Städtische Studie soll Folgen der Pandemie in Heidelberg aufzeigen

Welche Folgen hat die Corona-Pandemie für die Wirtschaft und das Leben in Heidelberg? Antworten auf diese Frage soll die neue Studie der Stadt Heidelberg liefern. Die Studie wird vom städtischen Amt für Stadtentwicklung und Statistik erstellt und soll voraussichtlich Ende 2021 veröffentlicht werden. Dabei werden kurz- und langfristige Effekte, heidelbergspezifische Faktoren im Umgang mit der Krise sowie lokale Lösungen in den Quartieren und Nachbarschaften beleuchtet. Als Datenquelle dienen in erster Linie eigene Befragungen, Erhebungen der Fachämter der Stadtverwaltung Heidelberg sowie der statistischen Bundes- und Landesämter. Ziel der Studie ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, Heidelberg noch widerstandsfähiger gegenüber künftigen Krisen zu machen. Die Studie soll deshalb in ein langfristig angelegtes Monitoring überführt werden, in das über die Corona-Krise hinaus Daten einfließen sollen. So sind in künftigen Krisensituationen Informationen kurzfristig abrufbar und Krisenauswirkungen können über längere Zeiträume hinweg verglichen werden.

Erste Zahlen: höhere Arbeitslosenquote, Rückgang der Bevölkerung, weniger Verkehr

Erste Zahlen der Studie zeigen, dass die Arbeitslosenquote im Mai 2020 mit 5,1 Prozent um 1,1 Prozentpunkte höher liegt als im Mai 2019. Auffällig ist, dass sowohl Personen ohne Berufsausbildung als auch mit akademischer Ausbildung anteilig am stärksten von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren (um jeweils 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Seit Jahresbeginn bis Ende Mai 2020 sank die Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Heidelberg um 2.300 Personen. Im vergangenen Jahr lag der Rückgang im gleichen Zeitraum bei nur 400 Personen. Dieser Rückgang um 1,5 Prozent ist außergewöhnlich stark und ist zum Großteil auf weniger internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende sowie Menschen auf der Flucht zurückzuführen. Der Radverkehr ist von Mitte März bis Ende Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent gesunken. Der Kraftfahrzeugverkehr ist im gleichen Zeitraum um 18 Prozent gesunken. Dies ist auf den Lockdown und dessen Auswirkungen wie vermehrte Homeoffice-Nutzung oder Schließung der Universität und Hochschulen zurückzuführen.