Heidelberger Radstrategie 2030: Fachbüro nimmt die Planungsarbeit auf

Mit der Radstrategie 2030 sollen der Radverkehr in Heidelberg weiter gestärkt und Verkehrswege deutlich verlagert werden – insbesondere vom motorisierten Individualverkehr hin zum Fahrrad. Damit ist die Radstrategie 2030 ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende in Stadt und Region. Das Ziel der Radstrategie ist unter anderem die Entwicklung eines komfortablen, sicheren sowie bedarfsorientierten Radverkehrsnetzes im Stadtgebiet. Die acht verkehrspolitischen Hauptforderungen der Initiative Radentscheid Heidelberg werden bei der Strategieausarbeitung inhaltlich und zeitlich eingeordnet. Das Amt für Mobilität der Stadt Heidelberg hat Anfang März 2023 das niederländische Büro Mobycon mit der fachlichen Ausarbeitung dieser Strategie beauftragt.

Strategiebeschluss für 2024 vorgesehen – Förderung vom Land beantragt

Die Ausarbeitung des Konzeptes wird planmäßig 15 Monate benötigen. Der Beschluss des ausgearbeiteten Planwerks im Gemeinderat ist für Mitte 2024 vorgesehen. Die Planungskosten für die Ausarbeitung der Radstrategie 2030 werden voraussichtlich rund 120.000 Euro betragen. Das Land Baden-Württemberg fördert derzeit qualifizierte Fachkonzepte als Grundlage für die kommunale Verkehrsplanung und übernimmt dabei bis zu 50 Prozent der Planungskosten. Die Stadt Heidelberg hat diese Fördermittel bereits beantragt.

Radstrategie 2030 legt konkreten Fahrplan fest

Im Ergebnis wird ein Konzept Radstrategie mit dem Zielhorizont 2030 vorliegen. Es wird eine konkrete Vorhabenliste erarbeitet, die Maßnahmen wie zum Beispiel den Neubau oder die Verbreiterung von bestehenden Radwegen sowie die Verortung von zusätzlichen Fahrradparkplätzen enthält. Aber auch Aktionen der Öffentlichkeitsarbeit und zur Erreichung eines noch fahrradfreundlicheren Klimas werden Teil der Vorhabenliste sein. Die Maßnahmen werden mit einer groben Kostenschätzung sowie notwendigen Personalressourcen hinterlegt und mit einer Priorisierung versehen. Dieser Priorisierung folgend sollen sie später sukzessive in die Umsetzung gebracht werden.

Bürgerbeteiligung für Radstrategie vorgesehen

Die Beteiligung von Stadtgesellschaft und den entsprechenden Interessensvertretenden ist bei der Erstellung der Radstrategie wichtig. Die Stadtverwaltung hat die Vorgehensweise des Beteiligungsverfahrens bereits im November 2022 im Gemeinderat dargestellt. Die konkrete Ausgestaltung der Bürgerbeteiligung übernimmt eine hierauf spezialisierte Agentur.

Hintergrund
 
Heidelberg konnte den Radverkehrs-Anteil in den vergangenen Jahren deutlich steigern: Damit ist Heidelberg in ganz Deutschland eine der Städte mit dem höchsten Radverkehrsanteil. 40 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger nutzen laut der Heidelberg-Studie 2021 hauptsächlich das Fahrrad, um sich innerhalb der Stadt fortzubewegen. Vom Land ist Heidelberg in den Jahren 2012 und 2018 als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet worden. Die Radstrategie 2030 soll die bisherige Radverkehrskonzeption in ein zukunftsfähiges Konzept überführen. Ihre Ergebnisse fließen in die Neuaufstellung des Verkehrsentwicklungsplans 2035 (künftig: Klimamobilitätsplan) ein. 

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