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Wie die Stadt ein soziales Miteinander in den Stadtteilen fördert

Mehr Geld und Personal für Quartiersarbeit / OB Würzner besucht Gartenprojekt im Hasenleiser

Vier Hochbeete stehen zwischen Bäumen und dichtem Grün, frisch bepflanzt mit den unterschiedlichsten Gemüsesorten: Beim Urban Gardening Projekt in der Erbpinzenstraße in Rohrbach-Hasenleiser kommt das Quartier zum gemeinsam Gärtnern zusammen. Der vom Quartiersmanagement initiierte Gemeinschaftsgarten und die damit einhergehende ökologische Aufwertung ist ein Beispiel dafür, wie die Stadt Heidelberg ein soziales Miteinander in den Stadtteilen fördert. Für diese Art praktischer und bürgernaher Quartiersarbeit möchte sich die Stadt künftig noch stärker engagieren.

Hochbeet
An den Hochbeeten im Gemeinschaftsgarten (von links): Lena Krug (Quartiersmanagement Hasenleiser), OB Eckart Würzner, Anke Schumacher (Gartenverein Zwischendrin), Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck und Gabriel Höfle (Amt für Stadtentwicklung). (Foto: Tobias Dittmer) 

„Wo Menschen zusammenkommen, sich austauschen und für ihr direktes Lebensumfeld engagieren, entstehen vitale und lebenswerte Quartiere. Deshalb ist mir die Förderung des sozialen Miteinanders in den Stadtteilen sehr wichtig. Als Stadt stoßen wir mit den
Stadtteilbüros und den Quartiersmanagements vor Ort Projekte an, die die Menschen dann mit ihrem Engagement weiterentwickeln. So entstehen Bereicherungen für das Stadtteilleben und die Menschen vor Ort. Ich kann die Bürgerinnen und Bürger nur ermuntern: Nutzen Sie die Angebote - kommen Sie zu den Stadtteilbüros und den neuen Stadtentwicklern, die Stadt hat ein offenes Ohr für Sie!“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner bei einem Pressetermin im Gemeinschaftsgarten.   

Verein auf rund 40 Mitglieder angewachsen

Im Hasenleiser begann die Erfolgsgeschichte des Urban Gardening Projekts mit einem Aufruf durch das Quartiersbüro. Das Interesse an einer Mitarbeit war groß und so gründete sich im November 2022 der Verein Zwischendrin e.V., der mittlerweile knapp 40 Mitglieder zählt. Sie kümmerten sich um das rund 2.000 Quadratmeter große brachliegende Flurstück, das der Stadt gehört, und machten daraus eine grüne Oase. Mit Hilfe des Regiebetriebs Gartenbau beim Landschafts- und Forstamt wurden mehrere Bäume gepflanzt, Hochbeete gebaut und im März mit der Bepflanzung der Beete begonnen. Der Gemeinschaftsgarten ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

 „Der Stadtteil Rohrbach Hasenleiser befindet sich momentan im Wandel. Nicht nur der Generationenwechsel, sondern auch der anstehende Zuzug von knapp 1.200 neuen Bewohnerinnen und Bewohnern auf das Hospitalgelände birgt neue Herausforderungen für den sozialen Zusammenhalt innerhalb des Quartiers. Doch die Stadtentwicklung hat hier schon Einiges bewirkt: 2018 die Aufnahme in das Landesprogramm ‚Soziale Stadt‘, die Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes, das mit der „Perspektive 2028“ weitergeführt wird, sowie die Teilnahme am BIWAQ-Programm (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier). Dies sind erfolgreiche Vorhaben, die darauf warten umgesetzt zu werden. Wir sind uns sicher, dass wir zusammen mit den Menschen im Quartier, die große Lust auf bürgerschaftliches Engagement haben, diesen Wandel erfolgreich meistern werden“, ergänzt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Aufgaben des Quartiersmanagements Rohrbach Hasenleiser

Seit November 2015 wird das Quartiersmanagement Hasenleiser im Auftrag der Stadt Heidelberg
vom Caritasverband Heidelberg betrieben. Ziel war von Anfang an, eine positive Identifikation der Bevölkerung mit dem Stadtviertel und „Das ‚Wir‘ zu fördern“, die Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sowie die Aufwertung der Wohnverhältnisse und des Wohnumfeldes durchzusetzen. Zu den Aufgabenschwerpunkten des Quartiersmanagements gehört die Zusammenführung der Neu- und Altbewohnerschaft im Quartier. Durch die Entwicklung der Konversionsfläche US Hospital werden zudem in den kommenden Jahren sukzessive rund 1.200 neue Bewohnerinnen und Bewohner zuziehen. 

