Ölunfall auf dem Neckar?
Diesen Eindruck konnte man leicht haben, als am Samstag, 15. Oktober 2011, 30 Angehörige der Feuerwehr Heidelberg mit sechs Einsatzfahrzeugen an der Neckarschleuse Schlierbach eine Ölsperre quer über den Neckar aufbauten. Bei dem Aufbau der Ölsperre handelte es sich jedoch nur um eine Übung, die unter Beteiligung der Berufsfeuerwehr sowie den Abteilungen Altstadt, Neuenheim und Wieblingen der Freiwilligen Feuerwehr Heidelberg durchgeführt wurde. Hintergrund der Übung ist die Neuanschaffung einer Ölsperre, für die ein Einsatzplan erarbeitet wurde, der detaileiert Lage und Aufbau der Ölsperre regelt.
Einsatzplan regelt Ablauf im Ernstfall
Nach diesem Einsatzplan ist der Neckar im Stadtgebiet Heidelberg in vier Abschnitte mit fest definierten Standorten für die Lage einer Ölsperre aufgeteilt. In Abhängigkeit der örtlichen Lage, an welcher das das Öl oder ein sonstiger wassergefährdender Stoff in den Neckar gelangt, wird die Ölsperre entsprechend errichtet.
Um den Aufbau der Ölsperre zeitlich, als auch personell leisten zu können, sind die Abteilungen Altstadt, Neuenheim, Wieblingen und Ziegelhausen mit festen Aufgaben in diese Konzeption mit eingebunden. Nach einer vorherigen, theoretischen Einweisung in den Einsatzplan und die Grundlagen, wie die Ölsperre zu setzen ist, galt es nun den praktischen Aufbau der Ölsperre zu üben.
Übung: Ölteppich in Richtung Schleuse Schlierbach
Für die Übung wurde angenommen, dass ein Ölteppich aus Richtung Neckargemünd auf die Schleuse Schlierbach zutreibt. Gemäß dem Einsatzplan ist an der Schleuse die Ölsperre so zu errichten, dass das Öl in die Schleusenkammer gelenkt wird, wo es abgesaugt werden kann. Die Ölsperre ist daher vom sogenannten Molenkopf, der die Schleusenkammer vom eigentlichen Flussverlauf abtrennt, zum Neckarufer auf Ziegelhäuser Seite aufzubauen. Während die benötigten Ölsperrensegmente entladen wurden, wurde ein Teil der Mannschaft auf die Mole sowie der gegenüberliegenden Neckarseite übergesetzt, um dort das Festmachen der Ölsperre jeweils vorzubereiten.
Nachdem alle Segmente zunächst an Land miteinander verbunden waren, konnte diese langsam vom Mehrzweckboot der Berufsfeuerwehr in den Neckar gezogen werden. Von dort wurde sie an den Molenkopf gezogen und dort befestigt. Im letzten Schritt galt es die Ölsperre nun auf die Ziegelhäuser Neckarseite überzusetzen und am vorbereiteten Festpunkt festzumachen. Der Aufbau der Ölsperre konnte nach gut einer Stunde, einschließlich der Anfahrt der Berufsfeuerwehr, abgeschlossen und die Ölsperre auf einer Länge von rund 140 Metern „betriebsbereit“ gemeldet werden.
Für die übenden Kameraden der Feuerwehr Heidelberg war die Übung ein voller Erfolg. Der für die Freiwillige Feuerwehr erstmalige Aufbau der Ölsperre verlief trotz des zeitweise starken Windes, der den Aufbau erschwerte, ohne Probleme. Auch die Zeitvorgabe des Einsatzplanes, eine Stunde Aufbauzeit damit die Ölsperre vor Eintreffen des Ölteppichs einsatzbereit ist, konnte eingehalten – und das bereits nach der ersten Übung.