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Eidechsen: Bestand erhöht sich stetig

Entlang der Ausgleichsflächen auf Reptilien achten

Eine Mauereidechse wärmt sich auf einem Stein (Bild: Stadt Heidelberg)
Eine Mauereidechse wärmt sich in der Sonne auf. Entlang der Ausgleichsflächen für Eidechsen sollten Spaziergänger und Radfahrer in den Morgen- und Abendstunden darauf achten, auf den Wegen zu bleiben und dort nicht auf Tiere zu treten oder diese zu überrollen.

Seitdem die Temperaturen steigen, sieht man sie wieder regelmäßig: die Eidechsen, die in den Trockenmauern unterhalb der Bahnstadt-Promenade leben. Auf den ehemaligen Bahntrassen und weiteren Ausgleichsflächen im ganzen Heidelberger Stadtgebiet haben die Reptilien ein neues Zuhause gefunden, bevor 2009 mit dem Bau der Bahnstadt begonnen wurde. Über 3.500 Eidechsen wurden damals umgesiedelt, größtenteils Mauereidechsen und etwa 100 Zauneidechsen.

Den Eidechsen in Heidelberg geht es gut. Das lässt sich unter anderem daran erkennen, dass sie sich vermehren. Der Bestand steigt seit mehreren Jahren immer weiter an. So ist die Geburt der Jungtiere im Sommer ein Zeichen, das auf das Wohlbefinden der Eidechsen schließen lässt. Naturschutzverbände beobachten die Reptilien in regelmäßigen Abständen und informieren die Stadt bei Auffälligkeiten. Der aktuelle Bestand wird auf rund 5.000 Eidechsen geschätzt.

Mauereidechsen kommen in der Regel bei Temperaturen von rund zehn Grad aus ihrem Unterschlupf. In der kalten Jahreszeit graben sie sich ein, um sich vor Frost zu schützen. Dazu werden Steinriegel, die bis zu einem Meter in den Boden reichen können, mit grabbarem Material hinterfüllt. Im Winter können sie dort ihren Stoffwechsel bis hin zur Starre herunterfahren. Im April und Mai pflanzen sich die Tiere fort. Weibchen vergraben Eier im Sand oder unter Steinen. Das Ausbrüten übernimmt die Sonne. Die Jungen können von Juli bis September schlüpfen.

Hohe Anforderungen an Lebensraum

Damit Eidechsen sich wohlfühlen, benötigen sie einen abwechslungsreichen Lebensraum. Die Ausgleichsflächen, die ab 2007 in Heidelberg entstanden, besitzen Trockenmauern, Schotterflächen und Gebüsche – mit wenig Abstand zueinander, damit sich Eidechsen vor ihrem größten Feind, dem Turmfalken, verstecken können. Die Pflanzen, beispielsweise Heckenrosen, dienen auch als Sonnenschutz in heißen Sommern. Die Vegetation liefert dazu Raum für Insekten. Diese dienen den Eidechsen als Hauptnahrung. Auf der Radbrücke über die Speyerer Straße gibt es außerdem einen Eidechsentunnel, damit die Tiere in Richtung Süden wandern können.

Sind die Nächte noch kalt, wärmen sich die wechselwarmen Reptilien am Vormittag und Abend unter anderem auf asphaltierten Flächen in der Sonne auf. Fußgänger und Radfahrer, die entlang der Ausgleichsflächen in der Bahnstadt auf dem Feldweg unterhalb der Promenade unterwegs sind, sollten die Augen offenhalten, um nicht auf die Tiere zu treten oder diese zu überrollen. Ebenfalls gilt: gern mit Abstand beobachten, aber nicht anfassen.

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