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Chronik

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs faßte der Stadtrat von Heidelberg auf Vorschlag von Pfarrer Hermann Maas von der Heilig Geist Gemeinde den Beschluß, im Westen der Stadt eine Siedlung zu errichten. Dort sollten Menschen, die unter beengten und schlimmen hygienischen Verhältnisse zu leiden hatten eine neue Heimstatt im Grünen finden.
Im Jahre 1919 wurde begonnen und im August 1920 standen schon 15 Gebäude. Bis Oktober wohnten schon 103 Familien in den schmucken Reihenhäusern der "Gemeinnützigen Baugenossenschaft für Volks- und Kriegerheimstätten". Dies veranlaßte den Bauleiter Friedrich Holl an den Stadtrat zu schreiben und darauf hinzuweisen, "daß nunmehr die Städt. Einrichtungen für Brandfällle angebracht wären."
Kommandant Müller von der II. Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr Heidelberg unterstützte den Antrag in einem Schreiben vom 10. August 1920 und machte eine Aufstellung über die anzuschaffenden Gegenstände. "15 Hanfschläuche á 10 mtr, ein kurzes Standrohr mit zwei Ausläufen, ein Steckschlüssel, zwei Stahlröhren, eine Laterne, und eine Leiter, welche von den Löschgeräten der Freiw. Feuerwehr entnommen werden kann."
Am 21. September bewilligte der Stadtrat unter dem Oberbürgermeister Dr. Ernst Walz Gelder in Höhe von 6340 Mark und die "Einrichtung einer Feuerstation". Diese war anfangs ein Abstellraum im Bürogebäude der Baugenossenschaft. Der schon erwähnte Architekt Friedrich Holl wurde 1921 innerhalb der Feuerwehr Weststadt zum Zugführer des 3. Zuges der II. Kompanie ernannt und mit der Gründung einer eigenen Löschgruppe im Pfaffengrund beauftragt.

Die Gründung
1922 war es dann soweit, daß es im Pfaffengrund zur Ausgliederung aus der Weststadt und Bildung einer eigenen Löschgruppe kam. Ein eigenes Gerätehaus bekam diese Gruppe aber erst 1924 als die Baugenossenschaft den noch heute bestehenden Schuppen am Anfang der Marktstraße hinter dem Hauptgebäude des Marktplatzes errichtete.
Wohl schon in dieser Zeit wurde der heute noch einsatzfähige Hydrantenwagen angeschafft und dort untergestellt. Auch als später Motorfahrzeuge gekauft wurden, diente diese Garage als Gerätehaus und Sammelplatz bei Einsätzen. In einer frühen Urkunde wird hervorgehoben, daß diese "Feuerwehrgeräteunterbringung im Mittelpunkt des Industrie- und Siedlungsgeländes" mit einer von der Polizei betätigten Sirene ausgerüstet war.
Friedrich Holl zog aus beruflichen Gründen weg. Zu seinem Nachfolger als Kommandant wurde im Jahre 1927 Valentin Schork gewählt. Als Stützpunkt im wichtigsten Industriegebiet von Heidelberg bekam die Abteilung in der Vorkriegs- und Kriegszeit eine große Bedeutung mit vielen Einsätzen.
Neuanfang nach dem Krieg
Nach dem Krieg gingen viele Pfaffengrunder zur neu gegründeten Berufsfeuerwehr. Die Abteilung, die keinen Schulungsraum hatte und schlecht ausgerüstet war, verlor stetig an Bedeutung und litt unter dem Mangel an Mitgliedern.
Das 50. Jubiläum wurde 1972, als Wilhelm Hassert Abteilungskommandant war, gefeiert. Im folgte im Jahr 1973 Gottlieb Arnold, der 1980 von Jürgen Topschinski abgelöst wurde.

Der Schulungsraum
Der damalige Leiter der Feuerwehr Heidelberg, Alfred Schmölders, begann mit dem Neuaufbau der Freiwilligen Feuerwehren. Er veranlaßte ein Beschaffungsprogramm für Fahrzeuge und forderte Schulungsräume für alle Abteilungen. Ein wichtiger Erfolg für den Pfaffengrund war im Sommer 1980 die Übernahme der Stadtbücherei neben der Stauffenberg Schule als Schulungsraum.
Der damalige Oberbürgermeister Reinhold Zundel forderte die Abteilung auf, gleichsam als Gegenleistung für den schönen Raum, mit dem Aufbau einer Jugendfeuerwehrgruppe zu beginnen. Der Stadtteilvereinsvorsitzende Friedrich Eschwey wies jedoch darauf hin, daß „für eine schlagkräftige und einsatzbereite Feuerwehr auch ein ebenso den Ansprüchen genügendes Gerätehaus gehöre.“ Er forderte ein besseres Engagement des Gemeinderats für die Freiwillige Feuerwehr. Die Vernachlässigung läßt sich daran erkennen, daß erst 1983 die ersten beiden Atemschutzgeräteträger ausgebildet wurden.

Neue Aufgaben im Einsatz
Inzwischen waren auch mehrere Funkalarmwecker angeschafft worden, so daß im Pfaffengrund als erster Abteilung die Rufbereitschaft rund um die Uhr eingeführt werden konnte. Die dynamische Mitgliedschaft drängte darauf, umfassend ins Einsatzgeschehen der Heidelberger Feuerwehr eingebunden zu werden.
Treibende Kraft war Pfarrer Wolfgang Burkhardt der 1985, als sein Vorgänger aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidieren konnte, die Leitung der Abteilung übernahm. Er wurde 1996 von Michael Arnold abgelöst.