Entwicklung der
Partnerschaft mit Rehovot
Die Beziehungen zwischen Heidelberg und der israelischen Stadt Rehovot gehen bis ins Jahr 1958 zurück. Wegbereiter der späteren Städtepartnerschaft war der wissenschaftliche Austausch, der sich zunächst zwischen dem Max-Planck-Institut für Kernphysik und dem Weizmann-Institut in Rehovot entwickelte und der 1978 mit der Gründung des European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg weiter ausgebaut wurde. Die besondere Verantwortung Deutschlands gegenüber dem jüdischen Volk, die den Wunsch nach einer Partnerstadt in Israel prägte, und die langjährige Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Institutionen beider Städte führten 1983 zur Unterzeichnung eines Städtepartnerschaftsvertrages. Seitdem zeichnet sich die Partnerschaft durch einen kontinuierlichen lebendigen Austausch aus, wobei vor allem dem Jugend- und Schüleraustausch ebenso wie dem Austausch im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich eine zentrale Rolle zukommt.
Da sowohl Heidelberg als auch Rehovot Wissenschaftsstädte sind, ist es nicht verwunderlich, dass die Idee der Wissenschaftsförderung auch in die Aktivitäten der Städtepartnerschaft Einzug gehalten hat. So wurde das International Summer Science Institute, das das Weizmann-Institut bereits vor mehr als 20 Jahren zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und des internationalen Austauschs ins Leben gerufen hat, zum Vorbild der International Summer Science School Heidelberg (ISH), zu der seit 1996 jedes Jahr für vier Wochen Jugendliche aus allen Partnerstädten Heidelbergs eingeladen werden.
Das moderne und durch Einwanderung ständig wachsende Rehovot bezeichnet sich selbst als die „Stadt der Zitronen, der Kultur und der Wissenschaft“ sowie als ein Kaleidoskop von Menschen unterschiedlichster Herkunft. Gleichzeitig ist Rehovot mit einer Stadtgeschichte von immerhin mehr als 100 Jahren (die Stadt wurde 1890 gegründet) eine der ältesten Städte im Staat Israel und war der Wohnort des ersten israelischen Präsidenten, Chaim Weizmann, dessen Wohnhaus auch heute noch in Rehovot zu besichtigen ist.
1958 | 1. | Beginn des wissenschaftlichen Austauschs zwischen dem Weizmann-Institut in Rehovot und dem Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. |
1978 | 2. | Anlässlich der Einweihung des EMBL (European Molecular Biology Laboratory) in Heidelberg wird vom ersten Generaldirektor des EMBL und britischen Nobelpreisträger, Sir John Kendrew, und von Prof. Dr. Wolfgang Gentner vom Max-Planck-Institut für Kernphysik der Vorschlag einer Städtepartnerschaft zwischen Heidelberg und Rehovot gemacht. Beide Wissenschaftler sind auch Mitglieder im Aufsichtsrat des Weizmann-Instituts in Rehovot. |
1983 -1984 | 3. | Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags in Rehovot (05.05.1983) und in Heidelberg (08.11.1984). |
1985 | 4. | Gründung des Freundeskreises Heidelberg-Rehovot e. V. in Heidelberg. |
1988 | 5. | Welttreffen der Partnerstädte und Kommunalinstitutionen im Rahmen der Feiern zum 40. Jahrestag der Gründung des Staates Israel in Jerusalem. Baumpflanzung im „Partnerstädtewald“ und anschließendem Besuch der Heidelberger Delegation in Rehovot. |
1990 | 6. | Besuch einer offiziellen Delegation aus Heidelberg in Rehovot anlässlich der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Stadt. |
1991 | 7. | Der Gemeinderat Heidelberg beschließt einstimmig eine Solidaritätserklärung für das im Golfkrieg unmittelbar bedrohte Rehovot. |
1996 | 8. | Überreichung der Ehrenmedaille von Jerusalem an Oberbürgermeisterin Beate Weber durch den Vorsitzenden des Freundeskreises in Rehovot. |
2004 | 9. | Bei dem einmaligen Friedensprojekt mit dem Titel "Peacing it Together" gestalten jüdische, muslimische und christliche Schülerinnen und Schüler aus Rehovot, der beduinischen Stadt Rahat und aus Heidelberg gemeinsam eine Skulptur. Unterstützt wurde das Projekt vom Bunsen-Gymnasium, der Elisabeth-von-Thadden-Schule Heidelberg, dem Explo-Heidelberg, dem Freundeskreis Heidelberg-Rehovot und der Stadt Heidelberg. |
2008 | 10. | Besuch einer 15-köpfigen Delegation aus Rehovot unter Leitung von Bürgermeister Joshua Forer und dem Präsidenten des Weizmann-Instituts Prof. Daniel Zajfman in Heidelberg. Gemeinsame Veranstaltung der Stadt Heidelberg mit dem DKFZ, der Universität und der Hochschule für Jüdische Studien anlässlich 25 Jahre Städtepartnerschaft Heidelberg-Rehovot, 60 Jahre Gründung des Staates Israel und deutsch-israelischem Jahr der Wissenschaft. |
2009 | 11. | Die Grundlage für einen jährlich festen Austausch Studierender der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg mit Studierenden der Hebrew University in Jerusalem und Rehovot werden gelegt. |
2010 | 12. | Die teilweise neu initiierten, teilweise wieder aufgenommenen Begegnungen auf Bürgerebene etablieren sich. Neben den jährlich stattfindenden Begegnungen Jugendlicher, organisiert über den Stadtjugendring, sind das: Der Austausch von Schülerinnen und Schülern des Bunsen-Gymnasiums und der Katzir-High-School und der Austausch von Studierenden der Hebrew University Rehovot und der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg. Außerdem reisen Mitglieder der städtischen Feuerwehr Heidelberg zum Gegenbesuch mit Familie zu Kollegen aus Rehovot. |
2011 | 13. | Anlässlich des 4. Treffens jüdischer ehemaliger Bürgerinnen und Bürger im Mai in Heidelberg besucht eine kleine Delegation aus Rehovot Heidelberg. |
2012 | 14. | Oberbürgermeiser Dr. Würzner besucht erstmals mit einer großen Delegation die Partnerstadt Rehovot. Sportlich ergänzt wird der Besuch durch ein Freundschaftsspiel gegen die SGK Jugend in Heidelberg-Kirchheim. |
2013 | 15. | Besuch einer 20-köpfigen Delegation aus Rehovot unter der Leitung von Oberbürgermeister Rahamim Malul anlässlich 30 Jahre Städtepartnerschaft. |
2018 | 16. | Zum 35-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Rehovot besuchte eine Delegation aus Heidelberg um Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner die israelische Partnerstadt. |
2019 | 17. | Delegationsbesuch aus Rehovot unter der Leitung von Oberbürgermeister Rahamim Malul anlässlich des 35 jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft |