Das war 2022: Jahresrückblick des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft

Für die Wirtschaft war es aufgrund der vielen Herausforderungen kein einfaches Jahr. Das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft hat 2022 einige Initiativen entwickelt, um die Betriebe in Heidelberg zu unterstützen. Auch die Wissenschaft erzielte weiterhin Erfolge. Ein Jahresrückblick mit einer Auswahl an Projekten.

Standort: Bei der Oberbürgermeisterwahl wurde Prof. Dr. Eckart Würzner wiedergewählt und bleibt damit auch Heidelbergs Wirtschaftsdezernent. Bei seiner Antrittsrede verwies er auf die entscheidende Rolle von Innovation, deren Kraft er in Heidelberg zum Wohl der Stadt weiter stärken möchte. Er warb auch für Wertschätzung für alle, die beispielsweise ein Geschäft eröffnen oder ein Start-up gründen – dies alles sei wichtig für die Zukunft Heidelbergs.

Rege Gespräche beim Bündnis für Ausbildung und Arbeit.
Rege Gespräche beim Bündnis für Ausbildung und Arbeit. (Foto: Dittmer)

Das Stadt Heidelberg will die Themen Ausbildung und Arbeit noch stärker in den öffentlichen Diskurs bringen und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Mit dem „Heidelberger Bündnis für Ausbildung und Arbeit“ hat 2022 ein neues Netzwerk seine Arbeit aufgenommen. Unter Koordination des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft werden in dem Bündnis gemeinsam Lösungen und Strategien entwickelt, von denen Wirtschaft und Wissenschaft aber auch Auszubildende und Arbeitnehmer am Standort Heidelberg profitieren.

Ein weiterer Erfolg: Heidelberg ist 2022 zum dritten Mal in Folge als gründungsfreundliche Kommune ausgezeichnet worden und hat den entsprechenden landesweiten Wettbewerb gewonnen.

Eine Gruppe von Menschen steht hinter Leuchtbuchstaben, die "hip:com" bilden.
Bei der Gründungsveranstaltung von hip:com. (Foto: Stadt Heidelberg)

Eine Initiative aus 16 Unternehmen aus den Branchen IT/Digitales und Biotechnologie hat auf Anregung der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem Technologiepark Heidelberg 2022 das Unternehmens-Netzwerk „hip:com“ gegründet. hip:com hat sich zum Ziel gesetzt, den fachlichen Austausch der IT und Biotechnologie-Branche zu fördern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in dem Aufbau eines lokalen Ökosystems, das Unternehmertum und den nachbarschaftlichen Austausch – insbesondere auf dem Heidelberg Innovation Park (hip) – fördert.

Auf dem Heidelberg Innovation Park konnte ein Meilenstein für BioLabs gesetzt werden: Der Inkubator für Start-ups der Biowissenschaften feierte Richtfest und bietet ab 2023 Start-ups und Ausgründungen ein ideales Umfeld, um sich erfolgreich zu entwickeln. Für die Ansiedelung hatte sich Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner eingesetzt. Förderung von Innovation – eine der Kernkompetenzen von BioLabs – ist für ihn entscheidend für eine erfolgreiche Zukunft und er möchte die Stadt auf diesem Gebiet noch stärker voranbringen.

Um die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Heidelberg und Montpellier um den Aspekt der Wirtschaft zu erweitern, organisierte das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft 2022 den ersten Wirtschaftsaustausch zwischen den beiden Städten. Start-ups von hier und aus Montpellier lernten sich – und das jeweilige wirtschaftliche Ökosystem – kennen und knüpften Verbindungen.

Eine Gruppe von Menschen steht vor Leuchtbuchstaben, die das Wort "Handwerk" bilden.
Beim Spatenstich im Bieth. (Foto: Dittmer)

Wirtschaftsflächen: 2022 konnte der erste Spatenstich für einen Handwerkerhof im Bieth gesetzt werden. Auch die Planung für das Interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet Heidelberg-Leimen kam gut voran – die Öffentlichkeit wurde mit einem Info-Markt mit Themeninseln einbezogen. Der Heidelberg Innovation Park wuchs auch 2022 weiter: Der e+KUBATOR der HEG wird in Zukunft jungen und nachhaltigen Unternehmen Platz bieten und feierte den ersten Spatenstich. Für das Rechenzentrum Green Data Center hat nun ebenfalls die Bauphase begonnen. Und der Rohbau des iWerkX, ein Zentrum für Technologie-Start-ups, konnte mit einem Richtfest gefeiert werden.

