Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Jochen Sandmaier, Radverkehrsbeauftragter
Amt für Mobilität
Gaisbergstraße 11
69115 Heidelberg
Fax (0 62 21) 58-3 05 90

Wie fahrradfreundlich ist Heidelberg?

Bis 30. November am Fahrradklima-Test beteiligen

Wie lässt es sich in Heidelberg Fahrradfahren? Unter www.fahrradklima-test.de können Radfahrende das Fahrradklima in ihrer Stadt bewerten. Die Stadt Heidelberg bittet ihre Bürgerinnen und Bürger, an der Online-Befragung teilzunehmen. Mit dem Test wollen der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden Deutschlands ermitteln. Die Teilnahme ist bis zum 30. November 2018 möglich; es gilt, knapp 30 Fragen zu beantworten. Für die bewerteten Städte und Gemeinden bieten die Ergebnisse eine gute Orientierungshilfe bei der Stärkung des Fahrradverkehrs.

Bundesweit siebter Platz im Jahr 2016

Beim jüngsten Fahrradklima-Test 2016 hatte Heidelberg bundesweit den siebten Platz in punkto Fahrradfreundlichkeit belegt (unter Städten vergleichbarer Größe); landesweit reichte es sogar für die Spitzenposition. Damals hatten mehr als 600 Menschen das Fahrradklima in Heidelberg bewertet. Besonders positiv aufgefallen waren die vielen für Radfahrer geöffneten Einbahnstraßen, das gute Angebot öffentlicher Leihfahrräder und die große Anzahl von Fahrradfahrern in der Stadt. Den größten Handlungsbedarf sahen die Teilnehmenden bei folgenden Punkten: stärkere Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen, breitere Radwege und Verhinderung von Fahrraddiebstahl.

Heidelberg geht Rad-Offensive an

Heidelberg ist eine Fahrradstadt: 35 Prozent der Bürgerinnen und Bürger legen innerstädtische Wege hauptsächlich mit dem Velo zurück – ein Wert, den in Deutschland nur wenige andere Radhochburgen wie Münster oder Freiburg erreichen. Um die Attraktivität für die Radfahrer noch weiter zu steigern, geht die Stadt aktuell eine Rad-Offensive mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen an. Der wichtigste Baustein ist eine zusätzliche Rad-Achse vom Heidelberger Süden über den Neckar in das Neuenheimer Feld. Zu Spitzenzeiten sind hier täglich rund 12.000 Radfahrer unterwegs.

Zusätzliche Nord-Süd-Achse entsteht

In den vergangenen Jahren hat die Stadt bereits eine kreuzungsfreie Trasse von der Südstadt in die Bahnstadt angelegt. Künftig soll die Gneisenaubrücke die Bahnstadt mit Bergheim über die Bahngleise hinweg verbinden. Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren beim Regierungspräsidium. Das Geld – 8,5 Millionen Euro – steht bereits bereit, inklusive Fördermitteln von 1,7 Millionen Euro durch das Land. An die Gneisenaubrücke soll sich eine Rad- und Fußwegverbindung über den Neckar ins Neuenheimer Feld anschließen. Die Planung erfolgt in einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Weiterentwicklung der Ost-West-Achse

Daneben ist die Weiterentwicklung der Ost-West-Achse geplant. Sie sieht beispielsweise eine Umgestaltung des Adenauerplatzes vor. Dort soll die Radwegeführung in Ost-West-Richtung klarer strukturiert werden, unter anderem mit neuen Fahrradstreifen und Ampeln. Die Arbeiten sollen im ersten Quartal 2019 beginnen, die Gesamtkosten belaufen sich auf voraussichtlich 1,15 Millionen Euro – auch hier stehen Fördermittel des Landes zur Verfügung.

Ausbau und Verbesserung des Radwegenetzes

Hinzu kommt der schrittweise Lückenschluss des bestehenden Radwegenetzes. Die Stadt hat hierzu ein Programm definiert, um 15 Lücken zu schließen. Ebenfalls geplant sind weitere Fahrradstraßen. In der Vorbereitung sind derzeit 20 Abschnitte. Deutliche Verbesserungen im Radwegenetz realisiert Heidelberg auch im Rahmen anderer Verkehrsprojekte. So bekommen Radfahrer beispielsweise zwei eigene Spuren auf der neuen Brücke nach Eppelheim, die im Rahmen des Mobilitätsnetzes gebaut wird. Auch am Hauptbahnhof verbessert sich die Situation künftig für Radler im Zuge des Umbaus des Bahnhofsvorplatzes.

Radschnellverbindungen in die Nachbarkommunen

Gemeinsam mit anderen Kommunen und dem Verband Region Rhein-Neckar setzt sich die Stadt Heidelberg dafür ein, interkommunale Radschnellwege zu schaffen. Hintergrund ist, dass Heidelberg eine Stadt mit sehr hoher Pendlerquote ist: Der Anteil der Einpendler an den Beschäftigten am Arbeitsort beträgt 70 Prozent. Anvisiert werden Radschnellwege in nördlicher Richtung entlang der Bergstraße bis nach Darmstadt, nach Südwesten bis Schwetzingen, nach Süden bis Bruchsal. Zudem soll die Radverbindung nach Leimen ausgebaut werden. Für den Radschnellweg in Richtung Westen nach Mannheim hat das Land Baden-Württemberg die Baulastträgerschaft übernommen.

Kleinere Maßnahmen verbessern Fahrkomfort und Sicherheit der Radfahrer

Zu der Fahrrad-Offensive gehören unter anderem die 2015 erfolgte Einrichtung des öffentlichen Fahrradvermietsystems VRNnextbike. Es hält aktuell 29 Stationen mit Mieträdern in Heidelberg bereit. Zudem fördert die Stadt die Anschaffung von Lastenrädern und -anhängern. Seit einigen Monaten können Interessierte kostenlos zwei Lastenräder ausleihen, um die Alltagstauglichkeit zu testen. In den vergangenen vier Jahren hat die Stadt Heidelberg 830 zusätzliche Fahrradstellplätze im gesamten Stadtgebiet eingerichtet. Rund um den Hauptbahnhof – ein Hotspot des Fahrradparkens – gibt es rund 1.500 Abstellmöglichkeiten; das sind 100 mehr als vor Beginn der Baumaßnahme Umbau Haltestelle Hauptbahnhof. Mittelfristig soll ein Fahrradparkhaus mit 800 bis 1.000 Stellplätzen entstehen.

Aktivitäten im Rahmen der Initiative RadKULTUR sollen die Freude am Fahrradfahren erhöhen. Mit Aktionen wie „plus 5 Minuten“ und „Schulterblick“ soll die Verkehrssicherheit erhöht werden. So werden Fahrradfahrerinnen und -fahrer animiert, mehr Zeit für ihren Weg einzuplanen, um kritische Situationen zu vermeiden. Autofahrerinnen und -fahrer werden sensibilisiert, beim Abbiegen stärker auf Radfahrer zu achten.

Weitere Informationen zur Fahrradstadt Heidelberg sind verfügbar auf der Webseite der Stadt Heidelberg unter www.heidelberg.de 

(Erstellt am 07. September 2018)