Wegweiser für die Stadtentwicklung
Stadtentwicklungskonzept und Modell Räumliche Ordnung vorgestellt
Wie sieht Heidelbergs Zukunft im Jahr 2035 aus?
Mit dem Stadtentwicklungskonzept (STEK) 2035 und dem Modell Räumliche Ordnung (MRO) 2035+ legt die Stadt zwei zentrale Planwerke vor, die gemeinsam die Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung bilden. Beide Werke sind eng miteinander verzahnt und gehen zentrale Zukunftsthemen wie Klimaschutz, Mobilität und Flächennutzung an. Die Pläne werden voraussichtlich am 24. Juli im Gemeinderat beraten.
STEK 2035 und MRO 2035+ bekommt Heidelberg ein klares Zukunftsbild: eine junge, innovative und nachhaltige Stadt mit höchster Lebensqualität für ihre Bürgerinnen und Bürger und einer inspirierenden Atmosphäre für Wissenschaft und Wirtschaft. Das STEK zeigt die Richtung, das MRO bringt sie auf die Fläche. So schaffen wir Raum für neue Quartiere, kurze Wege, moderne Arbeitsplätze und vielfältige Begegnungen – wir sind eine Stadt, in der Zukunft entsteht“, betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Das STEK formuliert strategische Ziele für das gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Miteinander. Es orientiert sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Scheinbar gegensätzliche Themen werden bewusst als Paare zusammengeführt, um gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln:
- Wachstum gestalten bei sparsamer Flächennutzung
- Freiräume nutzen und gleichzeitig bewahren
- Soziale Stadtentwicklung und individuelle Quartiersidentität verbinden
- Energie- und Mobilitätswende gemeinsam vorantreiben
- Offene, internationale Stadt mit Fokus auf Bürgerbedürfnisse
- Gesunde und resiliente Stadt trotz wachsender Herausforderungen
Im Rahmen des MRO sind vier stragtegische Konzeptkarten entstanden. Sie zeigen auf einen Blick, wo in Heidelberg Handlungsbedarf besteht – etwa beim Erhalt von Grünflächen, der Weiterentwicklung von Quartieren, der Förderung von Wirtschaft oder dem Schutz vor Klimafolgen. Sie helfen, räumliche Zusammenhänge zu erkennen, geben Hinweise für zukünftige Projekte und zeigen, wo Entscheidungen und Veränderungen notwendig sind. Das MRO 2035+ steht als praxisbezogene Planungsgrundlage für politische Leitentscheidungen zur Verfügung.
Fläche
Beide Planwerke setzen konsequent auf das Prinzip der Innen- vor der Außenentwicklung. Neue Bauflächen im Außenbereich sind nur in begründeten Ausnahmefällen vorgesehen. Stattdessen liegt der Fokus auf der gezielten Innenentwicklung – durch die Verdichtung und Weiterentwicklung bestehender Quartiere, die Umnutzung wenig genutzter Flächen und den Umbau sowie die Aufwertung von Bestandsgebäuden.
Grünes Heidelberg
Heidelberg soll als grüne, klimaangepasste und lebenswerte Stadt weiterentwickelt werden. Ein zentrales Prinzip ist die Vernetzung von Grünzügen und Biotopen, auch über die Stadtgrenzen hinaus. Der Neckar spielt eine zentrale Rolle als innerstädtischer Freiraum. Um Eingriffe in die Landschaft zu minimieren, setzen beide Konzepte auf gebündelte Infrastruktur: Neue Bahnlinien und Energietrassen sollen bevorzugt entlang bestehender Schienen- oder Straßentrassen geführt werden.
Innovationskraft
Wissenschaft und Wirtschaft sind in Heidelberg eng miteinander verknüpft. Ziel ist es, nutzungsgemischte Quartiere zu schaffen, in denen sich wissensbasierte Produktion, klassisches Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen miteinander entwickeln können.
Klimaschutz
Die Stadt richtet ihre Stadtentwicklung gezielt auf den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel aus. Ziel ist es, die Stadt besser vor Hitze, Starkregen und Hochwasser zu schützen. Beim Bauen achtet die Stadt auf Energieeffizienz und einen sparsamen Umgang mit Materialien. Der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel soll erleichtert und die Mobilität in der Stadt nachhaltiger gestaltet werden. STEK, MRO und Verkehrsentwicklungsplan wurden aufeinander abgestimmt.
Beide Planwerke sind einsehbar unter www.gemeinderat.heidelberg.de › Sitzungsdokumente › Aktuelle Dokumente