Heidelberg als Stadt der

UN-Weltdekade ausgezeichnet

Heidelberg wird zum dritten Mal UN-Weltdekadestadt 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' (Foto: Stadt Heidelberg)

Heidelberg ist zum dritten Mal von der Deutschen UNESCO-Kommission für die Jahre 2012/13 als Stadt der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des deutschen Nationalkomitees für die UN-Dekade, und die zweite Vorsitzende Prof. Dr. Lenelis Kruse-Graumann überreichten im Spiegelsaal des Prinz Carl am 14. März 2012 die Auszeichnungsurkunde an Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. „Wir sind stolz auf die Auszeichnung und danken allen Kooperationspartnern und den vielen Bildungsnetzwerken, die Bildung für nachhaltige Entwicklung in Heidelberg mit Leben erfüllen“, erklärte der Oberbürgermeister. Die Auszeichnung fand während der Frühjahrstagung der dreizehn deutschen Städte der UN-Weltdekade in Heidelberg statt.

In seiner Laudatio bezeichnete Professor de Haan Heidelberg als „ein vorbildliches Beispiel bei der Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung“. De Haan erklärte weiter: „Die Aktivitäten der Stadt Heidelberg basieren auf gefestigten Strukturen, durch die es gelungen ist, die beeindruckend große Zahl von Akteuren auf den Gebieten der BNE-Themen kooperativ und wirkungsvoll zusammenzufassen. In ihrem Stadtentwicklungsplan (STEP) hat sich Heidelberg einer Stadtpolitik verpflichtet, welche ihre Verantwortung für die Wahrung einer lebenswerten Umwelt und das soziale Miteinander hervorhebt.“ Das BNE-Konzept der Stadt setze konsequent am frühestmöglichen Einstiegspunkt, nämlich in den Kindertagesstätten, an.

Hoher Grad an Vernetzungen

Gerhard de Haan, Vorsitzender des deutschen Nationalkomitees für die UN-Dekade, überreichte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner (l.) die Auszeichnungsurkunde 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' am 14. März 2012 (Foto:Stadt Heidelberg)

Als wichtigen Schritt bezeichnete Professor de Haan die Vereinbarung zwischen der Universität Heidelberg und der Stadt, Heidelberg als Wissenschaftsstadt weiterzuentwickeln. So seien die Grundlagen für eine wirkungsvolle Vernetzung von Wissenschaft und Stadtverwaltung geschaffen worden. De Haan betonte zudem die Entwicklungsperspektiven Heidelbergs: „Alles deutet darauf hin, dass in dieser Stadt durch den hohen Grad an Vernetzungen Synergien erzeugt werden, die maßgeblich zur Etablierung einer zukunftsfähigen Bildungslandschaft beitragen.“

Die UNESCO zeichnete zudem neun BNE-Projekte aus Baden-Württemberg aus, darunter ein Projekt der Internationalen Gesamtschule Heidelberg. Musikalisch wurde die Auszeichnungsfeier von einem Streichquartett der Musik- und Singschule Heidelberg begleitet.

Bildung für nachhaltige Entwicklung in Heidelberg

Von der Kindertageseinrichtung bis zur Hochschule – Heidelberg setzt seit Jahren auf eine umfassende „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und will Kinder, Jugendliche und Erwachsene befähigen, sich für das Thema „Nachhaltigkeit“ zu engagieren.

  • Grundlage: Der Stadtentwicklungsplan Heidelberg 2015 (STEP), der 1997 erstmals vom Gemeinderat verabschiedet wurde, ist Heidelbergs Lokale Agenda 21. Der STEP bildet für Heidelbergs Entwicklung als nachhaltige Stadt den Handlungsrahmen für die Politik des Gemeinderates sowie der Stadtverwaltung. Er wurde inhaltlich erweitert und als STEP 2015 fortgeschrieben.
  • Organisation: Das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg koordiniert seit 1999 Nachhaltigkeitsprojekte mit zahlreichen Partnern in Kindertagesstätten, Schulen, Vereinen, Organisationen und Kirchen. Die Zusammenarbeit zwischen städtischen und freien Trägern wird seit 2009 durch einen Runden Tisch inhaltlich gestaltet und organisatorisch gelenkt. Mehr als 40 Institutionen sind aktuell am Runden Tisch beteiligt.
  • Projekte und Programme: Heidelberg hat zahlreiche zielgruppenorientierte Bildungsprogramme und -projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene entwickelt. Beispiele sind das Bildungsprogramm „Kinder gestalten Zukunft“ oder das E-Team-Projekt. Mit Angeboten zur Aus- und Fortbildung unterstützt die Stadt Bildungseinrichtungen dabei, Unterrichtseinheiten zur „Bildung für nachhaltigen Entwicklung“ zu entwickeln und die Eigenverantwortung von Kindern und Jugendlichen zu fördern.
  • Netzwerke und Kooperationen: Heidelberg setzt neben dem lokalen Engagement ganz gezielt auch auf nationale und internationale Netzwerke und Kooperationen, wie zum Beispiel dem Zusammenschluss europäischer Kommunen Energy Cities oder dem Netzwerk „Covenant of Mayors“. Auf Bundesebene hat die Stadt im Jahr 2010 gemeinsam mit 16 weiteren Kommunen ein Grundsatzpapier „Strategische Eckpunkte für nachhaltige Entwicklung in Kommunen“ erarbeitet.

Heidelberg wurde bereits für die Jahre 2006/2007 und 2009/2010 als Stadt der UN-Weltdekade ausgezeichnet.