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"Nachhaltiges Wirtschaften":

Betriebe beweisen Kreativität

"Unser Nachhaltigkeits-Netzwerk ist ein Erfolgsmodell", freute sich Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der diesjährigen achten Prämierungsveranstaltung "Nachhaltiges Wirtschaften" am Dienstag, 30. März, zu der mehr als 200 Gäste gekommen waren. "Bis heute konnte das Netzwerk insgesamt jährlich fast 550.000 Euro und 1.235 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Mit den neuen Teilnehmern wird Heidelberg noch mehr für den Klimaschutz leisten können".

Zum ersten Mal fand die Veranstaltung außerhalb Heidelbergs bei der Eppelheimer Rudolf Wild GmbH & Co.KG statt. Das Unternehmen ist seit mehreren Jahren an dem Projekt beteiligt. Prämiert wurden Unternehmen, soziale und städtische Einrichtungen. Sie alle haben erfolgreich mit Unterstützung der Stadt Heidelberg ein Umweltmanagement eingeführt. OB Würzner zeichnete gemeinsam mit Ministerialdirigent Martin Eggstein und Eppelheims Bürgermeister Dieter Mörlein die Projekt-Teilnehmer mit einem Zertifikat aus.

"Sie haben sich mutig daran gemacht, ihre innerbetrieblichen Prozesse kritisch zu durchleuchten", lobte Ministerialdirigent Martin Eggstein die erfolgreichen Betriebe. Betrieblicher Umweltschutz wirke sich positiv auf die unternehmerische Wettbewerbsfähigkeit aus. Heidelberg sei dabei eine der aktivsten Städte beim Landesförderprogramm ECOfit. Das baden-württembergische Umweltministerium hat das Projekt als Vorbild für das landesweite Förderprogramm übernommen.

Kleine Schritte zeigen große Wirkung

Individuelle Betriebsbegehungen brachten bei vielen Teilnehmern schon kurzfristig erste Effekte: Die Elisabeth-von-Thadden-Schule verbesserte die Abfalltrennung, reduzierte den Wasserverbrauch beispielsweise durch den Einbau von Sparduschköpfen. Die Firma Jacom Systemhaus GmbH senkte ihren Energieverbrauch um 50 Prozent unter anderem durch Umrüstung der EDV-Technik. Die Holzbau Damm GmbH ersetzte die Halogen- und Glühlampen durch Energiesparlampen, richtete eine bedarfsorientierte Steuerung der Pumpen und der Heizung ein und sorgte für eine EDV-Abschaltung außerhalb der Arbeitszeiten.

Zu den jetzt ausgezeichneten Projekt-Teilnehmern gehören:​

  • das Luise-Scheppler-Heim,
  • die Elisabeth-von-Thadden-Schule,
  • die Rudolf-Wild-Halle der Stadt Eppelheim,
  • die Gieser & Co. BAUREPA GmbH,
  • die Holzbau Damm GmbH & Co. KG,
  • die Georg Gutfleisch GmbH,
  • die Jacom Systemhaus GmbH,
  • die US Army Garrison Heidelberg, die bereits 2003 am Kooperationsprojekt teilgenommen hatte und sich 2008 nach ISO 14001 zertifizieren ließ.

Gut beraten: Energie sparen und Kosten senken

Ziel des städtischen Projekts "Nachhaltiges Wirtschaften" ist es, kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems zu unterstützen. Seit 2001 beraten städtische und externe Experten die Teilnehmer und zeigen, wie Betriebsabläufe optimiert, Energiekosten gesenkt und somit auch bares Geld gespart werden können. Mit Unterstützung der Stadt entwickeln die Betriebe eine Unternehmenskultur, die ökonomischen Erfolg, umweltfreundliche Produktion und soziale Verantwortung als gleichberechtigte Säulen des Wirtschaftens betrachtet. Die Projektteilnehmer formulieren ein Umweltprogramm mit Verbesserungsmaßnahmen und werden bei der Umsetzung und während der eigentlichen Projektphase beratend begleitet. Inzwischen ist ein Netzwerk aus engagierten Unternehmern entstanden, die sich untereinander in Arbeitskreistreffen und mit Vertretern der Verwaltung austauschen. Bis zur siebten Projektrunde haben sich 64 Teilnehmer branchenübergreifend an "Nachhaltiges Wirtschaften" beteiligt. Dazu gehören Handwerksbetriebe, Dienstleistungsunternehmen, soziale und städtische Einrichtungen. Mit der aktuellen achten Projektrunde hat sich die Zahl der teilnehmenden Betriebe und Einrichtungen auf 71 erhöht.

Eine Kommission begleitet das Projekt und entscheidet als Jury über die Prämierungswürdigkeit der Betriebe. Neben Verbänden (IHK, Kreishandwerkerschaft, BUND), dem Umweltkompetenz-Netzwerk UKOM e.V., Forschungseinrichtungen (Universität Heidelberg, IUWA) und den Heidelberger Stadtwerken sind auch weltweit agierende Firmen der Region vertreten (ABB-Stotz Kontakt GmbH, Henkel KGaA, Rudolf Wild GmbH & Co. KG).