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Eva Leichman, Kommunale Suchtbeauftragte
Amt für Soziales und Senioren
Bergheimer Str. 155
69115 Heidelberg

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Kommunale Suchthilfe

Suchthilfelandschaft in Heidelberg

Die Suchthilfelandschaft ist ein sehr differenziertes „Suchthilfesystem“, um auf den Beratungs-, Betreuungs- und Behandlungsbedarf der betroffenen Menschen reagieren zu können.
Grundsätzlich sind diese Hilfen und Angebote für alle Menschen mit Suchtproblemen und ihren Angehörigen verfügbar. Teilweise handelt es sich um kostenfreie und offene Angebote (beispielsweise Suchtberatung oder Selbsthilfe), für einige Betreuungs- und Behandlungsmaßnahmen sind Bewilligungen von Kosten- und Leistungsträgern erforderlich (beispielsweise Entgiftung, Entwöhnung oder Eingliederungshilfe).

Ansicht der Flyer zur Suchtberatung in Heidelberg

Suchtprävention

Suchtprävention will Menschen unterstützen, Fähigkeiten zu erwerben und aufrechtzuerhalten, die vor Sucht schützen und zeigt Möglichkeiten für die Gestaltung einer suchtpräventiven Umgebung auf. Um dies nachhaltig zu erreichen, setzt die Suchtvorbeugung auf zwei Ebenen an: Einerseits versucht sie die Umweltbedingungen und Strukturen zu verändern (Verhältnisprävention), andererseits wird durch die Stärkung von Kompetenzen und der Persönlichkeit eines Menschen dazu beigetragen, Problemverhalten zu verhindern oder zu verringern (Verhaltensprävention).

Für die Zielgruppe "Kinder und Jugendliche" gibt es in Heidelberg eine Beauftragte für Suchtprävention, Corinna Götz. Auf ihrer Seite erfahren Sie mehr dazu.

Suchtprävention ist jedoch nicht nur ein Thema für die Jugend. Auch erwachsene Menschen werden über Suchtprävention angeregt, ihren Konsum und bestimmte Verhaltensweisen zu reflektieren und ggfs. zu ändern. Bestimmte Personengruppen sind unter Umständen besonders suchtgefährdet. Informationen oder Anfragen zu zielgruppenspezifischen Angeboten, beispielsweise für Seniorinnen und Senioren, Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung, Menschen in besonderen Belastungssituationen oder bestimmte Berufsgruppen, können über die Kommunale Suchtbeauftragte, Eva Leichman, angefragt werden. Betriebliche Suchtprävention bieten die Beratungsstellen in Heidelberg an.

Selbsthilfe

Eine wichtige Säule der Suchthilfe ist die Selbsthilfe. In Heidelberg sind zahlreiche Selbsthilfegruppen aktiv.

Mehr Informationen zur Selbsthilfe erhalten Sie über das Heidelberger Selbsthilfebüro, Alte Eppelheimer Str. 40/1, Telefon: 06221-18 42 90. Die Öffnungszeiten sind: Montag 10 bis 13 Uhr, Dienstag 14 bis 16 Uhr, Mittwoch 10 bis 13 Uhr, Donnerstag 14 bis 18 Uhr.

Suchtberatung

Die Psychosozialen Suchtberatungsstellen (913 KB) (370,5 KB) (PSB) beraten Sie umfassend zum Thema Sucht. Hier finden Sie Unterstützung, eine für Sie geeignete Hilfe zu finden und entsprechende Anträge beim zuständigen Kostenträger zu stellen. 
Eine qualifizierte Beratung kann von Betroffenen und deren Angehörigen kostenfrei in Anspruch genommen werden. Auf Wunsch bleiben alle Gespräche anonym. Die MitarbeiterInnen unterliegen der Schweigepflicht.

Die Suchtberatungsstellen bieten auch präventive Angebote bzw. beraten Sie auch, wenn Sie (noch) keine Suchterkrankung haben, sich aber Sorgen oder Gedanken über ihren Konsum oder bestimmte "süchtige" Verhaltensweisen machen. Natürlich sind Sie auch als Angehörige/r jederzeit willkommen, sei es als Kind oder Elternteil, als Partner oder Partnerin, als Geschwister, Tante/Onkel, Oma/Opa, Nachbar/in, Freund/in... Riskantes Konsumverhalten oder Sucht betrifft immer auch die Angehörigen und wir möchten Sie ermutigen, sich entsprechende Unterstützung zu suchen.

In Heidelberg gibt es drei anerkannte Psychosoziale Suchtberatungsstellen. Über die Öffnungszeiten und das gesamte Leistungsspektrum informieren Sie sich bitte auf der jeweiligen Homepage.

