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Vorbereitung auf Waldbrandszenario

Brandbekämpfungsübung mit realem Feuer

Hitzewellen im Sommer, wenig Regen und heiße, teils starke Winde – Folgen des Klimawandels, welche Vegetationsbrände begünstigen und damit auch die Feuerwehren vor neue Herausforderungen stellen.
Mit unter kontrollierten Bedingungen gelegten Übungsfeuern hat die Feuerwehr Heidelberg am Samstag, 16. Juli 2022 die Brandbekämpfung unter Einsatz neuer Fahrzeuge und Ausrüstung praktisch geübt.

Bereits in den vergangenen Jahren hat die Feuerwehr Heidelberg ein mehrstufiges Konzept zur Vorbereitung auf Schadensszenarien aus den Folgen des Klimawandels entwickelt.
Mit Indienststellung dreier geländegängiger Löschfahrzeuge vom Typ Mittleres Löschfahrzeug (MLF) und einer ergänzenden Beladung für Vegetationsbrände, unter die auch Wald- und Flächenbrände fallen, wurde im Mai diesen Jahres der erste Schritt gemacht.

Aufgrund des ungewohnten Fahrverhaltens gegenüber normalen Löschfahrzeugen wurde zunächst das Handling mit den gelängegängigen Fahrzeugen trainiert. Hier ermöglichte die Bundeswehr eine Intensivausbildung der Fahrer auf dem Geländeübungsplatz der Panzerkaserne in Hardheim. Ein erfahrener Fahrerlehr der Bundeswehr schulte die Einsatzkräfte wie in unwegsamen Gelände, an Steigungen und Neigungen richtig zu fahren ist. Auch das Durchfahren von tiefem Wasser gehörte zur Ausbildung, wo mit auch die Einsatzoption bei Hochwasserlagen berücksichtigt wurde.

Im nächsten Schritt wurden nun die Einsatzkräfte in Taktik und Anwendung der neuen Ausstattung bei Vegetationsbränden in Theorie und Praxis geschult.
Hierfür haben sich Kräfte der Berufsfeuerwehr bei der international anerkannten und auf EU-Ebene zertifizierten Vereinigung @fire im taktischen Vorgehen fortgebildet.
Als Multiplikatoren vermitteln sie nun ihr Wissen in die Berufs- und Freiwillige Feuerwehr.

Nach einer theoretischen Schulung der Führungskräfte wie Vegetationsbrände entstehen, mit welchen Taktiken man ihnen begegnetet und auch welche Gefahren und Risiken diese bieten, galt es dieses Wissen nun in der Praxis umzusetzen.
Auf einem abgeernteten Feld konnten Angehörige der Abteilungen Altstadt, Handschuhsheim, Neuenheim und Ziegelhausen verschiedene Löschtechniken unter realen Bedingungen üben und neue Gerätschaften sowie die drei MLF praktisch einsetzen.
Das Stoppelfeld wurde hierzu in kleine Bereiche unterteilt und gezielt Schneisen ohne Brandgut gepflügt, so dass sich das Übungsfeuer kontrolliert und nur bedingt ausbreiten konnte.
Auf diese Weise konnte zum Beispiel die Wasserabgabe während der langsam Fahrt vom Fahrzeug oder auch der Einsatz spezieller Waldbrandwerkzeuge wie dem Gorgui Tool geübt werden. Mit dieser Harke können händisch Brandschneisen angelegt oder Brandgut vom Feuer weggezogen werden. Auch der koordinierte und abgestimmte Einsatz der Feuerpatschen konnte geübt werden.
Als besonders effektiv zeigte sich der Einsatz der Löschrucksäcke. Mit nur geringen Wassereinsatz, unterstützt durch Feuerpatschen und Gorgui-Tool konnte das Übungsfeuer schnell abgelöscht werden.

Die bei der Übung gewonnen Erkenntnisse fließen nunmehr in die Erstellung eines Einsatzplanes, aber auch in die Verstetigung der Ausbildung sowie der zielgerichteten Beschaffung weiterer Ausstattung ein.