Wandel im Handel: Kommunen müssen Unternehmen aktiv begleiten

Die Herausforderungen, denen sich der stationäre Handel heute und in Zukunft noch stärker stellen muss, machen vor deutschen Großstädten nicht halt. Daher fanden sich – auf Einladung der Heidelberger Wirtschaftsförderung - bei der Tagung der Vereinigung der Wirtschaftsförderer Süddeutscher Großstädte (VWSG) am 17. und 18. Oktober Vertreter aus Augsburg, Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Fürth, Ingolstadt, Karlsruhe, Koblenz, Mannheim, München, Nürnberg, Pforzheim, Regensburg, Saarbrücken, Stuttgart, Wiesbaden und Würzburg ein, um über diese zu sprechen.

Die Mitglieder der VWSG beim Treffen in Heidelberg (Foto: Stadt Heidelberg).
Die Mitglieder der VWSG beim Treffen in Heidelberg (Foto: Stadt Heidelberg).

Insbesondere größere Ketten haben sich jahrelang ein Wettrennen bei der Eröffnung neuer Filialen geliefert, anstatt die Verkaufsflächen zu reduzieren und die Chancen der Digitalisierung konsequent zu nutzen. Auch Gastredner, Dr. Johannes Tröger (Strategy & Business Development) von der Ameria AG, die Innovationsführer in Sachen Digitalisierung für stationäre Flächen ist, betonte die Bedeutung der Digitalisierung - besonders im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Händler. Diejenigen, die verstehen, wie man Kundendaten strategisch sinnvoll einsetzen kann, um das „besondere Einkaufserlebnis“ zu schaffen, werden am Ende die Sieger sein.

Wie können nun Wirtschaftsförderer auf diese Entwicklungen Einfluss nehmen und den Handel sensibilisieren?

Kommunen müssen die Unternehmen aktiv bei der digitalen Entwicklung begleiten. Wie das gehen kann, stellte Matthias Friedrich, Abteilungsleiter des Bereichs Einzelhandel in der Wirtschaftsförderung, vor: Das Heidelberger Projekt #DigitalesWirtschaften im Einzelhandel – unterstützt Einzelhändler mit einer eine Workshop-Reihe zu den Basisthemen der Digitalisierung. Von der Google-Suche über Online-Auffindbarkeit werden alle relevanten Themen angesprochen, um Händlern die Digitalisierung und ihre Notwendigkeit näher zu bringen. Das Projekt wird vom Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau gefördert.

Im Laufe der zweitägigen Tagung erarbeiteten die Wirtschaftsförderer verschiedenste Strategien um den Entwicklungen im Handel zu trotzen. Thema waren auch zahlreiche Best-Practise-Beispiele - von Shopping-Apps und Zalando-Stores, über Leerstandsmanagement und Pop-up Konzepte bis hin zu kommunalen Beratungsangeboten diskutierten die Wirtschaftsförderer verschiedenste Lösungsansätze, um den Händlern bei den zukünftigen Herausforderungen unterstützend zur Seite stehen zu können.

Über die VWSG

Mitglieder der Vereinigung der Wirtschaftsförderer süddeutscher Großstädte sind Kommunen zwischen Freiburg und Kassel sowie zwischen Saarbrücken und München, soweit diese eine Einwohnerzahl von mindestens 100.000 aufweisen. Die VWSG-Frühjahrstagung 2020 wird in Frankfurt am Main stattfinden.