Clemens-Brentano-Preis

für Literatur der Stadt Heidelberg

Clemens-Brentano-Preisträgerin 2024: Sibylla Vričić Hausmann mit „meine Faust“

Frau in schwarz-weiß am Geländer

Der mit 10.000 Euro dotierte Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg geht 2024 an die Schriftstellerin Sibylla Vričić Hausmann. Sie erhält den Preis für ihren Lyrikband „meine Faust“ (kookbooks Verlag, 2022).

Die Preisverleihung ist geplant für Mittwoch, 19. Juni 2024, um 19 Uhr im Spiegelsaal des Palais Prinz Carl in Heidelberg. Am Vorabend der Verleihung, 18. Juni 2024, wird die Preisträgerin um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Heidelberg aus ihrem Werk lesen.

In der Jury-Begründung heißt es: „In Ihrem zweiten, raffiniert komponierten Lyrikband „meine Faust“ lotet die Schriftstellerin Sybilla Vricic Hausmann das spannungsreiche Verhältnis zwischen den Rollen als Autorin und als Mutter aus. Mit vielschichtigen stilistischen, sprachlichen und kontextuellen Anklängen, die von Yoko Ono bis zur Bibel reichen, entwirft sie eine kritische Ästhetik der Mutterschaft. Und öffnet im Wechselspiel zwischen konkreter Anschauung und theoretischer Reflexion zugleich unseren Blick dafür, in welcher Weise weibliche Wut poetisch ausgedrückt werden kann.“

Sibylla Vričić Hausmann, geboren 1979 in Niedersachsen, schreibt Gedichte, Essays sowie Erzählungen und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie engagiert sich für einen fairen und offenen Literaturbetrieb, der Menschen, die sich um andere kümmern, nicht benachteiligt. 2018 debütierte sie mit dem Lyrikband „3 FALTER“ (Poetenladen Verlag). Dieser wurde als „Bestes Lyrikdebüt“, „Lyrikempfehlung“ und mit dem Orphil-Debütpreis ausgezeichnet. 2022 folgte „meine Faust“ (kookbooks Verlag), auch dieser eine „Lyrikempfehlung“. Stipendien wurden ihr 2016 und 2020 von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen zugesprochen, 2019 vom Literarischen Colloquium Berlin, 2021 von der Akademie der Künste, Berlin, und 2023 von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München.

Zum Preis

Der Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben.

Der mit 10.000€ dotierte Preis ist deutschlandweit einmalig, denn die Jury setzt sich aus professionellen Literaturkritikerinnen und -kritikern sowie aus Studierenden des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg zusammen. Diese besondere Zusammensetzung der Jury aus engagierten und interessierten jungen Menschen sowie bereits im Beruf stehenden Profis ist Garant für eine erfolgreiche Auswahl einer Autorin oder eines Autors für die Auszeichnung.

(Eigen-)Bewerbungen für den Preis sind nicht möglich, die Nominierungen erfolgen aus dem Kreis der professionellen Jurorinnen und Juroren sowie dem begleitenden Seminar der Universität Heidelberg. 

Der aktuellen Brentano-Preis-Jury – die für den Turnus 2024-2027 neu berufen wurde und in dieser Zusammensetzung zum ersten Mal tagte – gehören als professionelle Jurymitglieder an: Mara Delius (Herausgeberin „Literarische Welt“), Hanne Knickmann (Kulturagentur Knickmann, Moderation), Christoph Schröder (Freier Kritiker, Autor und Dozent für Literaturkritik) sowie Miriam Zeh (Literatur-Redakteurin, Deutschlandfunk Kultur). Als studentische Jurymitglieder waren 2024 Nina Burkhardt, Linus Issig und Derwish Seydo beteiligt.

Der Literaturpreis ist nach dem deutschen Schriftsteller Clemens Brentano benannt, der von 1778 bis 1842 lebte und als einer der Hauptvertreter der Heidelberger Romantik gilt. Er verfasste zahlreiche Werke in vielen Sparten – von Lyrik über Märchen und Erzählungen bis hin zu Dramatik und Satiren. Seine vielleicht bekanntesten Werke sind „Der Spinnerin Nachtlied“ und „Des Knaben Wunderhorn“.

Die Preisträger/-innen

Weitere Infos

Satzung (82 KB)