Innovativer Wohnbau der Zukunft: In Heidelberg entsteht ein rückbaubarer Tiny-House-Wohnpark

Pilotprojekt mit 36 Wohneinheiten am Harbigweg geplant / Für Familien, Paare, Singles, Studierende

Innovatives und modernes Wohnen der Zukunft – das wird ein neuer Tiny-House-Wohnpark in Heidelberg ab Sommer 2026 bieten: Auf einer bislang unbebauten städtischen Fläche am Harbigweg im Stadtteil Kirchheim entsteht mit hochwertigen Modulbauten ein Ensemble aus Wohnhäusern und Gemeinschaftseinrichtungen. Insgesamt 36 Wohneinheiten mit hohem Wohnkomfort auf kleinem Raum sind durch einen Projektentwickler geplant – von Co-Living-Apartments und Zwei-Zimmer-Wohnungen für Singles und Paare über WG-Häuser für Studierende und Auszubildende bis hin zu Winkelbungalows für Paare und Familien. Auch Gemeinschaftsräume, ein Mitmach-Garten, Kräuterhochbeete und eine Sauna sind geplant. Die Stadt vermietet die rund 2.800 Quadratmeter große Fläche – etwas weniger als ein halbes Fußballfeld – für zehn Jahre. Oberbürgermeister Eckart Würzner und die Projektentwickler Achim Pätzold und Fabian Müller haben das zukunftsweisende und gemeinschaftsorientierte Projekt am Montag, 13. Oktober 2025, bei einem Pressetermin vorgestellt.

Zu sehen ist ein Schlafzimmer des Tiny-House-Mustermoduls. Ein großes Bett füllt das kleine Zimmer. Zwei große verglaste Türen eröffnen den Blick auf einen grünen Garten.
Blick ins Schlafzimmer: Das Tiny-House-Mustermodul kann bis 19. November 2025 täglich von 13 bis 16 Uhr besichtigt werden. Insgesamt 36 Wohneinheiten mit unterschiedlichen Größen entstehen im Tiny-House-Wohnpark unweit des Messplatzes – für Singles, Paare, Studierende, Auszubildende und kleine Familien. (Foto: Philipp Rothe)

„Als moderne und nachhaltige Stadt ist es wichtig, auf innovative und zukunftsweisende Wohnformen zu setzen und diese gezielt auszuprobieren. Mit dem Tiny-House-Wohnpark als Pilotprojekt gehen wir in Heidelberg diesen Schritt“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner: „Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für Wohnformen, die wenig Platz benötigen, Ressourcen schonen und Flächenversiegelungen vermeiden. Hier setzen Tiny Houses an und schaffen auf kleiner Fläche qualitativ hochwertigen Wohn- und Lebensraum. Sie bieten Lösungen, um künftig auch kleine unbebaute Flächen im Stadtgebiet im Sinne einer Nachverdichtung kreativ und intelligent zu nutzen.“

„Das Projekt soll durch innovative Ansätze, raumsparende Bauformen und die bewusste Zwischennutzung von städtischer Fläche dazu beitragen, die Herausforderungen des Wohnraummangels effektiv abzumildern. Und es soll einen ,Denk-Raum‘ bieten, der zur Wiederholung, Weiterentwicklung und Optimierung anregt. Das Heidelberger Projekt kann eine Blaupause für viele weitere Kommunen sein“, sagen die Projektentwickler Achim Pätzold und Fabian Müller.

Energiesparende Modulhäuser für alle Altersgruppen zu erschwinglichen Mieten

3 Herren sitzen in einem Wohnzimmer. Die Möbel sind gräulich oder Holzfarben und der Raum ist von mehren Seiten durch helle Fenstern beleuchtet .
Im Wohnzimmer des Tiny-House-Mustermoduls: Oberbürgermeister Eckart Würzner (Mitte) stellte gemeinsam mit den Projektentwicklern Achim Pätzold (links) und Fabian Müller den geplanten, rückbaubaren Tiny-House-Wohnpark am Harbigweg in Kirchheim vor. Ab Sommer 2026 können dort Tiny Houses gemietet werden. (Foto: Philipp Rothe)

Insgesamt 36 Wohneinheiten, drei Gemeinschaftsmodule und eine Sauna sind auf dem Areal östlich des „OMAs Heidelberg“ geplant. Vorgesehen sind Wohnmodule des Fertighausherstellers Schwörer, die ein- und zweigeschossig aufgestellt werden. Folgende Wohneinheiten sind im Tiny-House-Wohnpark geplant und können gemietet werden:

  • 14 Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Küchenzeile und Badmodul (25 bis 40 Quadratmeter) für Singles oder Paare
  • 12 Co-Living Apartments mit Küchenzeile und Badmodul (20 bis 25 Quadratmeter) für Singles
  • 2 WG-Häuser mit jeweils drei vollausgestatteten Zimmern (zwischen 12 und 18 Quadratmetern) für Studierende und Auszubildende
  • 4 Winkelbungalows mit Küchenzeile und Badmodul (52 bis 60 Quadratmeter) für Paare oder Familien

Die Stadt möchte die Generierung von bezahlbarem Wohnraum fördern. Bei der Vermietung eines Wohnmoduls orientieren sich die Projektentwickler an den ortsüblichen Mieten für kleinere Appartements, die alle Altersgruppen ansprechen sollen. Bewohnerinnen und Bewohner sollen zudem ihre Miete reduzieren können, indem sie auf dem Areal die Gemeinschaft unterstützten, etwa durch Gestaltung der Außenflächen oder Mitarbeit im Mitmach-Garten. Mit Sitzbänken sind Ruhe- und Begegnungsinseln geplant. Auch Abstellflächen für Fahrräder und Stellplätze für Autos sollen entstehen – ohne Vollversiegelung des Bodens und immer in der Prämisse der Rückbaubarkeit.

Durch energiesparende Modulhäuser des Fertighausherstellers Schwörer aus Baden-Württemberg, die alle Gebäudestandards erfüllen, und einer durchdachten Infrastruktur wird temporär hochwertiger Wohnraum geschaffen. Besonderer Wert wird auf Nachhaltigkeit, Rückbaubarkeit und soziale Integration gelegt. Die Module werden nach dem aktuellen Gebäueenergiegesetz entwickelt und sind damit sowohl energieeffizient als auch unbeschränkt alljahrestauglich – sie erfüllen alle die KfW-55-Norm. Der Flächeneingriff ist durch die besondere Planung der Infrastruktur gering. Um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, soll die Vegetation inklusive eines bestehenden Baums erhalten bleiben. Zusätzliche Bäume sollen integriert werden.

Muster-Modul voll eingerichtet: Tägliche Besichtigungsmöglichkeit für Interessierte

Wer Interesse an Tiny Houses und dem geplanten Wohnpark am Harbigweg hat, kann sich vor Ort ein Bild machen: Ein möbliertes Muster-Modul kann vom 14. Oktober bis 19. November 2025 täglich von 13 bis 16 Uhr ohne Voranmeldung unter fachkundiger Führung besichtigt werden. Mehr Informationen auch im Internet unter www.tiny-wohnpark-heidelberg.com.

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