Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Koordinationsteam der UNESCO-Literaturstadt Heidelberg
Dr. Andrea Edel, Phillip Koban, Claudia Kramatschek, Stefan Kaumkötter
Kulturamt der Stadt Heidelberg
Haspelgasse 12
69117 Heidelberg

Literatur ohne Grenzen

Heidelberger Literaturtage im Aufbruch vom 15. bis 19. Juni 2018

Festivalzeit in der UNESCO-Literaturstadt Heidelberg: Vom 15. bis 19. Juni 2018 locken die „Heidelberger Literaturtage im Aufbruch“ Literaturbegeisterte ins Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz. Mit Lesungen renommierter deutschsprachiger Autorinnen und Autoren, internationalen Gästen, performativen Formaten, Workshops, Podiumsgesprächen, Führungen und einem Kinder- und Jugendprogramm spricht das Festival ein breites Publikum an. Erstmals wird der gesamte Universitätsplatz zum Festivalort: das Lesewohnzimmer von StadtLesen lädt mit öffentlichen Bücherregalen, Sitzsäcken, Hängematten, und der offenen Bühne „Readers Corner“ zum Lesen. Lauschen und Verweilen ein. Tickets für die Literaturtage gibt es ab 3. Mai im Vorverkauf.

Menschen sitzen bei den "Heidelberger Literaturtagen" im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz. (Foto: Gös)
Literatur live gibt es ab 15. Juni wieder bei den „Heidelberger Literaturtagen im Aufbruch“ im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz.
 

Was seit nunmehr 24 Jahren die Besonderheit der Heidelberger Literaturtage ausmacht? „Es ist diese Mischung internationaler und deutschsprachiger Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die sich konzentriert auf einige Tage im Herzen der Heidelberger Altstadt zu Lesungen und Gesprächen einfinden, in der besonderen Atmosphäre des Spiegelzelts, offen für Begegnungen“, sagt Dr. Andrea Edel, Leiterin des Kulturamts und Projektkoordinatorin der UNESCO City of Literature Heidelberg. Im Zuge der gemeinsamen Neukonzeption des Festivals mit Heidelberger Literaturakteuren richtet das Kulturamt das Festival 2018 zum zweiten Mal federführend aus. Edel ist überzeugt: „Dank unserer regionalen und internationalen Partner aus dem UNESCO-Netzwerk der Literaturstädte ist 2018 ein abwechslungsreiches, vielfältig ansprechendes Programm entstanden. Im Zuge der Neukonzeption stellen wir so zuverlässig die Weichen für das Festival unter neuer Organisation ab 2019.“

Ermöglicht wird das Festival neben der Finanzierung durch die Stadt Heidelberg durch die Unterstützung der diesjährigen Sponsoren und Förderer: Klaus Tschira Stiftung, Stadtwerke Heidelberg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Heidelberger Volksbank, Sparkasse Heidelberg und Ritter Sport.
 

Eröffnung am 15. Juni

Offiziell eröffnet werden die Heidelberger Literaturtage 2018 von Bürgermeister Dr. Joachim Gerner und Kulturamtsleiterin Dr. Andrea Edel am Freitag, 15. Juni, um 18 Uhr mit künstlerischen Beiträgen von Poetry Slammer Jonas Treibel und Gitarrist Kersten Müller, dem Direktor der Musik- und Singschule Heidelberg. Das Programm des Eröffnungsabends zeigt bereits die Bandbreite des Festivals: Der in Stuttgart lebende österreichische Autors Heinrich Steinfest liest aus seinem jüngst erschienen und in Heidelberg handelnden Roman „Die Büglerin“. Darauf folgt mit den Australiern Nathan Curnow und Geoffrey Williams aus der UNESCO City of Literature Melbourne ein Lyrikabend der musikalischen Extraklasse.

Der österreichische Autors Heinrich Steinfest liest zur Eröffnung der Literaturtage aus seinem jüngst erschienen und in Heidelberg handelnden Roman „Die Büglerin“. (Foto: Riegeles)
Der österreichische Autors Heinrich Steinfest liest zur Eröffnung der Literaturtage aus seinem jüngst erschienen und in Heidelberg handelnden Roman „Die Büglerin“.

Renommierte deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller

Die beim Festival vertretenen deutschsprachigen Autorinnen und Autoren versprechen eine spannende Auseinandersetzung mit jüngst erschienenen Werken. Alle beschäftigen sich auf verschiedene Weise mit aktuellen Fragen der Selbstverortung – angefangen mit Heinrich Steinfests „Die Büglerin“, über „So tun, als ob es regnet“ der Freiburger Schriftstellerin Iris Wolff, Thomas Lehrs für den Deutschen Buchpreis 2017 nominierte „Schlafende Sonne“ oder die „Biografie“ des 2018 auf die Heidelberger Poetikdozentur berufenen Autors Maxim Biller. Alle Werke reflektieren den persönlichen Werdegang einzelner Figuren oder private wie gesellschaftliche Entwicklung über zeitliche und räumliche Grenzziehungen hinweg. Am letzten Festivalabend werden, in Kooperation mit dem Literaturhaus Frankfurt, Alissa Walser, Kristof Magnusson und Henning Ahrens mit ihren „Stadtgeschichten“ Literatur in einfacher Sprache lesen und damit neue, barrierefreie Wege des Literaturgenusses aufzeigen. Außerdem wird sich die Trägerin oder der Träger des ersten Preises der Heidelberger Autorinnen und Autoren, der am 7. Juni 2018 in der Stadtbücherei verliehen wird, mit einer Lesung dem Publikum präsentieren.

