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Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund liefert Strom und Wärme für die Bahnstadt

Wer die große Lagerhalle des Holz-Heizkraftwerks im Pfaffengrund betritt, riecht sofort die Natur. Bis zu 2.000 Tonnen Grünschnitt, Äste und Zweige können dort aufbewahrt werden. Das Grün, das früher bloß als Abfall galt, hat seit Inbetriebnahme durch die Stadtwerke Heidelberg im Jahr im September 2013 eine wichtige Funktion: Es dient zur Energieversorgung Heidelbergs. Die Energie, die dabei aus natürlichen Ressourcen klimaneutral erzeugt wird, deckt umgerechnet mindestens den Strom- und Wärme-Bedarf des Passivhausstadtteils Bahnstadt. Oder anders betrachtet: 14 Prozent der in Heidelberg benötigten Fernwärme wird durch das Holz-Heizkraftwerk erzeugt.

Wie entstehen Strom und Wärme?

Das Holz wird in der sogenannten Feuerbox verbrannt. Dabei entsteht 900 Grad Celsius heißes Rauchgas, das durch den Kessel geleitet wird und das Wasser darin bis zum Siedepunkt erhitzt. Der Kessel enthält bis zu 28.000 Liter Wasser und hat eine Heizfläche von 1.900 Quadratmetern. Pro Stunde werden 18 Tonnen Dampf mit einem Druck von 38 bar und einer Temperatur von 440 Grad Celsius erzeugt. Der Dampf treibt eine Turbine an, die über ein Getriebe mit einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt ist.
Der erzeugte Strom wird ins Stromnetz eingespeist. Der verbleibende Dampf überträgt seine Wärme auf das Heizwasser. Das funktioniert ähnlich wie ein Durchlauferhitzer: Das Rücklaufwasser aus dem Fernwärmenetz wird aufgeheizt und als heißes Vorlaufwasser wieder in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Heidelberg eingespeist. Erzeugt werden 24.000 Megawattstunden Strom und rund 80.000 Megawattstunden Wärme im Jahr.

Das Holz-Heizkrafzwerk im Pfaffengrund
14 Prozent der in Heidelberg benötigten Fernwärme wird durch das Holz-Heizkraftwerk erzeugt (Foto: Stadtwerke Heidelberg)

Grünschnitt stammt aus der Region

Pro Jahr werden rund 60.000 Tonnen Holzmaterial angeliefert, im Wochendurchschnitt rund acht LKW pro Tag. Insgesamt ist der Radius für die Holzherkunft auf einen überschaubaren Umkreis um Heidelberg beschränkt. Zu rund 95 Prozent kommt Grünschnitt und Landschaftspflegematerial zum Einsatz.

Sichere und grüne Energie vor Ort

Das Holz-Heizkraftwerk war eines der ersten und wichtigsten Schritte bei der Umsetzung der Energiekonzeption 2030 der Stadtwerke Heidelberg. Insgesamt werden 25 Prozent der Fernwärme Heidelbergs selbst vor Ort erzeugt. Bis 2025 soll das auf ein Drittel ausgebaut werden. Die Heidelberger Fernwärme ist bereits zu 50 Prozent CO2-frei. Bis 2030 soll weitestgehend CO2-freie Wärme angeboten werden. 100 Prozent grünen Strom gibt es bereits für alle Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung.

Weitere Informationen und virtueller Rundgang durch das Kraftwerk unter www.swhd.de/holz-heizkraftwerk.