Der 2. Black History Month in Heidelberg startet

Veranstaltungsreihe vom 8. bis 28. Februar rückt die Perspektiven Schwarzer Menschen in den Mittelpunkt

In Heidelberg startet der zweite Black History Month. Verschiedenste Veranstaltungsformate werden vom 8. bis 28. Februar 2024 Geschichte, Kultur und Errungenschaften Schwarzer Menschen ins Zentrum rücken. Dafür haben sich in diesem Jahr wieder zahlreiche afrodiasporische Organisationen, ihre Partner und das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg zusammengeschlossen und gestalten gemeinsam den Black History Month in Heidelberg. „Ein breites Bündnis zum Black History Month macht Schwarze Lebensrealitäten in unserer Stadt sichtbar. Das ist ein wichtiger Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen afrikanischer Herkunft“, sagt Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.

Die renommierte Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin Dr. Natasha A. Kelly
Ein Highlight des diesjährigen Afro-Festivals: Die renommierte Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin Dr. Natasha A. Kelly liest am 9. Februar im Interkulturellen Zentrum aus ihrem neuen Buch „Schwarz.Deutsch.Weiblich“ (Foto: Samia Rachel)
Vortrag von Bürgermeisterin Stefanie Jansen (r.) und Evein Obulor, Geschäftsführerin der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR)
Bürgermeisterin Stefanie Jansen (r.) und Evein Obulor, Geschäftsführerin der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR), begleiten die Lesung von Dr. Natasha A. Kelly am 9. Februar zur Kulturgeschichte Schwarzer Frauen in Deutschland. (Foto: Joe Pohl)

Im Mittelpunkt der 2. Ausgabe des Black History Month steht die Rolle von Literatur für Geschichte aus Schwarzer Perspektive. Während des gesamten Monats gibt es in der Stadtbücherei Heidelberg eine Bücherecke, die Schwarze Literatur für Kinder, Jugendliche und Erwachsene präsentiert. „Anti-Schwarzem Rassismus auf kommunaler Ebene entgegenzutreten bedeutet auch, die Geschichte von Schwarzen Menschen sichtbar zu machen und damit ihre Lebensrealitäten als Teil deutscher Geschichtsschreibung zu erzählen“, erklärt Evein Obulor, Geschäftsführerin der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) beim Amt für Chancengleichheit. Als Highlight ist die renommierte Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin Dr. Natasha A. Kelly am 9. Februar um 19 Uhr zu Gast im Interkulturellen Zentrum und liest aus ihrem neuen Buch „Schwarz.Deutsch.Weiblich“.

  • Donnerstag, 8. Februar, 19 Uhr, Karlstorbahnhof: Rhymes and Styles

    Hip-Hop und Rap-Kultur sind ein bedeutender Teil Schwarzer Geschichte in Deutschland. Im Workshop „Rhymes and Styles“ gibt der Rapper Bruder Bender sein Wissen und seine Erfahrung im Schreiben und Performen von Rap-Texten an die Teilnehmenden weiter. Ein Raum zum Ausprobieren für all diejenigen, die noch nie gerappt haben, das aber schon immer machen wollten. Anmeldung per Mail an afrofestival@migrationhub-heidelberg.org.

  • Freitag, 9. Februar 2024, 19 Uhr, Interkulturelles Zentrum: Lesung „Schwarz.Deutsch.Weiblich“ mit Dr. Natasha A. Kelly

    In ihrem neuen Buch erzählt Dr. Natasha A. Kelly von persönlichen und kollektiven Erfahrungen und historischen Schlaglichtern vom Schwarzen Feminismus in Deutschland. Die Veranstaltung wird mit einem Grußwort von Bürgermeisterin Stefanie Jansen eröffnet. Moderiert von Evein Obulor beleuchtet diese Lesung die Kulturgeschichte Schwarzer Frauen in Deutschland vom siebzehnten Jahrhundert bis heute. Weitere Informationen unter https://migrationhub-heidelberg.org/our-work/afro-festival/.

