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Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie
Technischer Umweltschutz
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69117 Heidelberg
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"Nachhaltiges Wirtschaften":

13 Unternehmen setzen auf Umweltmanagement

Vertreter der prämierten Firmen mit Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner (l.) (Foto: Rothe)

Betriebsabläufe optimieren, Energie und bares Geld sparen: Mit Erfolg haben 13 Heidelberger Unternehmen am Projekt "Nachhaltiges Wirtschaften" teilgenommen und wurden bei der Prämierungsveranstaltung am Montag, 16. Mai 2011, in der Feuerwache der Berufsfeuerwehr ausgezeichnet. "Durch das Projekt kann jeder Teilnehmer wirtschaftlichen Erfolg und aktiven Klimaschutz miteinander kombinieren. Erst so wird Nachhaltigkeit greifbar", betonte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Gemeinsam mit Ministerialdirigent Martin Eggstein und dem Schriesheimer stellvertretenden Bürgermeister Siegfried Schlüter zeichnete er die Projektteilnehmer mit einem Zertifikat aus. Vorgestellt wurden die Teilnehmer und ihre Maßnahmen von Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Leiter des Amts für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie. Neben Eppelheim kooperiert nun auch die Stadt Schriesheim beim Projekt "Nachhaltiges Wirtschaften" mit der Stadt Heidelberg. Zur neunten Prämierungsveranstaltung waren rund 150 Gäste gekommen. Mit insgesamt 1.900 Beschäftigten handelt es sich um die bislang größte Gruppe, die am städtischen Projekt zur Einführung eines Umweltmanagementsystems teilgenommen hat. Im Jahr 2012 wird das zehnjährige Bestehen des Projekts gefeiert.

Vielfalt der Teilnehmer

"Das Netzwerk "Nachhaltiges Wirtschaften" lebt von der Vielfalt seiner Teilnehmer", betonte Umweltamtsleiter Dr. Zirkwitz. Nach individuellen Betriebsbegehungen mit Experten der Gesellschaft für Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement (Arqum) und der KliBA (Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg-Nachbargemeinden gGmbH) wähle jeder Betrieb, jede Institution die für ihn passenden Maßnahmen aus.

Diese reichen von kleinen Verhaltensänderungen im Arbeitsalltag bis hin zu größeren Investitionen in eine energiesparende Technik: Die Akustik Dieterich GmbH optimierte beispielsweise die Heizleistung, indem sie Abdeckungen von Heizkörpern entfernte und Heizungsrohre dämmte. Die Heidelberger Volksbank eG hat ein Elektroauto angeschafft, für das der Strom mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage produziert werden soll, die Warmwassertemperatur wurde gesenkt und der Papierverbrauch reduziert. In der Thoraxklinik wurde die Abfalltrennung verbessert, die Lüftung und Kühlung erneuert und die Warmwasserversorgung optimiert.

Zu den jetzt ausgezeichneten Projekt-Teilnehmern gehören:​

  • Becton Dickinson GmbH
  • Café Schafheutle
  • Heidelberger Mediengestaltung-HVA GmbH
  • Heidelberger Volksbank e. G.
  • idicos GmbH
  • Malerwerkstätte Hauck GmbH
  • Optik Dieterich oHG
  • Akustik Dieterich GmbH
  • Thoraxklinik Heidelberg gGmbH
  • Volksbank Kurpfalz H+G Bank
  • Winkler GmbH
  • Näher Baustoffe GmbH (Revalidierung)
  • Tyco Thermal Controls GmbH (Revalidierung)

Hintergrundinformationen

Ziel des städtischen Projekts "Nachhaltiges Wirtschaften" ist es, kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems zu unterstützen. Seit 2001 beraten städtische und externe Experten die Teilnehmer und zeigen, wie Betriebsabläufe optimiert, Energiekosten gesenkt und somit auch bares Geld gespart werden können. Mit Unterstützung der Stadt entwickeln die Betriebe eine Unternehmenskultur, die ökonomischen Erfolg, umweltfreundliche Produktion und soziale Verantwortung als gleichberechtigte Säulen des Wirtschaftens betrachtet. Die Projektteilnehmer formulieren ein Umweltprogramm mit Verbesserungsmaßnahmen und werden bei der Umsetzung beratend begleitet. Inzwischen ist ein Netzwerk aus engagierten Unternehmern entstanden, die sich untereinander in Arbeitskreistreffen und mit Vertretern der Verwaltung austauschen. Dazu gehören Handwerksbetriebe, Dienstleistungsunternehmen, soziale und städtische Einrichtungen. Mit der neunten Projektrunde hat sich die Zahl der teilnehmenden Betriebe und Einrichtungen auf 84 erhöht.

Die letzte Datenerhebung für die Phasen 1 bis 7 ergab eine jährliche CO2-Einsparung von 1.560 Tonnen (1.400 Megawattstunden Strom, 800 Megawattstunden Erdgas, 50.000 Liter Heizöl). Dies entspricht einem Jahresverbrauch von zirka 35 Vier-Personen-Haushalten. Die Betriebskosten konnten um insgesamt 600.000 Euro jährlich gesenkt werden.

Eine Kommission begleitet das Projekt und entscheidet als Jury über die Prämierungswürdigkeit der Betriebe. Neben Verbänden (IHK, Kreishandwerkerschaft, BUND), dem Umweltkompetenz-Netzwerk UKOM e.V., Forschungseinrichtungen (Universität Heidelberg, IUWA) und den Heidelberger Stadtwerken sind auch weltweit agierende Firmen der Region vertreten, die ein zertifiziertes Umweltmanagement nach EMAS oder ISO 14.001 ff betreiben (ABB-Stotz Kontakt GmbH, Henkel KGaA, Rudolf Wild GmbH & Co. KG).