Bahnstadt: Büro POLA Landschaftsarchitekten aus Berlin gewinnt ersten Preis zum Bahnhofsplatz Süd

Attraktiver Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität südlich des Hauptbahnhofs geplant

Das Büro POLA Landschaftsarchitekten aus Berlin ist als erster Preisträger beim freiraumplanerischen Wettbewerb zur Gestaltung des Bahnhofsplatzes Süd in der Heidelberger Bahnstadt ausgezeichnet worden. Eine Jury hat den Entwurf am Dienstagabend, 15. Mai 2018, unter 24 eingereichten Arbeiten ausgewählt. Der erste Preis sieht südlich des Hauptbahnhofs zwischen Querbahnsteig und dem geplanten neuen Konferenzzentrum am Czernyring einen attraktiven Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität vor. Er soll als „urbaner Schmuckplatz“ wahrgenommen werden – mit locker angeordneten Bäumen auf Schmuckbeeten und Rasenkissen. Seine Lebendigkeit erhält der Platz durch eine belebte Erdgeschosszone mit Außengastronomie, Sitzgelegenheiten und weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten. Über eine auf dem Platz liegende Rampe gelangen Radfahrer in die Tiefgarage, wo circa 1.000 Fahrrad-Stellplätze für eine öffentliche Nutzung vorgesehen sind. Für Autos sind etwa 200 Kurzzeit-Parkplätze geplant. Die Stadt Heidelberg hat den Wettbewerb gemeinsam mit der Gustav Zech Stiftung ausgelobt, die die Gebäude rund um den Platz entwickeln wird.

Im Westen des Bahnhofsplatzes Süd sieht der erste Preisträger POLA Landschaftsarchitekten eine belebte Fläche mit Außengastronomie, Bäumen, Sitzgelegenheiten und weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten vor. Im Hintergrund ist rechts die Stadtloggia zu sehen. (Foto: POLA Landschaftsarchitekten)
Im Westen des Bahnhofsplatzes Süd sieht der erste Preisträger POLA Landschaftsarchitekten eine belebte Fläche mit Außengastronomie, Bäumen, Sitzgelegenheiten und weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten vor. Im Hintergrund ist rechts die Stadtloggia zu sehen.

„Der Siegerentwurf greift die Architektur der Gebäude, die den Bahnhofsplatz Süd umgeben werden, ideal auf. Durch eine intelligente Anordnung der Bäume wird ein wunderbares Licht-Schatten-Spiel auf dem Platz geschaffen, was zu einer hohen Aufenthaltsqualität beitragen wird. Für Passanten wird sich vom Hauptbahnhof kommend ein unverstellter Blick auf das neue Konferenzzentrum und die grüne Kulisse am Zollhofgarten bieten. Heidelberg darf sich auf eine attraktive neue Visitenkarte am Eingang in die Bahnstadt freuen“, sagte Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck bei der Vorstellung der Preisträger am Mittwoch, 16. Mai, im Dezernat 16.

„Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir wollen auf dem Platz eine hohe Aufenthaltsqualität schaffen und sind uns sicher, dass dies insbesondere mit dem Siegerentwurf sehr gut gelingen wird. Mit der städtebaulichen Entwicklung um den neuen Bahnhofsplatz Süd wird ein urbanes Quartier entstehen, das die wesentliche Verbindung zwischen der Innenstadt und der Bahnstadt herstellt. Die durchgeführten Wettbewerbe haben die Grundlage für eine hohe städtebauliche und freiraumgestalterische Qualität geschaffen“, sagte Kai M. Dreesbeimdiek, Geschäftsführer der Gustav Zech Stiftung Management GmbH.

„Die Jury war überrascht, dass so viele unterschiedliche Ideen eingereicht wurden. Wir haben intensiv darüber diskutiert, was der ,Geist des Ortes‘ sein kann und welche Stärken der Platz hinsichtlich urbaner Stadtqualität leisten muss. Letztlich soll er den Nutzern eine Bühne bieten. Denn sie tragen dazu bei, dass der Stadtteil Bahnstadt hier als lebendiger Ort wahrgenommen werden kann“, sagte Landschaftsarchitektin Prof. Cornelia Bott, Mitglied des Preisgerichts.