  • Dienstag, 27. Februar 2024, 15:30 Uhr, Stadtbücherei: Schwarze Held*innen und ihre Abenteuer – eine Kinderbuch-Lesung

    Ein Vorlesenachmittag, der Kraft gibt und Mut macht. Durch Bücher und deren Protagonistinnen und Protagonisten haben Kinder die Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Lebenswelten zu erlangen, häufig sind Schwarze Lebenswelten in der Welt der Kinderbuch-Literatur unterrepräsentiert oder stereotyp dargestellt. Nicht selten machen deshalb Schwarze Kinder und ihre Eltern beim Lesen diskriminierende Erfahrungen. Das möchte die Kinderbuch-Lesung des Black History Month ändern und einen geschützten Empowerment-Raum schaffen, in dem diese Erfahrungen adressiert werden können und Geschichten erzählt werden, die frei von rassistischen Stereotypen sind. Ab 15.30 Uhr lesen Schwarze Heidelbergerinnen und Heidelberger ihre Lieblingsbücher von Abenteuern und Geschichten Schwarzer Heldinnen und Helden in der Stadtbücherei für Schwarze Kinder (ab 4 Jahre) und ihre Eltern. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stadtbücherei, der DAI Library und der Theodor Wonja Michael Bibliothek statt. Weitere Informationen unter https://migrationhub-heidelberg.org/our-work/afro-festival/.

  • Mittwoch, 28. Februar, 18 Uhr, Karlstorbahnhof: Imagining Black Futures – eine afrofuturistische Dinnernight

    Diese etwas andere Dinnernight lädt Schwarze und afrodiasporische Menschen in Heidelberg zu einer kollektiven Performance ein, um gemeinsame Zukunftsvision zu imaginieren, dem Vergessen Schwarzer Geschichte entgegenzuwirken und dabei kulinarisch und ästhetisch zu experimentieren. Anmeldung per Mail an afrofestival@migrationhub-heidelberg.org.

Europäische Kampagne „Black History in European Cities“

Zum ersten Mal ist der Heidelberger Black History Month Teil der Europäischen Kampagne „Black History in European Cities“. Die Kampagne wurde von der Arbeitsgruppe Anti-Schwarzer Rassismus der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) unter Leitung des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg ins Leben gerufen, um die Sichtbarkeit Schwarzer Geschichte auf kommunaler Ebene europaweit zu stärken und damit einen Beitrag zur Umsetzung der UN Dekade Menschen Afrikanischer Abstammung zu leisten.

Die Veranstaltungsreihe zum Black History Month ist ein Kooperationsprojekt des afro-Festivals mit Migration Hub Heidelberg, dem Circle Collective Heidelberg, dem Antirassismus-Netzwerk Heidelberg, dem Online Magazin RosaMag, der Theodor Wonja Michael Bibliothek, dem Karlstorbahnhof, dem Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg, der Stadtbücherei sowie zwinger x beim Theater und Orchester Heidelberg. Die Veranstaltungsreihe wird unterstützt durch das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und unter Begleitung der Arbeitsgruppe Anti-Schwarzer Rassismus der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) umgesetzt.

Über den Black History Month

Die Ursprünge des Black History Month liegen in den USA. Ziel des Black History Month ist, die Marginalisierung Schwarzer Geschichte zu überwinden und sie in ihrer ganzen Vielfalt sichtbar zu machen. Der Black History Month wurde 1926 von dem Historiker Carter G. Woodsen ins Leben gerufen. Auf Impuls der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) wird der Monat seit den 1990er Jahren auch in Deutschland begangen, um auch Schwarze Deutsche Geschichte zu würdigen.

Hintergrund:
Heidelberg ist eine der europäischen Pilotstädte zur Entwicklung lokaler Aktionspläne gegen Rassismus. Begleitet wird die Stadt dabei vom UNESCO-Zentrum zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen an der Universität Graz und der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus. Als eine der ersten Städte in Europa setzt Heidelberg einen neu überarbeiteten UNESCO-Leitfaden zur Entwicklung kommunaler Antirassismus-Strategien um. Die Stadt hat in den letzten Jahren wichtige Projekte initiiert, um Rassismus in Heidelberg konkret anzugehen und dazu eine Antirassismus-Beauftragung beim Amt für Chancengleichheit eingerichtet. Ein wichtiger Fokus liegt hierbei auf Maßnahmen zur Stärkung von Communities, die von Rassismus betroffen sind. Beispielhafte Maßnahmen sind das Afro-Festival, der Black History Month, die Jüdisch-Muslimischen Kulturtage, die Heidelberger Politikakademie und Projekte des Migrationsbeirats zur Stärkung der politischen Teilhabe.

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