Erinnerungen im Dialog
Podiumsdiskussion am 22. November mit Angehörigen der Sinti und Roma sowie Jüdinnen und Juden aus Heidelberg
„Erinnerungen im Dialog – Lebendige Erinnerungskultur durch Bündnisse schaffen“ ist der Titel einer Podiumsdiskussion am Mittwoch, 22. November 2023, um 18 Uhr im Heidelberger Rathaus. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Veranstalter ist das Bündnisprojekt „Gemeinsam Zeitzeugenschaft im Generationenwechsel begegnen", an dem verschiedene Kooperationspartner aus Heidelberg beteiligt sind. Bei der Veranstaltung im Großen Rathaussaal werden die Ergebnisse eines Projekts vorgestellt, das über eineinhalb Jahre mithilfe von Theaterworkshops, gemeinsamen Ausflügen und der Aufzeichnung von Videointerviews Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung – sowohl Angehörige der Sinti und Roma als auch Jüdinnen und Juden – mit ihren Nachkommen in den Dialog gebracht hat.
Zur Eröffnung der Veranstaltung sprechen Oberbürgermeister Eckart Würzner, Romani Rose, Vorsitzender des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, sowie Rabbi Janusz Pawelczyk-Kissin von der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg. In einer anschließenden Podiumsdiskussion werden Bündnisse als zukunftsweisende Modelle für eine lebendige Erinnerungskultur diskutiert: Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Besonderheiten in der kollektiven Verarbeitung von Traumata zwischen beiden Teilnehmergruppen? Was kann der Nachfolgegeneration mitgegeben werden, damit sie befähigt werden, Antiziganismus und Antisemitismus auch in der Gegenwart entschieden entgegenzutreten? Zu Wort kommen Tashina Adolf und Halyna Dohayman als Mitwirkende des Projekts sowie Alina Marotta vom Verein Heidelberger Lupe und Dr. Juliane Solf, Geschäftsleiterin bei AMCHA Deutschland. Moderiert wird die Veranstaltung von Judith Blumberg vom Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Musikalische Beiträge von Jaroslava Skirska und Sandro Roy begleiten das Programm. Die Teilnahme ist kostenfrei.
„Verantwortung für unsere Vergangenheit zu übernehmen, heißt auch, unseren Blick auf diejenigen zu richten, für die ihre Folgen noch in der Gegenwart spürbar sind“, betont Oberbürgermeister Eckart Würzner und ergänzt: „Ich lade alle Heidelberger Bürgerinnen und Bürger ein, am 22. November ins Rathaus zu kommen, damit sie anhand der Erfahrungsberichte aus erster Hand hören, wie eine lebendige Erinnerungskultur gestaltet werden kann, die auch junge Generationen mit einbezieht.“
Aus Sicht der Beteiligten beschreibt der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, die Herausforderungen, die verstärkte Bündnisarbeit erforderlich machen, folgendermaßen: „Die Menschheitsverbrechen des Holocaust verpflichten uns als Bürgerinnen und Bürger unseres Landes die gemeinsamen demokratischen Werte zu verteidigen, dazu gehört heute auch, unseren Rechtsstaat gegen die Feinde der Demokratie zu unterstützen.“
„Die intensive Unterstützung unterschiedlicher Gruppen in unserer Gesellschaft und der gegenseitige Austausch und Zusammenhalt sind die Grundvoraussetzung für eine wirksame Bekämpfung auch von Antisemitismus und Antiziganismus“, fasst Rabbi Janusz Pawelczyk-Kissin die Kernanliegen des Bündnisprojekts zusammen.
Das Bündnisprojekt „Gemeinsam Zeitzeugenschaft im Generationenwechsel begegnen"
Kooperationspartner des Bündnisses sind das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, die Jüdische Kultusgemeinde Heidelberg, das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, der Verein Mosaik Deutschland e.V., die Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg, „Heidelberger Lupe – Verein für historische Forschung und Geschichtsvermittlung“ sowie die Theaterpädagogin und Schauspielerin Nedjma Schreiner. Die Arbeit des Bündnisses wurde über das Programm „Lokale Bündnisse für Überlebende von NS-Verfolgung in Deutschland“ von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)“ gefördert. Eine zusätzliche Förderung der öffentlichen Veranstaltung am 22. November erhält das Bündnis durch die Stadt Heidelberg, Amt für Chancengleichheit, und Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
Weitere Informationen zur Veranstaltung sind auf der Webseite des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma unter www.dokuzentrum.sintiundroma.de zu finden.
Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Heidelberg, des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma und der Jüdischen Kultusgemeinde Heidelberg