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Fünf Forscherinnen Heidelberger Wissenschaftsinstitutionen bei prestigeträchtigen ERC Consolidator Grants erfolgreich

Die Forschungsförderungen des Europäischen Forschungsrates (ERC) sind begehrt, geht es doch um dringend benötigte Mittel, um Forschungsvorhaben anzuschieben, umzusetzen und schließlich zu verstetigen. In der aktuellen Förderrunde der ERC Consolidator Grants wurden aus 2506 Anträgen 327 Projekte ausgewählt, die Forschungsförderung in Gesamthöhe von 655 Millionen Euro erhalten sollen. Die Projektförderung geht in dieser Runde an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 23 Ländern. Dieses Jahr wurden 37% der Forschungsförderung an Wissenschaftlerinnen vergeben, die höchste Quote seit dem Start des Programms. Deutschland war dabei auch in diesem Jahr sehr erfolgreich: 50 der aus Deutschland eingereichten Anträge werden in dieser Runde eine Förderung erhalten. Davon gehen fünf ERC Consolidator Grants an Forscherinnen nach Heidelberg.

Wissenschaftlerinnen der Universität Heidelberg, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS gGmbH) und des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) gewannen die renommierte und begehrte Forschungsförderung.

Lena Maier-Hein (DKFZ)

Lena Maier-Hein forscht am Deutschen Krebsforschungszentrum an einer Möglichkeit, die Gewebezusammensetzung bei Patienten nicht invasiv und ohne schädliche Strahlung zu analysieren. Dabei nutzt sie Methoden der spektralen Bildgebung und der Künstlichen Intelligenz, um realistische „digitale Zwillinge“ medizinischer Geräte und menschlichen Gewebes zu entwickeln. Diese Forschung soll es möglich machen, Untersuchungen am Patienten sicher und kostengünstig zu entwickeln und hat das Potenzial, viele Bereiche der Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Frauke Gräter (Universität Heidelberg und HITS gGmbH)

Frauke Gräter, die an der Universität Heidelberg und am Heidelberger Institut für Theoretische Studien tätig ist, untersucht mithilfe von Hochleistungsrechnern und computergestützter Simulation die Auswirkungen von mechanischer Belastung auf Kollagen, einem großen Bestandteil des Bindegewebes. Dabei hat sie mit ihrem Team herausgefunden, dass Kollagen unter großer mechanischer Belastung Radikale produziert, die in unseren Körpern Schäden anrichten können. Mit ihrem Projekt will sie die Rolle dieser Radikale beim Altern von Kollagen erforschen und so neue Erkenntnisse zu den Bereichen Alterungsprozess und Schmerzen beitragen.

Saskia Hekker (Universität Heidelberg und HITS gGmbH)

Die Astrophysikerin Saskia Hekker forscht auf dem Gebiet der Astroseismologie, genauer erforscht sie die innere Struktur von Sternen mithilfe ihrer globalen Schwingungen. Dabei untersucht sie die physikalischen Bedingungen und Vorgänge in sogenannten „Roten Riesen“, besonders große und hellleuchtende Sterne. Das Ziel ist zu verstehen, welchen Ursprung die unterschiedlichen Schwingungsspektren in diesen Sternen haben.

Christine Selhuber-Unkel (Universität Heidelberg)

Christine Selhuber-Unkel forscht an der Schnittstelle von Chemie, Physik, Materialwissenschaft und Biologie. Neuartige strukturierte Materialien, deren Funktionen durch molekulare Bausteine und Nanoteilchen kontrolliert werden, bilden dabei den Fokus. Mit ihrem ERC-Projekt verfolgt sie das Ziel, durch äußere physikalische Kräfte Zellfunktionen zu steuern. Damit könnten Zellfunktionen dreidimensional geschrieben und das Wachstum von Zellgeweben ermöglicht werden.

Miki Ebisuya (EMBL)

Miki Ebisuya forscht am EMBL Standort Barcelona im Bereich der Entwicklungsbiologie. Dabei nehmen sie und ihr Team die biochemischen Prozesse unter die Lupe, die festlegen, wie schnell sich unterschiedliche Säugetier-Embryos bzw. unterschiedliche Zelltypen entwickeln und warum dies geschieht.

ERC Consolidator Grants

Die ERC Consolidator Grants werden regelmäßig an exzellente junger Forscherinnen und Forscher verliehen, die auf ihrem Forschungsgebiet bahnbrechende Pionierarbeit leisten. Die Förderung von bis zu zwei Millionen Euro wird für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren bewilligt. Die aktuelle Förderrunde solle laut ERC etwa 2000 Jobs für Postdocs, Doktoranden und sonstige Mitarbeiter in den Teams der Grantees schaffen. Neben den ERC Consolidator Grants gibt es noch Starting Grants, Advanced Grants und Synergy Grants. Die Mittel sind Teil des EU-Programms für Forschung und Innvoation Horizon 2020.

(Erstellt am 16. Dezember 2020)