75 Jahre Berufsfeuerwehr Heidelberg

Oberbürgermeister Würzner: „Danke für täglichen Einsatz zum Schutz der Menschen in Heidelberg“

Gruppenfoto der Freiwilligen Feuerwehr
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (4.v.r.), Feuerwehrleiter Heiko Holler (5.v.r.) und Stadtbrandmeister Uwe Bender (6.v.r.) vor einem historischen Feuerwehrauto im Innenhof des Schlosses mit den Abteilungskommandanten der Freiwilligen Feuerwehr und Prof. Dr. Frieder Hepp (links) vom Kurpfälzischen Museum, der die Veranstaltung moderierte. (Foto: Dittmer)

Die Stadt Heidelberg hat mit einem Festabend im Königssaal des Schlosses das 75-jährige Bestehen der Berufsfeuerwehr Heidelberg begangen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner dankte im Namen der Bürgerinnen und Bürger, des Gemeinderates und der Verwaltung den Einsatzkräften von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr: „Sie setzen sich Tag für Tag mit großem Engagement für den Schutz und das Wohl Ihrer Mitmenschen in Heidelberg ein – allein bei mehr als 2.500 Einsätzen im Stadtgebiet jedes Jahr. Etwa 20 bis 25 Menschen werden dank Ihres Einsatzes jährlich aus lebensgefährlichen Situationen gerettet. Bei vielen Einsätzen riskieren Sie ihre eigene Sicherheit, oft auch Ihr Leben. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Die Feuerwehr Heidelberg ist mit ihrer starken Ausbildung, ihrem Know-how und ihrem Erfahrungsschatz ein Garant für die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt.“

Heiko Holler, Leiter der Feuerwehr Heidelberg, blickte in seiner Rede zugleich auf die historische Entwicklung und die Zukunft der Feuerwehr Heidelberg: „Die Feuerwehrarbeit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv geändert – und dieser Wandel der Feuerwehr wird vor uns auch in Zukunft nicht haltmachen. Die Folgen des Klimawandels in Form von Waldbränden, Extremwetterlagen und neuen Technologien im Bereich der Energiewende werden neue einsatztaktische Herausforderungen mit sich bringen. Mit dem Feuerwehrbedarfsplan haben wir eine hervorragende Grundlage dafür geschaffen, dass die Feuerwehr Heidelberg auch in Zukunft zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger gut aufgestellt ist.“

Von der Gründung 1946 bis zum Umzug in die erste Passivhaus-Feuerwache weltweit 2007

Historische Aufnahme der früheren Feuerwache
Historische Aufnahme der früheren Feuerwache im Bereich Alte Eppelheimer Straße/Kirchstraße, die bis 1954 genutzt wurde. (Foto: Feuerwehr Heidelberg)

Am 18. Juli 1946 wurde mit der Bestellung von Dr. Alfred Altenbach zum Branddirektor die heutige Berufsfeuerwehr Heidelberg formal gegründet. Anlass zur Gründung der Berufsfeuerwehr war das Anwachsen der Heidelberg Bevölkerung auf über 100.000 Einwohner, was die Schaffung einer Berufsfeuerwehr zwingend vorschrieb. Mit der Einrichtung der Branddirektion kam die Stadt dieser Vorgabe 1946 nach. Erst am 13. Januar 1947 konnte die Gründung nach Genehmigung durch die amerikanische Militärregierung offiziell verkündet werden. Standort der Berufsfeuerwehr war ein kleines Gebäude im Bereich Alte Eppelheimer Straße/Kirchstraße. 1954 konnte ein moderner Neubau am Czernyring bezogen werden, der erstmals auch notwendige Räumlichkeiten für Werkstätten vorhielt und vor allem mehr Platz bot (heute „Alte Feuerwache“). Mehr Platz, aber auch den aktuellen Erfordernissen entsprechende Räumlichkeiten konnten mit der neuen Feuerwache am Baumschulenweg im Jahr 2007 bezogen werden – die erste Feuerwache weltweit in Passivhaus-Bauweise.

Aus der 1946 gegründeten Berufsfeuerwehr und der mit 25 hauptamtlichen Kräften besetzten Feuerwache wurde im Laufe der Zeit ein eigenständiges Amt innerhalb der Stadtverwaltung Heidelberg mit aktuell 118 hauptamtlichen Einsatzbeamtinnen und -beamten. 12 Mitarbeitende sind in der Verwaltung und in den Werkstätten tätig.

Einsatz zum Schutz der Bevölkerung in der Pandemie

Seit Gründung der Feuerwehr hat sich viel verändert: Das Stadtgebiet und die Bevölkerung sind gewachsen, die Herausforderungen an die Feuerwehr ändern sich stetig, etwa durch modernste Forschungseinrichtungen oder auch vermehrte Extremwetterereignisse. Dadurch werden auch die Einsätze immer diverser: von Wohnungsbränden über chemische Reaktionen in Betrieben und Einrichtungen bis hin etwa zu verfärbtem Trinkwasser. In der Corona-Pandemie hat die Berufsfeuerwehr maßgeblich zum Schutz der Bevölkerung beigetragen: Anfang 2020 wurde die Feuerwache zum Verteilzentrum für Schutzausrüstung, gegen Jahresende war die Feuerwehr dann massiv am Aufbau der Test- und Impfzentren beteiligt. So war beispielsweise das Kreisimpfzentrum im Pfaffengrund in einer Rekordzeit von nur drei Wochen betriebsbereit.

Aber auch in Krisen außerhalb Heidelbergs ist die Feuerwehr Heidelberg im Einsatz – etwa mit 18 Mitarbeitenden bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. Kürzlich unterstützte die Feuerwehr bei der Ertüchtigung des NATO-Areals als Koordinierungsstelle für Menschen auf der Flucht.

Pandemiebedingt konnte der Geburtstag im eigentlichen Jubiläumsjahr 2021 nicht gefeiert werden und wurde daher auf 2022 geschoben.

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