Direkter Übergang von Hauptbahnhof und Hotel zum Konferenzzentrum

Der Bahnhofsplatz Süd wird den Auftakt zur Bahnstadt für Besucherinnen und Besucher bilden, die mit dem Zug oder dem Fernbus anreisen. Der Siegerentwurf sieht im Westen des Platzes locker angeordnete Großbäume inmitten kreisrunder Schmuckbeete und Rasenflächen vor. Im Osten wird der Platz durch eine „Stadtloggia“, ein zum Platz hin geöffneter überdachter Durchgang, abgegrenzt. Durch diese ist für Passanten ein direkter Weg vom Querbahnsteig zum gegenüberliegenden Konferenzzentrum möglich. Die große Platzfläche, die sich zwischen der Stadtloggia und den gegenüberliegenden Gebäuden aufspannt, ermöglicht auch den direkten Übergang vom Vier-Sterne-Konferenzhotel zum Konferenzzentrum und lässt genügend Raum für kleinere Veranstaltungen und Märkte. Im nordwestlichen Teil des Platzes eröffnet sich nochmal ein ganz eigener, kleiner Raum, der ein außengastronomisches Angebot neben einem wasserplätschernden Fontänenfeld bietet.

Für Passanten bietet der Siegerentwurf von POLA Landschaftsarchitekten vom Querbahnsteig des Hauptbahnhofs kommend einen direkten Weg über den Bahnhofsplatz Süd zum neuen Konferenzzentrum. (POLA Landschaftsarchitekten)
Für Passanten bietet der Siegerentwurf von POLA Landschaftsarchitekten vom Querbahnsteig des Hauptbahnhofs kommend einen direkten Weg über den Bahnhofsplatz Süd zum neuen Konferenzzentrum.

Der Bahnhofsplatz Süd wird auf gleicher Höhe wie der Czernyring und der Querbahnsteig angelegt – so ist ein barrierefreier Übergang gewährleistet. Gemeinsam mit den weiteren Außenflächen im Quartier wird er rund 11.000 Quadratmeter umfassen. Das entspricht in etwa der doppelten Fläche des Universitätsplatzes. Anregungen von Bürgern aus einer Beteiligungsveranstaltung wurden in die Planungen aufgenommen: Zum Beispiel sind auf dem Platz verteilt Abstellbügel für 100 Fahrräder für den kurzfristigen Halt vorgesehen. Auch eine VRN-Next-Bike-Station mit 16 Rädern soll entstehen. Am Max-Planck-Ring, der unterhalb des Platzes auf Höhe der Gleise um das Quartier führen wird, sind der neue Fernbushalt, Taxiplätze und Kurzzeit-Haltemöglichkeiten geplant.

Die Platzgestaltung erfolgt im Einklang mit dem Gebäudeensemble rundherum, zu dem vor einem Jahr ein Wettbewerb stattgefunden hat: Der Sieger Winking Froh Architekten BDA sieht – neben dem markanten, elfgeschossigen Konferenzhotel – vier Gebäude für Büros, Dienstleistungen, Geschäfte, Gastronomie und Wohnungen vor. Der Gemeinderat hat vergangenes Jahr die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens beschlossen. Die Gustav Zech Stiftung möchte mit dem Bau der Gebäude im Frühjahr 2019 beginnen, die Fertigstellung ist im Frühjahr 2021 vorgesehen. Im Anschluss soll der dazwischenliegende Bahnhofsplatz Süd realisiert werden.

Im nächsten Schritt erfolgt das Verhandlungsverfahren mit den Preisträgern, ehe die gemeinderätlichen Gremien über die Beauftragung entscheiden werden. Der zweite Preis ging an A24 Landschaft, der dritte Preis an capatti staubach (beide Berlin). Anerkennungen erhielten die Büros Freiraumplanung Sigmund (Grafenberg), Glück Landschaftsarchitektur (Stuttgart) und Topotek 1 (Berlin). Der Jury gehörten auch ein Vertreter des Stadtteilvereins Bahnstadt sowie als sachverständige, nicht stimmberechtigte Mitglieder zwei ausgeloste Bürgervertreter an.

Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten bis 23. Mai im Dezernat 16

Die Wettbewerbsarbeiten sind bis Mittwoch, 23. Mai 2018, im Dezernat 16, Emil-Maier-Straße 16, zu sehen: montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Das Landschafts- und Forstamt bietet kostenfreie Führungen durch die Ausstellung am Donnerstag, 17. Mai, um 17 Uhr sowie am Freitag, 18. Mai, um 15 Uhr an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

(Erstellt am 17. Mai 2018)