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Darauf ein Gläschen „Lästrygonenblut“!

„Das Heidenloch“ auch als E-Book-Version schaurig-schön und jetzt auch als Graphic Novel

Wer einen Blick wagen möchte: https://verlag-regionalkultur.de/media/pdf/cd/0e/2a/bib_05-284.pdf

Die Graphic Novel "Das Heidenloch"
Die tagesaktuelle „Archivcuvée" (zur Liste) (Foto: Stadtarchiv)

Wie das Grauen nach Heidelberg kam

Vor gut 20 Jahren hat Martin Schemm „Das Heidenloch“ erdacht. Seit dem Jahr 2000 hat es sich mit drei Printauflagen zu einem Longseller unter den Veröffentlichungen des Archivs gemausert. Seit 2009 und in Kooperation mit Eberhard Reuß und dem SWR wird das Grauen auch als pfälzische Hörspielversion ausgeliefert. Und das Grauen schier grenzenlos, nämlich auf so genannten E-Book-Readern ist bei Bedarf stets und überall mit dabei. Aus diesem Anlass hatte das Archiv zu einem atmosphärisch passenden Happening geladen. Dabei ging es darum, „Wie das Grauen nach Heidelberg kam?“ und um einen schaurig-vergnüglich-ironischen Rückblick auf das „Making of“ des erfolgreichen Heidenlochs.

Buchautor Martin Schemm hat gut lachen: Er wählt die Opfer und inszeniert das Grauen. (Foto: Stadtarchiv)

Das "making of" des erfolgreichen Heidenlochs

Die geladenen Gäste und Fans des Heidenlochs und des Archivs erwarteten die auf Plakatgröße gezogenen stimmungsvollen Originalabbildungen, die selbst im frisch erstellten E-Book nicht fehlen durften. Und natürlich jene Protagonisten – von den Autoren Martin Schemm, Eberhard Reuß (Mundart-Hörspiel-Fassung), Verleger Reiner Schmidt (Verlag Regionalkultur) und dem Herausgeber –, die über beinahe 20 Jahre der fantastisch-mythologischen Story die Treue und diese mit unterschiedlichen Versionen sozusagen „frisch“ gehalten haben. In einer Art von lockerer Talk-Runde erinnerte man sich anfänglicher Zweifel, einen mit historischen Legenden, konkreten Lokalitäten wie Persönlichkeiten angereicherten, aber eben doch Fantasy-Roman in einer meist wissenschaftlichen Werken vorbehaltenen Veröffentlichungsreihe des Archivs abzudrucken. Da sich die fiktionale Geschichte jedoch – vergleichbar einer Archivrecherche – in einer Abfolge aneinandergereihter Schriftstücke, gleichsam als Aktenüberlieferung – und das noch dazu ohne dabei Spannungsverluste zu erleiden – präsentierte, bot und bietet sich hier die Gelegenheit, neue Zielgruppen an das Archiv sowie die lokale Geschichte heranzuführen.

Akteure und das Publikum haben sich zum Gedenken an die 30 Opfer unter der Handschuhsheimer Bevölkerung schweigend von ihren Sitzen erhoben. (Foto: Stadtarchiv)

Mit dem "Alien-Award" ausgezeichnet

Immer wieder von eingeblendeten kurzen Tonsequenzen aus dem Hörspiel „untermalt“, durften sich Akteure wie Publikum stets mitten drin im Geschehen fühlen. Wobei sich rasch zeigte, dass die Wirkung des Romans/Hörspiels als auch die Begeisterung bei allen Beteiligten seit der Erstveröffentlichung keinesfalls nachgelassen hat. So erfreut sich die Geschichte, die schon früh mit dem "Alien-Award“ der Zeitschrift Alien-Contact ausgezeichnet wurde, anhaltenden Interesses.

Skeptische Blicke seitens der Akteure bei der Talk-Runde – Wer muss als nächster ins Heidenloch hinabsteigen? (Foto: Stadtarchiv)

Lästrygonenblut Jahrgang 1907

Angeregt durch das ein oder andere Gläschen des zur Feier des Tages ausgeschenkten „Lästrygonenbluts, Jahrgang 1907, bluterrot, trocken – mit roten Blutkörperchen“ oder alternativ eines von den noch ganz jungen Fans verkosteten „Lästrygonensäftchens, aus den Tiefen des Heidenlochs, mit dem Aroma vollmondbeschienener Orangen von den Plantagen des Heiligenbergs“ keimten in der heiter-schröcklichen Feierstunde gar neue Ideen. Die Überlebenden des noch immer auf dem Heidenloch lastenden Fluchs werden es gewiss noch erleben: Die Bearbeitung des Heidenlochs zur ausdrucksstarken Comic-Version, und zwar aufbauend auf den der Realität entfremdeten und schon heute Kultstatus genießenden Originalabbildungen der Designgruppe Fanz & Neumayer.

Hörspielautor Eberhard Reuß (Kurpfalzradio/SWR) ermahnt das Publikum, Ruhe zu bewahren und erst mal Buch oder Hörspiel ganz bis zu Ende zu lesen/hören. (Foto: Stadtarchiv)

"Horror goes on"-Veröffentlichung mit Kultstatus

So dürfte das mit lokalen Schauplätzen, Legenden, Personen und ihrer Geschichte verknüpfte Grauen im Archiv auch zukünftig präsent bleiben. Und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, daran regen Anteil zu nehmen!

Zum Artikel: „Das Heidenloch" - Ein Blutbad vor 111 Jahren

Verlag Regionalkultur: Buch und E-Book / Hörspiel-CD

Verleger Reiner Schmidt (Verlag Regionalkultur) erschrickt, als er im Publikum einen Lästrygonen wahrzunehmen meint (Foto: Stadtarchiv)

Die tagesaktuelle „Archivcuvée"

 
Quöllfrisch aus dem Archivmagazin: Das Heidelberger Archivlagerbier (Foto: Stadtarchiv)

Heidenloch Lästrygonenblut. Jahrgang 1907. Bluterrot, trocken – mit roten Blutkörperchen“ oder eher ein Glas „Heidenloch Schreckensbleich. Schaurig-schön – halbtrocken mit weißen Blutkörperchen“. Auch einen Prosecco gabs: „Heidenloch Weisses Blut“. Unter Bezugnahme auf unsere erfolgreiche Veröffentlichung zum Bier- und Brauereiwesen sowie diversen dazu erarbeiteten Ausstellungen ebenfalls im Ausschank: „Lästrygonenbölkstoff. Heidenloch quöllfrisch. Nach deutschem Reinheitsgebot unter Zusatz original Handschuhsheimer Stammhirnwürze“. Die heranwachsende Jugend konnte sich arglos berauschen an unserer verkosteten „Ratsherrenblässe. Alias „Des Heidenloch-Perlche“. Aus der Quelle des Heidenlochs mit silbrigen Angstschweißperlen versetzt“ oder eben am „Lästrygonensäftchen: Aus den Tiefen des Heidenlochs. Mit dem Aroma vollmondbeschienener Orangen von den Plantagen des Heiligenbergs“.