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Bautzen Hauptmarkt (Foto: Lohse)

Sehenswertes

Bautzen wurde mit seiner in den letzten Jahren fast vollständig renovierten Altstadt, die eines der wertvollsten Denkmäler mittelalterlicher Stadtbaukunst ist, oft als eine der schönsten Städte Deutschlands bezeichnet. Auf einem Felsplateau gelegen, mit einer Burg und vielen Stadttürmen und zu ihren Füßen die Spree wird Bautzen auch manchmal das "sächsische Nürnberg" genannt.

Bautzen Simultandom St. Petri (Foto: Bierke)
Bautzen Petridom (Foto: Bierke)

Die Altstadt Bautzens ist durch ihre 17 Türme und Bastionen geprägt. Beispielhaft sind der Nikolaiturm, der Schülerturm oder der Reichenturm, der auch der „Schiefe Turm von Sachsen“ genannt wird. Als altes Wahrzeichen der Stadt gilt die "Wasserkunst" eine 1495 bis 1996 gebaute Wasserpumpe, die jetzt ein technisches Museum enthält.

Ein besonders bemerkenswerter Bau in Bautzen ist der Petridom, der die einzige historische Simultankirche im Osten Deutschlands ist. Seit 1952 trennt eine ein Meter hohe Barriere den katholischen vom evangelischen Teil. Erwähnenswert ist auch das Sorbische Museum, das einen Einblick in die sorbische Kultur, Geschichte und Literatur ermöglicht.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte Bautzens ist das Gefängnis, das sogenannte "Gelbe Elend",das weit über die Grenzen Bautzens bekannt ist und als Symbol für die politische Justiz in der DDR gilt.

Bautzen Altstadt im Sommer (Foto: Wucht)
Bautzen Altstadt im Sommer (Foto: Wucht)

In der Stadt gab es zwei Strafanstalten: "Bautzen I" wurde zwischen 1900 und 1904 als Königlich-Sächsische Landesstrafanstalt gebaut. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Regimegegner dort inhaftiert. Zwischen 1945 und 1950 wurde die Anstalt als Speziallager der sowjetischen Besatzungsmacht genutzt, bevor sie von der deutschen Volkspolizei übernommen und 1990 dem Justizministerium des Freistaates Sachsen unterstellt wurde. Schon Ende der 20-er Jahre heißt die Anstalt bei Gefangenen und Bürgern „Gelbes Elend“ in Anlehnung an die Farbe ihrer Mauern.

Ein zweites Gefängnis, "Bautzen II", wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Die Anstalt wurde zwischen 1945 und 1949 als Justizgebäude von der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und genutzt. Die deutsche Volkspartei übernahm in den 50er Jahren die Anstalt. Sie wurde zur Außenstelle von Bautzen I. Mitte der 50er Jahre wurden hier überwiegend politische Häftlinge der DDR inhaftiert. Bis zu 80 Prozent der Insassen waren politische Gefangene. Die Anstalt Bautzen II wurde im Jahr 1992 geschlossen und ist seit 1993 eine Gedenkstätte, in der der Opfer politischer Gewaltherrschaft in den Bautzener Gefängnissen gedacht wird. Die Gedenkstätte ist für Besuche offen, Führungen und Projekttage sind nach Vereinbarung möglich.

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