Einzelhandel: Die inhabergeführten Geschäfte in Heidelberg profitierten vom Förderprogramm für den inhabergeführten Einzelhandel und das Lebensmittelhandwerk, das das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft 2022 aufgelegt hat. Gefördert wurden Maßnahmen, die dazu beitragen, das Geschäft zu erhalten und es attraktiver und zukunftsfähiger machen – beispielsweise in Form von Modernisierungs- und Umbauarbeiten und Digitalisierungsinitiativen. Das Geld stammte aus einer Spende des Heidelberger Unternehmers Wolfgang Marguerre. Eine Fortsetzung des Programms aus städtischen Mitteln ist geplant – der Gemeinderat muss dem noch zustimmen.

Die Neugasse mit Lampions geschmückt.
Die Neugasse mit Lampions geschmückt. (Foto: Sonja Viktoria Noack)

Das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft hatte 2022 besonders die Seitengassen der Altstadt im Blick. Die Neugasse wurde mit Lampions zum beliebten Foto-Spot, es gab dort sowie in der Heu- und der Kettengasse Straßenfeste, die viel Anklang fanden und in der Plöck lockt nun ein großes Wandgemälde die Menschen an. Heidelberg ist eben auch abseits der Hauptstraße als Einkaufszentrum attraktiv.

Die ganze Bandbreite des Heidelberger Handels und der Gastronomie zeigt das Portal vielmehr.heidelberg.de, das kontinuierlich weiterentwickelt wird und immer mehr Betriebe präsentiert. Außerdem bietet das Portal Vorschläge für abwechslungsreiche Shoppingtouren durch die Stadt, die man ganz einfach „nachlaufen“ kann.

Ein Mann trägt einen futuristisch anmutenden Anzug.
Bei Science in the City stand Biorobotik im Mittelpunkt. (Foto: Dittmer)

Wissenschaft: „Science in the City" bedeutet Wissenschaft zum Mitmachen und Anfassen für eine begrenzte Zeit und an wechselnden Orten. Die Heidelberger Wissenschaftsinstitutionen bekommen dabei Gelegenheit, sich in wechselnden vorübergehend leerstehenden Ladenlokalen zu präsentieren. 2022 setzte das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft drei Projekte unter diesem Thema um. Die Heidelberger Forschungseinrichtungen aus dem Bereich der Astronomie konnten sich Corona-bedingt nur als Schaufensterausstellung präsentieren, aber das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) lockte ebenso interessierte Besucherinnen und Besucher an wie das ARIES Labor der Universität Heidelberg, das zum Thema Biorobotik forscht und entwickelt. Eine Fortführung dieser Reihe ist in 2023 geplant.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann gab 2022 den offiziellen Startschuss für die Health & Life Science Alliance. Die Forschungsallianz aus sieben wissenschaftlichen Einrichtungen aus Heidelberg und Mannheim soll den Schwerpunkte der Gesundheitsforschung in der Rhein-Neckar-Region ausbauen, den Transfer in die Wirtschaft stärken sowie eine neue Leitindustrie schaffen. Treiber der Allianz, die ihre Wurzeln in vielfältigen und über zwei Jahrzehnte gewachsenen Kooperationen hat, sind die Exzellenzuniversität Heidelberg mit ihren beiden Medizinischen Fakultäten, das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie, das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und die zwei Universitätskliniken in Heidelberg und Mannheim.

Veranstaltungen: Endlich wieder in Präsenz: Das Dezernat#16 wurde zum Messegelände und beherbergte die Heidelberger Ausbildungstage – diesmal mit einem speziellen „Abend der Ausbildung“, bei dem auch die Eltern angesprochen waren. Heidelberger Unternehmen konnten sich vorstellen und die Nachwuchskräfte von morgen von sich überzeugen. Beim Bürgerfest rund um den SNP Dome und im Business Development Center sowie mit Touren im Cabrio-Bus gab das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft den Gästen exklusive Einblicke in das Gebiet des Heidelberg Innovation Parks (hip). Exklusive Ein- und vor allem Ausblicke gab es bei zwei Veranstaltungen der Reihe „NetzWerk Heidelberg“. Die Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft konnten den Neubau des Atlantic-Hotels auf dem Europaplatz erkunden und im 13. Stockwerk Heidelberg von oben erleben. Außerdem gab es in der Brauerei zum Klosterhof Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch, der gerade in diesen Zeiten so wichtig ist. Bei „Wirtschaft am Fluss“ auf dem Schiff „Königin Silvia“ sorgte das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft für wertvolle Impulse zum Thema Resilienz – ein Stichwort, das sicherlich weiterhin wichtig bleibt.