Heißausbildung im Brandcontainer

Im Schlafzimmer brennt es (Foto:Berufsfeuerwehr Heidelberg)"Flash-Over" - Überall Flammen

Ein Schlafzimmer gerät in Vollbrand, überall Flammen: Das erlebt derzeit die Feuerwehr Heidelberg fast täglich, glücklicherweise nur zum Training im Mobilen Übungsbrandcontainer MÜB. Vom 14. bis 25. April hat die Feuerwehr Heidelberg die Möglichkeit, die Brandbekämpfung im Rahmen einer sogenannten Heißausbildung zu üben und das zielgerichtete Vorgehen im Innenangriff zu trainieren. MÜB- Moliler Übungscontainer (Foto:Berufsfeuerwehr Heidelberg)Mit dem MÜB bietet die Energie Baden-Württemberg AG den Feuerwehren die Möglichkeit, Brandeinsätze unter realen Bedingungen zu trainieren. Der MÜB basiert auf einem LKW-Anhänger, in welchem Teile einer Wohnung, wie z.B. Treppenaufgang, Bett nachgebaut sind. So können verschiedene Einsatzlagen simuliert werden.

Mit 300-600 Grad Hitze herrschen in der mit Gas befeuerten Brandübungsanlage reale Bedingungen. So können sich Feuerwehrleute mit Hitze, Dunkelheit, Enge und den Gefahren beim Atemschutzeinsatz vertraut machen.

Nach vorheriger Einweisung durch die EnBW wird der MÜB von Angehörigen der Feuerwehr selbst bedient. Über einen Kontrollstand werden die einzelnen Feuersimulationen gesteuert und das Geschehen überwacht. Je nachdem, ob der vorgehende Trupp sich richtig verhält, erlöschen die Feuer oder breiten sich weiter aus.

Vor Beginn der Heißausbildung werden die Atemschutzträger der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr zunächst in einer Unterrichtseinheit sowohl theoretisch, als auch praktisch im Vorgehen einer Brandbekämpfung unterwiesen. So wird  ein einheitliches Vorgehen innerhalb der Feuerwehr Heidelberg festgelegt.

Folgender Flashover(Foto:Berufsfeuerwehr Heidelberg)Einsatzauftrag für eine Heißausbildung im MÜB: Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit erstem Rohr unter Atemschutz in das 1 OG über die Treppe.

Kurz nach Betreten des Brandraumes wird ein Flash-Over ausgelöst - einer schlagartigen Durchzündung des Brandrauches. Der ganze Raum steht in Flammen und der Übungstrupp muss sich mittels der zuvor geübten Flash-Over Stellung schützen. Das heißt, sich sofort mit dem Rücken dicht auf den Boden legen, das Hohlstrahlrohr senkrecht nach oben halten, das Wasser voll aufdrehen und auf Schutzstellung für Flash-Over stellen. Der entstehende Wasserschirm kann dadurch seine Schutzwirkung entfalten.

Anschließend müssen die einzelnen Brände gezielt abgelöscht werden. Dabei darf der Rückweg nicht vergessen werden, denn dieser könnte durch zwischenzeitlich entstandenes Feuer versperrt werden.

Bedienstand (Berufsfeuerwehr Heidelberg)Nachdem der Brand abgelöscht und das Atemschutzgerät abgelegt wurde, findet die Schlussbesprechung statt. Ein zusätzlicher Teilnehmer, der den Übungstrupp im Container begleitet und beobachtet hat, gibt anschließend Hinweise,  was gut und was weniger gut verlaufen ist.

Für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Heidelberg ist diese Heißausbildung ein zentrales Element ihrer regelmäßgen Ausbildung. Nur hier können mittels der Flammen und der entstehenden Hitzestrahlung wichtige Eindrücke und Erfahrungen gewonnen werden, wie dies in Trockenübungen sonst nicht möglich ist.

Blick in den Brandcontainer (Foto:Berufsfeuerwehr Heidelberg)Brandbekämpfung im Container (Foto:Berufsfeuerwehr Heidelberg)

 

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