Bilinguale Lesungen internationaler Gäste

Grenzen werden im Programm des Festivals wortwörtlich überschritten, wenn in bilingualen Lesungen und Podiumsgesprächen der Reichtum der literarischen Sprachen und kulturellen Auseinandersetzung in den Blickpunkt rückt. Einsichten in Literatur und Kultur eines Landes der Levante geben Hussein Bin Hamza, Stanislaw Strasburger und Stefan Weidner im Podiumsgespräch „Drei Männer und der Libanon: Zwischen Inspration, Grenzüberschreitung und kultureller Praxis“. Der kenianische Schriftsteller Ngũgĩ wa Thiong’o macht sich gemeinsam mit dem Heidelberger Literaturwissenschaftler Dr. Manfred Loimeier auf die Suche nach Möglichkeiten einer „Dekolonisierung des Denkens“. Die in Paris lebende Iranerin Maryam Madjid, Trägerin des renommierten „Prix Goncourt du premier roman“, widmet sich mit „Du Springst, ich falle“ der Suche nach und Behauptung von einer eigenen Identität vor dem Hintergrund der Emigration. Die dank Heidelberger Literaturübersetzer und Dolmetscher auf Deutsch und Französisch stattfindende szenische Lesung „101, Rue Condorcet, Clamart“ des Pariser Autors und Kosmopoliten Simon-Pierre Hamelin widmet sich unter Beteiligung von Mitgliedern des Bremer Schauspielensembles dem tragischen Schicksal der russischen Dichterin Marina Zwetajewa. Aus der polnischen UNESCO-Literaturstadt kommen Tomasz Różycki und Michał Sobol, die sich im Gespräch mit dem Übersetzer Bernhard Hartmann der „Polnischen Lyrik Heute“ zuwenden.

Innovative, performative Darstellungsformen

Während der fünf Festivaltage lässt sich Literatur auch in ungewohnten oder experimentellen Darstellungsformen genießen – oder sie wird dem Publikum direkt performativ und ansprechend serviert. Auch der Berliner Autor und Verleger Jo Frank, aufgewachsen unter anderem in Heidelberg, bezieht seine Impulse aus der Multilingualität als Lebensprinzip. 2017 begeisterte er mit einer Kurzlesung und reicht 2018 seine pointierten, schonungslosen „SNACKS“ dem Publikum dar. Die Lyrikerin Nora Gomringer dürfte dem literaturbegeisterten Heidelberg Publikum bestens bekannt sein. Auf ihre Werke und Wortkaskaden darf sich dieses bei „PENG PENG PENG“ in der Verbindung von Jazz und Lyrik mit dem Drummer Philipp Scholz freuen. Jüngere Heidelberger Autorinnen und Autoren wiederum sind mit den Dichterkollektiven KAMINA und echolot bei den „Zwischentönen“ vertreten. Im kostenfreien Late-Night-Bereich lockt zum gespannten Zuhören und Mitfiebern das Live-Hörspiel „Fahrerflucht“ des Heidelberger Ensembles „die artverwandten“. Und natürlich kommt auch jenseits der Eröffnung die Kunst des Poetry Slams nicht zu kurz.

Literatur für Kinder- und Jugendliche

Poetry Slam-Kunst vom Feinsten können Schulklassen in dem von Word Up! Heidelberg organisierten School Poetry Slam im Vormittagsprogramm genießen. Im anschließenden Workshop gehen Interessierte dann auf eigene poetische Entdeckungstour. Grundsätzlich ist das Vormittagsprogramm für Schulklassen kostenfrei. Das begrenzte Platzkontingent macht lediglich eine verbindliche Anmeldung erforderlich. So etwa auch für das „Testlabor Theaterstück“ der Heidelberger Dramatikerin Ingeborg von Zadow und der Musikerin Silke Schwarz“, in dem das junge Publikum die Entstehung eines Musiktheaterstück live mitvollziehen kann. Das Festivalwochenende lädt Familien zum Verweilen auf den Uniplatz: mit Lesungen von Kai Pannens „Mach die Biege, Fliege!“, dem KinderMusikTheater Heidelberg mit „Mathilda, ihre Macken und ich“ und einem Kinder- und Jugendliteraturfest rund ums Spiegelzelt mit Sleipnir, dem blauen Pferd aus der UNESCO-Literaturstadt Reykjavík, der Geschichtenerzählerin Mechthild Goetze, einem Lyrik-Beat-Worskhop von Nathan Curnow und Geoffrey Williams, dem Bücherbus, dem Spielmobil und den Sitzsäcken, Hängematten und Kinderbüchern von StadtLesen.

Der Universitätsplatz als literarischer Ort zum Verweilen

2018 findet das Literaturfestival auf dem gesamten Universitätsplatz statt und verheißt auch dem Laufpublikum literarische, kulinarische und entspannende Genüsse: Denn mit StadtLesen ist der ganze Platz ein Lesewohnzimmer mit öffentlichen Bücherregalen, Sitzsäcken, Hängematten, der offenen Bühne „Readers Corner“ und vielem mehr. Gastronomisch wird das Festivalangebot von den breidenbach studios und regionalen „Food Trucks“ bereichert. StadtLesen startet bereits am Vortag der Eröffnung der Literaturtage, am Donnerstag, 14. Juni, um 20 Uhr, mit der Lesung von Mirko Bonné aus seinem für den Deutschen Buchpreis 2017 nominierten Roman „Lichter als der Tag“.

Informationen und Tickets

Der Vorverkauf für die Heidelberger Literaturtage im Aufbruch 2018 startet am 3. Mai. Veranstaltungskarten können im örtlichen Buchhandel, im „FensterPlatz“ der breidenbach studios, Kurfürsten-Anlage 58, und online erworben werden. Das gesamte Programm sowie alle Informationen zu Vorverkauf gibt es unter www.heidelberger-literaturtage.de.

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(Erstellt am 02. Mai 2018)