Neue Forschungsansätze zum Klimawandel: Humboldt-Professur für Joacim Rocklöv

Auf Vorschlag der Universität Heidelberg erhält der Epidemiologe Prof. Dr. Joacim Rocklöv eine Humboldt-Professur. Diese wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Ausgezeichnet werden damit weltweit führende und im Ausland tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um langfristig zukunftsweisende Forschung an deutschen Hochschulen durchzuführen. Als Professor für „Künstliche Intelligenz in der Erforschung klimasensitiver Infektionskrankheiten“ wird Joacim Rocklöv den Einfluss von Klima und Umwelt auf die Ausbreitung von Erkrankungen wie Malaria, HIV oder Dengue erforschen – ein spannender Ansatz zum Klimawandel, der die Stadt Heidelberg als „Global Green City“ auch auf anderen Ebenen beschäftigt. Aktuell ist der Wissenschaftler am Department für Public Health und Klinische Medizin der schwedischen Universität Umeå tätig.

Bild von Joacim Rocklöv (Bild: Matthias Pettersson)
Joacim Rocklöv erhält eine Humboldt-Professur an der Uni Heidelberg. (Bild: Matthias Pettersson)

Die fächerübergreifend angelegte Forschung von Prof. Rocklöv wird am Heidelberg Institute of Global Health (HIGH) der Medizinischen Fakultät Heidelberg angesiedelt sein und gleichzeitig eine Brücke zum Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) bilden. Forschungsschwerpunkt wird es sein, Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI), vor allem des Maschinellen Lernens, und der Data Science zu nutzen, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten neu zu verstehen und Interventionsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dabei soll insbesondere auch der Einfluss der sich ändernden klimatischen Bedingungen untersucht werden. Ziel ist es, die Auswirkungen von Klima- und Umweltveränderungen auf die öffentliche Gesundheit sichtbar zu machen, Vorhersagemodelle als Frühwarnsysteme zu entwickeln und Interventionsmöglichkeiten bei der Ausbreitung klimasensitiver Krankheiten aufzuzeigen. Für kausale Studien und Feldforschung wird Prof. Rocklöv eng mit Prof. Dr. Dr. Till Bärnighausen, Direktor des HIGH und ebenfalls Humboldt-Professor, zusammenarbeiten. So entsteht an der Universität Heidelberg das erste KI-Labor in Deutschland, das sich mit dem Zusammenhang von globalen Erkrankungen und Klimaveränderungen befasst.

Der Epidemiologe, Mathematiker und Statistiker Joacim Rocklöv hat seit 2018 eine Professur am Department für Public Health und Klinische Medizin der Universität Umeå inne, an der er zuvor bereits als Senior Lecturer und anschließend als Associate Professor tätig war. Nach der Promotion 2010 erhielt der Wissenschaftler im Jahr 2012 den Young Researcher Award der Universität Umeå. Für seine Forschung zu umweltbedingten Arbovirus-Epidemien wurde Prof. Rocklöv 2019 mit dem „Prince Albert II of Monaco – Institut Pasteur“-Preis ausgezeichnet.