Vorbereitung auf Vegetationsbrände
Ausbildung mit realem Feuer
In den zurückliegenden Wochen kam es in der Region wiederholt zu Bränden auf Ackerflächen, die die örtlichen Feuerwehren zu mehreren Einsätzen veranlassten. Auch die Feuerwehr Heidelberg wurde zur Bekämpfung solcher Brände sowie der Unterstützung benachbarter Feuerwehren alarmiert.
Auch in diesem Jahr stellte Landwirt Rolf Gieser wieder ein abgeerntetes Feld im Kirchheimer Süden zur Verfügung. Auf diesem werden unter kontrollierten Bedingungen und mit eigens gelegten Übungsfeuern durch die Feuerwehr Heidelberg realistische Übungen zur Bekämpfung von Vegetationsbränden durchgeführt.
Hierzu hat Gieser im Vorfeld die Ackerfläche in mehrere Abschnitte unterteilt und die Ränder umgegraben. So ist das Übungsfeuer auf eine feste Fläche begrenzt und kann nicht auf andere Bereiche überspringen.
Vor dem Löschen des Feuers erfolgt eine theoretische Erläuterung des taktischen Vorgehens.
Hier gilt es die Flammenhöhe und die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu beurteilen und daran das taktische Vorgehen festzulegen. Vegetationsbrände können sich mit hoher Geschwindigkeit ausbreiten. Aus diesem Grund ist der Eigenschutz von Mannschaft und Gerät von oberster Priorität. Darüber hinaus ist eine kontinuierliche Beobachtung des Brandherdes von grundlegender Bedeutung, um auf Veränderungen zeitnah reagieren und eine Brandausbreitungen durch fliegendes Brandgut rasch erkennen zu können.
Im praktischen Teil erfolgt die Vermittlung und Übung verschiedener Löschtechniken, darunter das manuelle Anlegen eines Wundstreifens unter Verwendung spezifischer Waldbrandwerkzeuge. Mittels dieser Geräte ist es möglich, den Boden aufzubrechen, Wurzeln zu durchtrennen und Bewuchs zu entfernen. Darüber hinaus wird der Umgang mit Feuerpatschen geübt, mit denen kleine Flammen erstickt werden können.
Löschrucksäcke stellen eine effektive Methode zur Brandbekämpfung dar, da sie es ermöglichen, zielgerichtet kleine Wassermengen abzugeben. Natürlich wird auch mit der großen Technik geübt und hier die Wasserabgabe während der langsamen Fahrt vom Fahrzeug aus durchgeführt.

Grundlagen der Vegetationsbekämpfung werden zuerst vermittelt Auch die besondere, persönliche Schutzausrüstung wird besprochen Der AB Löschwasser sichert mit seinen 10.000 Litern Wasser die Übung ab Das Feuer frisst sich durch den Stoppelacker Mit speziellen Handwerkzeugen wird ein Wundstreifen angelegt und damit dem Feuer die "Nahrung" entzogen Mit dem Wasserrucksack kann zielgerichtet und sparsam das Feuer gelöscht werden

Die Durchführung der Übungen erfolgt durch Mitglieder der Berufsfeuerwehr, die zuvor an einer Fortbildung zum taktischen Vorgehen bei Vegetationsbränden der international anerkannten und auf EU-Ebene zertifizierten Vereinigung @fire teilgenommen haben.
Mit der Bereitstellung und Vorbereitung der Ackerfläche ist es der Feuerwehr Heidelberg möglich, sich nicht nur gezielt, sondern auch unter Realbedingungen auf Vegetationsbrände vorzubereiten und zu üben. Dies ist ein wesentlicher Aspekt der planerischen, personellen und technischen Vorbereitung der Feuerwehr Heidelberg auf Vegetationsbrände. Deren Entstehung wird durch eine Reihe von Faktoren wie häufigere Hitzewellen, lange Trockenheitsperioden sowie heiße, teils starke Winde zunehmend begünstigt wird.
Bilder: Feuerwehr Heidelberg