Bahnhofsvorplatz Süd: Winking Froh Architekten gewinnen ersten Preis bei Wettbewerb

Entwurf sieht lebendigen Stadtplatz mit überdachter Loggia zwischen Bahnhof und Konferenzzentrum vor

Der Blick aus der „Stadtloggia“ auf den Bahnhofsvorplatz Süd im Siegerentwurf von Winking Froh Architekten BDA aus Berlin. (Foto: Winking Froh Architekten BDA)
Der Blick aus der „Stadtloggia“ auf den Bahnhofsvorplatz Süd im Siegerentwurf von Winking Froh Architekten BDA aus Berlin. (Foto: 
Winking Froh Architekten BDA)

Das Architektenbüro Winking Froh Architekten BDA aus Hamburg/Berlin hat den ersten Preis beim Wettbewerb zur künftigen Gestaltung des Areals rund um den Bahnhofsvorplatz Süd in der Heidelberger Bahnstadt gewonnen. Eine Jury wählte den Entwurf am Dienstag, 2. Mai 2017, unter insgesamt elf eingereichten Arbeiten aus. Der Siegerentwurf sieht auf dem Areal südlich des Hauptbahnhofes sechs unterschiedlich große Gebäude mit einem dazwischen liegenden Platz als „wichtigstem öffentlichen Stadtraum der Bahnstadt“ vor. Der Bahnhofvorplatz Süd wird ebenerdig mit dem Czernyring und dem Querbahnsteig angelegt und dadurch barrierefrei überquerbar sein. In den Gebäuden sind Büros und ein Hotel der Kategorie vier Sterne beziehungsweise First Class mit circa 250 Zimmern, aber auch Wohnungen sowie im Erdgeschoss Geschäfte, Gastronomie und Dienstleistungen geplant.

Eine großzügige, nach Westen zum Platz geöffnete und überdachte Stadtloggia bildet eine direkte Sicht- und Wegebeziehung zwischen dem Hauptbahnhof und dem neuen Konferenzzentrum auf der anderen Seite des Czernyrings – eine der Vorgaben aus dem Bürgerbeteiligungsverfahren. Dieser Säulengang zwischen Querbahnsteig und Straßenbahnhaltestelle soll ein zusätzliches, wettergeschütztes Angebot für Außengastronomie und zum Verweilen bieten. Das schräg in Richtung Bahnhofszugang ausgerichtete Hotel bildet einen Hochpunkt auf dem Platz. Eine diagonale Wegeverbindung im westlichen Teil der Fläche schafft eine Sichtbeziehung zum ehemaligen Wasserturm. In diesem Bereich entsteht eine ringförmige Gebäudestruktur um einen begrünten, introvertierten Innenhof. Hier wird auch Wohnraum geschaffen. Unterhalb des Platzes ist eine zweigeschossige Tiefgarage mit rund 900 Abstellplätzen für Autos und einigen Plätzen für Lastwagen sowie mit Stellplätzen für circa 1.000 Fahrräder vorgesehen. Der Fernbushalt soll künftig am Max-Planck-Ring erfolgen, der um das Areal führt.

„Hervorragende Arbeiten der teilnehmenden Architektenbüros“

„Die gründliche gemeinsame Vorbereitung des Architektenwettbewerbs wurde mit hervorragenden Arbeiten der teilnehmenden Architektenbüros belohnt“, sagte Wolfrat Voigt, Präsident des Stiftungsrates der Gustav Zech Stiftung. Die Stiftung möchte das Areal zeitnah entwickeln und hat den Wettbewerb – in enger Abstimmung mit der Stadt Heidelberg – ausgelobt. Er fand in der Form eines Hochbaurealisierungswettbewerbes statt. Das bedeutet, dass die Auslobung mit einem Auftragsversprechen verbunden ist: Die Gustav Zech Stiftung wird einen der Preisträger mit den weiteren Planungen für die Gebäude beauftragen. Zuvor muss der Gemeinderat das Wettbewerbsergebnis noch bestätigen. Dieser Beschluss ist für Juli 2017 vorgesehen. Der Baubeginn ist Ende 2018 geplant, die Fertigstellung im Jahr 2020.
 
„Der Siegerentwurf bietet eine sehr ruhige und einheitliche Architektur, die dabei alles andere als monoton wirkt. Die Gebäude sind sehr fein austariert, der Platz ist in seiner Größe angemessen, sodass er als lebendiger Platz zum Verweilen einladen wird. Der Blick auf das Quartier ist sowohl vom Czernyring als auch vom Hauptbahnhof aus sehr attraktiv“, sagte Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg.
 
Den zweiten Preis erhielt das Büro HPP Architekten aus Düsseldorf, der dritte Preis ging an KSP Jürgen Engel aus Berlin. Eine Anerkennung erhielt das Heidelberger Büro ap88 Architekten Partnerschaft. Die Wettbewerbsentwürfe sollen der Öffentlichkeit in einer Ausstellung zugänglich gemacht werden. Zeit und Ort werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.

Anregungen der Bürgerinnen und Bürger eingeflossen

Die Grundlage für den Auslobungstext des Wettbewerbes bildeten Anforderungen der Stiftung an die Gebäude, städtebauliche Rahmenbedingungen sowie Vorgaben von städtischer Seite. In Letztere flossen Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern bei einer öffentlichen Beteiligungsveranstaltung am 18. Oktober 2016 in der Bahnstadt ein. Um den zeitlich etwas versetzt stattfindenden Wettbewerb für das neue Konferenzzentrum zu berücksichtigen, sind in der personellen Besetzung der beiden Jurys Überschneidungen vorgesehen. Der Architektenwettbewerb zum neuen Tagungshaus soll im Juni 2017 starten.

Gemeinsame Presseinformation der Stadt Heidelberg und der Gustav Zech Stiftung.

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(Erstellt am 03. Mai 2017)