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Drei baugleiche MLF in Dienst gestellt

Feuerwehr rüstet sich mit geländegängigen Fahrzeugen gegen Folgen des Klimawandels

Foto von Schlüsselübergabe
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (Vorne, 2.v.r.) übergab auf dem Karlsplatz in der Altstadt offiziell die Schlüssel für die drei neuen Spezialfahrzeuge an die Abteilungskommandanten Florian Haas (Handschuhsheim), Eric Rohr (Ziegelhausen) und Andreas Walter (Altstadt) (v.l.). (Foto: Rothe)

Der Klimawandel mit zunehmender Trockenheit im Sommer, heftigen Stürmen und kaum vorhersehbaren, unwetterartigen Regenfällen erfordert auch eine Anpassung der Fähigkeiten und der Ausrüstung der Feuerwehr. Die Feuerwehr Heidelberg hat daher drei neue geländegängige, kompakte Fahrzeuge – sogenannte Mittlere Löschfahrzeuge (MLF) – angeschafft, die genau für diese speziellen, wetterbedingten Ereignisse bestens geeignet sind. Dank Allradfahrgestell können die Fahrzeuge Waldwege befahren und im Hochwassereinsatz in bis zu 90 Zentimeter tiefes Wasser einfahren. Zugleich sind die Sonderanfertigungen durch ihre Wendigkeit auch hervorragend in engen Ortskernen und Gassen einsetzbar. Die drei Mittleren Löschfahrzeuge werden künftig bei den Abteilungen Altstadt, Handschuhsheim und Ziegelhausen der Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Holger Schlechter, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Heidelberg, haben die Fahrzeuge am Mittwoch, 25. Mai 2022, auf dem Karlsplatz den Abteilungskommandanten Andreas Walter (Altstadt), Florian Haas (Handschuhsheim) und Eric Rohr (Ziegelhausen) übergeben.

OB Prof. Würzner: „Investieren in die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner betonte: „Die Folgen des Klimawandels wie Trockenheit und vermehrte Waldbrände, Starkregen-Ereignisse und Überflutungen stellen auch unsere Feuerwehr vor neue Herausforderungen. Wir spüren die Auswirkungen bereits heute und müssen uns darauf vorbereiten, dass sich diese noch weiter verstärken werden. Unsere Einsatzkräfte sind bestens ausgebildet, diese Aufgaben erfolgreich zu meistern. Mit den drei neuen Spezialfahrzeugen erhalten unsere Feuerwehrkräfte auch die technischen Möglichkeiten, um in schwierigem Gelände, im Wald, in Überschwemmungsgebieten oder auch in engen Gassen bestmöglich die Menschen in Heidelberg zu schützen. Wir investieren weiter in die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger.“

Bei der Konzeption der Mittleren Löschfahrzeuge wurde bewusst der Einsatzschwerpunkt auf die Bereiche Unwetter- und Hochwassereinsätze, vor allem aber auf die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung gelegt. Die Geländegängigkeit der Fahrzeuge ermöglicht es der Feuerwehr Heidelberg, künftig möglichst nahe an den Wald- oder Flächenbrand heranzufahren. Mit der auf „Pump-and-Roll“-Betrieb ausgelegten Pumpe ist es möglich, während der langsamen Weiterfahrt gleichzeitig Löschwasser abzugeben. Damit kann schnell und effektiv ein Brand im Gelände gelöscht werden. Die eingebaute Reifenschutzanlage kommt bei Flächenbränden zum Einsatz. Der Wassernebel schützt die Reifen vor einer Beschädigung durch Glutnester, wenn die Brandfläche zum Ablöschen befahren wird. Der Löschwassertank fasst 1.000 Liter, der Schaummitteltank 100 Liter.

Mit den Neuanschaffungen setzt die Feuerwehr Heidelberg erstmals Fahrzeuge der Norm Mittleres Löschfahrzeug ein. Dieser Fahrzeugtyp bietet gegenüber den sonst eingesetzten Löschfahrzeugen sechs statt neun Feuerwehrangehörigen Sitzplätze, bei jedoch nahezu identischer Geräteausstattung. Ein Vorteil dieses Fahrzeugtyps sind die deutlich kompakteren Abmaße des Fahrzeugs und seines Aufbaus. Normalerweise sind Löschfahrzeuge auf üblichen Lkw-Fahrgestellen aufgebaut. Diese ermöglichen es, viel Löschwasser und Ausrüstung mitzuführen.

Gleichzeitig erschwert die Größe dieser Standard-Fahrgestelle jedoch das Befahren enger, gewachsener Ortskerne in den Stadtteilen. Eine Geländegängigkeit besteht wegen des Gewichts, der Größe und des Schwerpunkts konzeptbedingt nur eingeschränkt. Das von der Feuerwehr Heidelberg nun gewählte Fahrgestell verbindet die gewünschten Fähigkeiten erstmals.

Die Anschaffung der drei Fahrzeuge hat rund 1,2 Millionen Euro gekostet. Das Land Baden-Württemberg hat die Maßnahme mit rund 200.000 Euro gefördert.

Fahrzeugdetails mit Bildergalerie