Neues Konferenzzentrum: Gemeinderat stimmt Auslobung von Architektenwettbewerb zu
Zahlreiche Anregungen von Bürgern eingeflossen / Entscheidung über Siegerentwurf im Oktober geplant
Der Gemeinderat hat am 18. Mai 2017 mit großer Mehrheit grünes Licht für die Auslobung des Architektenwettbewerbes zum neuen Heidelberger Konferenzzentrum in der Bahnstadt gegeben. Das Ziel ist ein modernes, international konkurrenzfähiges Tagungshaus. „Ich freue mich, dass wir mit der Auslobung des Architektenwettbewerbs nun den nächsten, wichtigen Schritt auf dem Weg zum neuen Konferenzzentrum gehen. Wir versprechen uns in dem Wettbewerb viele interessante und qualitativ hochwertige Entwürfe. Unser Ziel ist ein architektonisches Highlight für unsere Stadt “, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
„Von den Teilnehmern wird ein zeitgemäßer Entwurf erwartet, der die Aspekte Funktion, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringt und sich sowohl überzeugend mit dem städtebaulichen Umfeld des Wettbewerbsareals auseinandersetzt, als auch eine eigene Identität aufweist“, heißt es in der Aufgabenstellung. Die Auslobung bildet das „Drehbuch“ für die Architekten und beschreibt Wettbewerbsbedingungen, Ausgangssituation, Rahmenbedingungen und Aufgabenstellung. Sie wurde unter Federführung der Heidelberg Marketing GmbH in intensivem Austausch mit Experten aus dem Veranstaltungsbetrieb, Wirtschaftsunternehmen, der Universität Heidelberg sowie Bürgerinnen und Bürgern entwickelt. Als Kostenrahmen für das Gebäude ohne Ausstattung ist eine Summe von 45 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) vorgegeben. Die Gesamtkosten sollen voraussichtlich rund 65 Euro betragen. Bestandteil der Auslobung ist auch eine Präambel, die den Geist der Stadt beschreiben soll: „Das Neue Konferenzzentrum muss der Ort in der Stadt werden, an dem sich die Tradition des einzigartigen kultur- und geistesgeschichtlichen Erbes mit der Dynamik und Innovationskraft gegenwärtiger und zukünftiger Wissensentwicklung verbindet.“
„Die Auslobung ist das Ergebnis einer intensiven und sehr fruchtbaren Zusammenarbeit mit Heidelberg Marketing, den Beratungsunternehmen, den Mitgliedern des Preisgerichts und der Bürgerschaft“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Der Erfolg dieser Arbeit lässt sich an der Anzahl und der Qualität der Büros messen, die sich dem Wettbewerb stellen wollen. Wir können zuversichtlich sein, dass wir damit ein IBA-würdiges Ergebnis bekommen.“ Zwölf renommierte internationale Architektenbüros wurden zu dem Wettbewerb eingeladen. Zudem wurden unter mehr als 100 Bewerbungen weitere 24 teilnehmende Büros ausgelost.
Ergebnis von Wettbewerb zum Bahnhofsvorplatz Süd wird berücksichtigt
In die Auslobung sind zahlreiche Anregungen von Bürgerinnen und Bürger eingeflossen. Diese wurden in zwei, vom Koordinationsbeirat Neues Konferenzzentrum begleiteten Veranstaltungen eingebracht und diskutiert:
- Das Ergebnis des Wettbewerbs zum Bahnhofsvorplatz Süd auf der gegenüberliegenden, nördlichen Seite des Czernyrings vom 2. Mai ist im Wettbewerb zu berücksichtigen: Teilnehmende Architekten werden bei einem öffentlichen Rückfragenkolloquium über das Resultat informiert. Zudem wird es personelle Überschneidungen zwischen beiden Jurys geben.
- Zwischen dem Querbahnsteig des Hauptbahnhofes im Norden und dem Konferenzzentrum im Süden sollen eine direkte, barrierefreie Fußwegverbindung und eine Blickbeziehung bestehen. Der Siegerentwurf zum Bahnhofsvorplatz Süd sieht diese vor. Auch die Sichtbeziehung zum westlich gelegenen Zollhofgarten gilt es im Wettbewerb zum Konferenzzentrum zu berücksichtigen.
- Der Anlieferverkehr für das Konferenzzentrum ist über den Czernyring und die Einsteinstraße vorgesehen. Die Be- und Entladung soll im Innenbereich des Gebäudes abgewickelt werden, um die Lärm- und Abgasbelastung für die Nachbarschaft zu reduzieren.
- Teilnehmende Büros sollen eine Innenansicht des Großen Saals im Konferenzzentrum mitliefern.
- Insbesondere die West- und Nordfassaden des Konferenzzentrums sollen durch öffentliche Angebote, wie zum Beispiel Gastronomie, attraktiv und lebendig gestaltet werden.
- Am Tagungshaus sollen ausreichend Abstellplätze für Fahrräder entstehen.
- Zudem wird ein Nachhaltigkeits- und Energiekonzept von den teilnehmenden Architekten gefordert.
So geht es weiter
Im Oktober 2017 soll die Jury aus den vermutlich 36 Beiträgen fünf Preisträger bestimmen. Die Bürger haben auch in dieser Phase weitere Möglichkeiten, sich einzubringen: Bei einem öffentlichen Rückfragenkolloquium voraussichtlich Anfang Juni werden die Architekturbüros Antworten auf Fragen zur Auslobung erhalten. Für die Heidelberger besteht in diesem Rahmen die Möglichkeit, mit den Büros ins Gespräch zu kommen. Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. Zudem werden fünf Bürger als sachverständige, nicht stimmberechtigte Berater im Preisgericht mitwirken: je ein Vertreter aus dem Stadtteilverein Bahnstadt und aus dem Koordinationsbeirat sowie drei Bürger, die unter mehr als 30 Bewerbern ausgelost wurden. Die Wettbewerbsarbeiten sollen nach der Entscheidung der Jury öffentlich präsentiert werden. Der Bau des neuen Konferenzzentrums ist bis zum Jahr 2021 geplant.
Weitere Infos
Die Dokumentationen der Beteiligungsveranstaltungen, die komplette Präambel der Ausschreibung und viele weitere Infos sind unter www.heidelberg.de/konferenzzentrum erhältlich.