Pro Jahr steht dem Quartiersmanagement 125.000 Euro an Fördermittel zur Verfügung. Allein 2022/2023 veranstaltete das Quartiersmanagement 12 Feste und Veranstaltungen, einen Workshop, sieben Kurse und 13 Aktionen. Aufgabe des Quartiersmanagements ist es, den aktuellen und noch andauernden Generationenwechsel als Chance zu begreifen und daraus positive Entwicklungen für das Leben im Quartier anzustoßen.

Neues Angebot der Stadt: Stadtentwickler für mehr soziales Miteinander

Die Stadt möchte künftig das Grundprinzip eines Quartiersmanagements auch auf andere Stadtteile ausweiten. Momentan gibt es bereits vier Quartiermanagements in Heidelberg mit Stadtteil- bzw. Quartiersbüros vor Ort (Emmertsgrund, Bergheim-West, Rohrbach-Hasenleiser, Boxberg). Die Quartiersmanagements fungieren als Bindeglied zwischen der Stadt Heidelberg und seiner Bevölkerung und sind eine zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger in den einzelnen Stadtteilen.

Zur Stärkung des Aufgabenbereichs des Stadtteil- und Quartiersmanagements gibt es seit neuestem beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik die Abteilung „Stadtteil- und Quartiersentwicklung“. Zukünftig wird es mit den neuen Stadtentwicklern direkte Ansprechpartner für alle Stadtteile geben. Zielgruppe ist hier die Bevölkerung direkt vor Ort. Die Stadtentwickler sind das „Ohr“ für alle Bürgerinnen und Bürger, durch die eine gezielte Kontaktaufnahme und das Wahrnehmen von Problemstellungen im Stadtteil vereinfacht wird. Die Aufgaben umfassen niederschwellige Angebote direkt in den Stadtteilen, wie beispielsweise Infostände oder Stadtteilrundgänge.

Die neuen Stadtentwickler sollen sichtbar und proaktiv auf die Menschen zugehen, bei komplexen Fragestellungen die Fachämter an einen Tisch holen sowie die Eigeninitiative durch den direkten Austausch mit der Bevölkerung stärken. Wichtig ist hier auch die gute Zusammenarbeit mit den vorhandenen Stadtteilvereinen und Ehrenamtlichen. So können auch Maßnahmen kurzfristig ohne großen Verwaltungsaufwand umgesetzt werden.

Stadtteilbudgets als weitere Unterstützung für die Bevölkerung

Im März 2023 hat der Gemeinderat zudem beschlossen, künftig bürgerschaftliche Projekte in den Stadtteilen mit der Bereitstellung von Stadtteilbudgets zu fördern. Mit ihnen soll unbürokratisch die eigenverantwortliche, selbstständige Umsetzung von Projekten, die dem jeweiligen Stadtteil und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern zu Gute kommen, gefördert werden. Im Jahr 2023 stehen insgesamt 180.000 Euro bereit, 2024 mit 360.000 Euro die doppelte Summe.

Die Aufteilung des Gesamtbudgets erfolgt so: 30 Prozent des Gesamtbudgets erhält jeder Stadtteil als Grundbetrag, 50 Prozent des Gesamtbudgets werden entsprechend der Einwohnerzahl des Stadtteils zugeteilt – Stadtteile mit vielen Einwohnern erhalten mehr Geld und 20 Prozent werden entsprechend dem Anteil der Bürgergeld-Bezieher je Stadtteil verteilt – Stadtteile mit vielen Bürgergeld-Beziehern erhalten dadurch mehr Geld. Über die Vergabe der Mittel für Projekte entscheidet in jedem der 15 Stadtteile ein eigenes Gremium aus drei Vertreterinnen und Vertretern, die der Bezirksbeirat benennt, drei Vertreterinnen und Vertretern aus Vereinen/Stadtteilvereinen, sowie sechs zufällig ausgewählten Einzelpersonen.

Foto zum Download

(Erstellt am 22. Mai 2023)
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