Sanierung der Heidelberger Stadthalle nimmt Fahrt auf: Die nächste Bauphase ist gestartet

Baufreigabe und wasserrechtliche Erlaubnis erteilt / Arbeiten für neue Technikzentrale laufen

Die nächste Bauphase bei der Sanierung der Heidelberger Stadthalle hat begonnen: Am heutigen Dienstag, 15. März 2022, sind die Rohbauarbeiten für die neue Technikzentrale unter dem Montpellierplatz gestartet. Nach Erteilung der Baugenehmigung im Dezember 2021 sind für das Projekt nun auch die sogenannte wasserrechtliche Erlaubnis und die Baufreigabe gegeben worden. Damit liegen alle Voraussetzungen zur Umsetzung der geplanten Baumaßnahmen vor. Die 1903 eröffnete Heidelberger Stadthalle erfüllt künftig die Anforderungen an ein modernes Konzert- und Kulturhaus. Durch die Sanierung entsteht unter anderem eine erheblich verbesserte Konzertsituation für Publikum und Künstler.

„Ich freue mich, dass die Sanierung der Stadthalle jetzt in die Hauptphase kommt“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Schließlich sehnen sich viele Heidelbergerinnen und Heidelberger nach der Wiedereröffnung ihrer Stadthalle und den tollen Veranstaltungen in ihrer ,guten Stube‘ – vom Heidelberger Frühling über Konzerte des Philharmonischen Orchesters, den Jugendtanztag und Abschlussbällen bis hin zu Fastnachtsveranstaltungen.“

„Mit der nächsten Bauphase werden die Bauarbeiten deutlich sichtbarer werden“, sagt Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg Marketing und der Heidelberger Kultur- und Kongressgesellschaft: „Die Besucherinnen und Besucher können sich ebenso wie die Nutzerinnen und Nutzer auf die sanierte Stadthalle freuen: Gäste profitieren künftig von besserer Sicht und Akustik, von barrierefreien Zugängen und dem verglasten Portikus zum Neckar. Den Nutzern stehen nach der Sanierung dank der Hubböden für den großen Saal zwei Optionen zur Verfügung – mit ansteigenden Sitzreihen oder ebenem Parkett.“

So geht es weiter

Ein Schwerpunkt in der nächsten Phase der Bauarbeiten ist der Neubau der Technikzentrale unter dem Montpellierplatz: Zunächst werden in den kommenden Wochen mit einem speziellen Bohrgerät sogenannte Bohrpfähle in die Erde eingebracht, um anschließend die Baugrube ausheben und den Rohbau der Technikzentrale erstellen zu können. Nach Fertigstellung wird der Montpellierplatz wieder als attraktive Grünfläche gestaltet. In der Technikzentrale werden technische Anlagen der Stadthalle untergebracht, die bislang im Keller des Gebäudes verortet waren – etwa die neue Lüftungsanlage. Dadurch wird im Untergeschoss der Stadthalle Platz geschaffen, der unter anderem für neue Garderoben für Künstlerinnen, Künstler und Service-Personal sowie die Technik der Hubböden benötigt wird. Die Technikzentrale wurde so geplant, dass der Jubiläumsbaum auf dem Montpellierplatz erhalten werden kann. Auch im Inneren der Stadthalle nehmen die Arbeiten jetzt Fahrt auf: Im Keller erfolgen größere Abbrucharbeiten mit dem anschließenden Einbau neuer Decken und Wände.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte im Dezember 2021 mit Erteilung der Baugenehmigung grünes Licht für die Sanierung der Stadthalle gegeben. Mit der Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis durch die Untere Wasserbehörde dürfen nun auch Baumaßnahmen im Grundwasserbereich unterhalb des Gebäudes und für den Technikkeller vorgenommen werden. Grundlage dafür bilden zwei hydrogeologische Gutachten: Diese waren mit unterschiedlicher Methodik unabhängig voneinander beide zu dem Ergebnis gekommen, dass durch das Vorhaben keine Aufstaueffekte des Grundwassers zu erwarten sind, die sich negativ auf Nachbargebäude auswirken. Die Projektleitung der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) und das Umweltamt als Untere Wasserbehörde haben Anwohnerinnen und Anwohner, die während der durchgeführten Online-Konsultation nochmals Einwände geäußert hatten, in der vergangenen Woche bei einem Info-Termin die Ergebnisse und die jetzt anstehende Bauphase vorgestellt.

Das ist geplant

Der Einbau der Hubböden ermöglicht es künftig, den Großen Saal mit ansteigenden Sitzreihen anzuordnen und Besucherinnen und Besuchern ein neues Sicht- und Klangerlebnis zu bieten. Zugleich kann der Saal weiterhin mit ebenem Parkett, etwa für Tanzveranstaltungen und Bälle, genutzt werden. Der Säulengang (Portikus) zum Neckar hin wird verglast und wieder genutzt. Die Stadthalle wird behindertengerecht umgebaut: Ein neuer Aufzug schafft einen barrierefreien Zugang für Rollstuhlfahrer in den Großen Saal, zu weiteren Räumen und zur Garderobe. Die Infrastruktur mit Stromleitungen, Beleuchtung, Technik, Brandschutz und Lüftungsanlage wird grundsätzlich erneuert. Unterhalb des Montpellierplatzes entsteht eine Technikzentrale.

Die Bauzeit beträgt voraussichtlich zweieinhalb Jahre. Die umfassende Sanierung der Stadthalle ist dank der großzügigen Unterstützung von Wolfgang Marguerre mit seiner Familie und seinem Unternehmen Octapharma möglich.

Mehr Infos rund um die Sanierung gibt es im Internet unter www.stadthalle.heidelberg.de.