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Ein besonderes Heidelberg-Plakat für den Tourismus

Heidelberg-Plakat von Jupp Wiertz (Foto: Stadtarchiv Heidelberg)
Heidelberg-Plakat von Jupp Wiertz (Foto: Stadtarchiv Heidelberg)

Das dargestellte Plakat zeigt eine von Wiertz entworfene Ostansicht der Stadt Heidelberg. Das Plakat wurde durch den Leiter des Amtes für Kultur und Presse der Stadt Heidelberg am 22. März 1935 in Auftrag gegeben.

Es gab einen lang andauernden Schriftverkehr zwischen der Stadt und Wiertz. Laut dem Briefwechsel sollte die unverwechselbare Atmosphäre der Stadt eingefangen werden, durch eine Komposition aus: Himmel-Berge mit Wald-Schloss-Altstadt und Fluss. Wiertz erstellte mehrere Entwürfe. Diese wurden jedoch alle von der Stadt Heidelberg abgelehnt, da sie den besonderen Charme der Stadt nicht einzufangen vermochten. Erst nach fast acht Monaten, am 13. November 1935, wurde ein Entwurf Wiertzes akzeptiert. Zum Druck des Plakates, durch die Kunstdruckerei Künstlerbund Karlsruhe, kam es erst im Februar 1936. Das Plakat fand nachweislich Anklang bei Bürgern und Touristen in der Stadt Heidelberg und wurde noch bis 1942 als solches verwendet.

Skizze des Heidelberg-Plakats von Jupp Wiertz (Foto: Stadtarchiv Heidelberg)
Skizze des Heidelberg-Plakats von Jupp Wiertz (Foto: Stadtarchiv Heidelberg)

Jupp Wiertz wurde 1888 in Aachen geboren. Er war ein Gebrauchsgrafiker und Plakatkünstler. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Deutschen Reklamekunst seiner Zeit und wurde mehrfach national und international ausgezeichnet. Im Dritten Reich war er besonders bekannt, für die Plakate der Oberammergauer Passionsfestspiele 1934 und die Plakate der Bayreuther Festspiele 1936. Besonders zeichnete Wiertz sich durch seinen aquarellbetonten Malstil aus, der durch dramatische Licht-Schatten-Kompositionen gekennzeichnet ist. Trotz des aufkommenden Nationalsozialismus und der Übernahme des Staates durch die NSDAP blieb er, entgegen den meisten seiner Kollegen, seinem künstlerischen Stil treu, was dazu führte, dass seine Plakate besonders während der Zeit des Nationalsozialismus an Beachtung gewannen. Jupp Wiertz verstarb im Jahre 1939 an Multiorganversagen durch eine Wundinfektion mit seinen eigenen Farben.
(Quelle: "Jupp Wiertz" - Wikipedia)