So wird beispielsweise eine nachträglich eingebaute Zwischenwand hinter der Bühne entfernt. Der Saal bekommt damit wieder seine ursprüngliche Proportion. Außerdem wird das historische Geländer vor der Orgel frei gelegt. Es ist wesentlich filigraner als die später überbaute Holz-Version. Die Visualisierungen geben damit den jüngsten Planungsstand wider.

Die Bühne kann wie bislang in verschiedenen Größen angeboten werden. Auch bei der größten Variante verläuft der vordere Bühnenrand an der bisherigen Stelle. Veranstalterinnen und Veranstalter, die die Stadthalle bespielen, begrüßen die flexible Nutzung – vom Philharmonischen Orchester über den „Heidelberger Frühling“ bis hin zum Jugendtanztag.

Wo sind Hubböden geplant und wie funktionieren diese?

Grafik der Stadthalle mit den Hubböden (Grafik: Waechter und Waechter Architekten)

Unter der Bühne und den Sitzreihen. Über eine Hydraulik im Keller werden sie in die gewünschten Positionen gefahren.

Eine Variante ist wie heute ein ebenes Parkett, exakt auf Höhe des derzeitigen Bodens.

Hinzu kommt eine Variante mit abgestuften Sitzreihen: Die hinteren Sitzreihen werden um circa 50 Zentimeter angehoben, die Reihen davor werden gesenkt (siehe Grafik). Die Besucher haben dadurch einen besseren Blick auf die Bühne und damit auch eine bessere Akustik.

Was passiert mit der Bühne?

Die Bühne kann wie bisher in verschiedenen Größen angeboten werden. Auch bei der größten Variante verläuft der vordere Bühnenrand an der bisherigen Stelle.

Wie bewerten Veranstalter die Hubböden?

Sehr positiv. Sie begrüßen die flexible Nutzung, vom Philharmonischen Orchester über den „Heidelberger Frühling“ bis zum Jugendtanztag.

Elias Grandy

Elias Grandy. (Foto: Felix Broede)

Elias Grandy, Generalmusikdirektor, Theater und Orchester Heidelberg: „Es ist ein großes Glück für unsere Stadt, dass es dank der großzügigen Spenden von Wolfgang Marguerre und anderen Unterstützern möglich wird, die Stadthalle als Konzertsaal aufzuwerten. Durch die fahrbaren Podien werden endlich alle Zuschauer im Parkett das gesamte Orchester sehen und hören können. Zumal der Entwurf von Waechter & Waechter die Möglichkeit bietet, die Stadthalle nach wie vor für verschiedene Veranstaltungsarten, wie beispielsweise Bälle, zu nutzen.“