Suchtbehandlung

Unter Suchtbehandlung sind verschiedene Leistungen zu verstehen. Ärztliche Versorgung, auch im Sinne von Substitutionsbehandlung, ambulante Rehabilitation (oder teilstationär oder "Kombi-Behandlung"), vollstationäre Rehabilitation, psychotherapeutische Behandlung, sowie (körperliche) Entgiftung/Entzugsbehandlungen.

Ärztliche Versorgung

Bei Suchtproblemen können Sie jederzeit Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin ansprechen. Diese werden Sie vielleicht an eine/n Suchtmediziner/In überweisen oder direkt eine Entgiftung/Entzugsbehandlung empfehlen.
Über die Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg können Sie sich außerdem direkt informieren, welcher Facharzt für Sie in Frage kommt. Das Fachgebiet in der Suchmaske lautet "Suchtmedizin".

Ambulante Behandlung / Rehabilitation

Um eine Abhängigkeit zu überwinden, bedarf es meistens professionelle Hilfe. Sollte für Sie eine ambulante Entwöhnungsbehandlung in Frage kommen, bieten die drei oben genannten Psychosozialen Beratungsstellen (913 KB) (370,5 KB) auch eine ambulante Therapie an.

Das Angebotsspektrum der ambulanten bzw. teilstationären Entwöhnungsbehandlung wird in Heidelberg um zwei weitere Einrichtungen ergänzt. In der Tagesklinik in der Plöck können Sie unter bestimmten Voraussetzungen eine teilstationäre Entwöhnungsbehandlung durchführen.
Die Nachsorge ist ein weiterer wichtiger Behandlungsbaustein der Entwöhnungstherapie. Diese können Sie ebenfalls in einer der Psychosozialen Beratungsstellen durchführen.
Über die genauen Zugangsvoraussetzungen und das gesamte Leistungsspektrum informieren Sie sich bitte auf der Homepage der jeweiligen Einrichtung.

Vollstationäre Rehabilitation

Ziele einer vollstationären Rehabilitation sind das Erreichen von Abstinenz und der Erhalt oder die Wiedererlangung der Erwerbstätigkeit. Kostenträger ist in der Regel die Rentenversicherung oder Krankenkasse.
Vollstationäre Rehabilitationseinrichtungen finden Sie außerhalb des Stadtgebiets, z.B. die Kraichtal-Kliniken oder das Psychiatrische Zentrum Nordbaden. Die Psychosozialen Beratungsstellen (370,5 KB) in Heidelberg, unterstützen Sie dabei, die für Sie geeignete Einrichtung zu finden. 

Entgiftung/Qualifizierter Drogenentzug

Wenn Sie sich für eine körperliche Entgiftung interessieren, wenden Sie sich bitte an das entsprechende Krankenhaus.

Einen qualifizierten Drogenentzug (illegale Substanzen) können Sie im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch durchführen.
Einen qualifizierten, geplanten Entzug von Alkohol und Cannabis können Sie in Heidelberg auf Station Roller in der allgemeinpsychiatrischen Universitätsklinik durchführen. Betroffene mit entsprechender Behandlungsmotivation können sich an das Zentrale Patientenmanagement wenden: Kontakt ZPM

Eine Entgiftung von Alkohol und Medikamenten ist außerdem in jedem allgemeinen Krankenhaus möglich. Für eine Entgiftung in der Klinik benötigen Sie in der Regel eine Überweisung von Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

So unterschiedlich die Wege sind, die zu einer Suchterkrankung führen, so unterschiedlich können auch die Wege mit dem Konsum oder süchtigen Verhalten aufzuhören sein. Für manche Menschen kommt auch eine unspezifische Behandlung, z.B. bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten oder andere alternative Behandlungswege, in Frage. Wir empfehlen Ihnen bei Sorgen über Ihren Konsum - oder dem eines nahestehenden Menschens - sich an eine der anerkannten Psychosozialen Beratungsstellen oder an die Selbsthilfe zu wenden, um den für Sie geeigneten Weg zu finden.

Betreutes Wohnen

Im Anschluss einer erfolgreich abgeschlossenen Rehamaßnahme können Menschen, die weiterhin aufgrund ihrer Suchterkrankung Unterstützung im Alltag benötigen, "Betreutes Wohnen" in Anspruch nehmen. Um zu klären, ob dies eine geeignete Betreuung für Sie sein könnte, wenden Sie sich am besten an die Suchtberatungsstellen.

Anbieter vom betreuten Wohnen für Menschen mit Suchterkrankung ist die Stadtmission Blaues Kreuz.