Jubiläum: Café Schafheutle feiert 90-jähriges Bestehen

Vom kurfürstlichen Herrengarten zur Kaffeehaus-Institution, das ist der Weg des Café Schafheutle. Es kann auf eine 90-jährige Geschichte zurückblicken und feierte dies mit einigen geladenen Gästen. Oberbürgermeister Eckart Würzner, Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, sowie Innenstadtkümmerin Iris Schiller von der Wirtschaftsförderung überreichten Blumen und eine Urkunde zu diesem besonderen Anlass.

Gruppenbild von Iris Schiller aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft (v.l.), Julian Kübel, Martina Schafheutle-Kübel und Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Iris Schiller aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft (v.l.), Julian Kübel, Martina Schafheutle-Kübel und Oberbürgermeister Eckart Würzner. (Foto: Stadt Heidelberg)

Nach der Anlage des Areals als Herrengarten, über den Betrieb einer Seidenmanufaktur, einer Tabakwarenfakbrik und Kolonialwarenhandlung eröffnete an dieser Stelle in der Hauptstraße im Jahr 1933 das „Theatercafé Schafheutle”. Einige Umbauten und Highlights hat die Geschichte zu bieten. „So viele besondere Gäste, besondere Veranstaltungen und Ehrungen, dass wir sie hier gar nicht alle nennen können. Das letzte große Highlight war sicher der erste Platz beim deutschlandweiten Stollen-Test in der Sonntagsausgabe der FAZ. Damit gingen hunderte Bestellungen einher und bescherten uns einen Turbo-Start ins Online-Geschäft“, blickt Geschäftsführer Julian Kübel zurück. Er führt bereits in vierter Generation die Geschäfte, gemeinsam mit seiner Mutter Martina Schafheutle-Kübel.

Den Standort Heidelberg schätzen die beiden: „Heidelberg ist einfach wunderschön und bietet eine großartige Aufenthalts- und Lebensqualität. Das schätzen nicht nur die Heidelberger, sondern auch viele Besucher, Touristen und Unternehmen. Wir leben vor allem von unserer Heidelberger Stammkundschaft. Aber ohne Touristen wäre es auch nicht möglich, ein Café in unserer Größe wirtschaftlich zu betreiben. Außerdem ist Heidelberg Universitätsstadt. Das trägt nicht nur zu dem besonderen internationalen Flair bei, sondern sorgt auch dafür, dass wir immer wirklich tolle studentische Aushilfen finden, die uns im Team unterstützen. Ohne sie würde in der Gastronomie vieles nichtmehr funktionieren.“

Was sind ihre Wünsche für die nächsten Jahre? „Eine Entspannung der wirtschaftlichen und politischen Lage wäre wichtig. Wir spüren durch die Inflation schon eine gewisse Kaufzurückhaltung. Gleichzeitig kämpfen wir mit stark gestiegenen Material- und Lohnkosten. Sollte im Januar die Mehrwertsteuer für Speisen im Café wieder auf 19 Prozent erhöht werden, wovon leider momentan auszugehen ist, sind wir gezwungen, die Preise kräftig anzuheben. Wie viele Kunden das mitgehen können, ist fraglich. In der gesamten Branche wird das zu erheblichen Veränderungen führen. Dennoch bereitet uns das noch keine schlaflosen Nächte: Wir haben in 90 Jahren schon so manch andere Krise gemeistert. Viele Heidelberger sind mit dem Schafheutle aufgewachsen und ihm ihr Leben lang verbunden geblieben. Das wird sicher so bleiben und daher können wir zuversichtlich in die Zukunft blicken“, so Julian Kübel. Die Wirtschafsförderung wünscht jedenfalls nur das Beste für die nächsten Jahre und weiterhin viel Erfolg!